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Moritz Otahal: „In der Politik geht es darum, die jungen Leute für unsere Inhalte zu begeistern“

Thomas Lettner, 21.06.2022 12:00

ST. FLORIAN. Beim JVP-Landestag am 11. Juni in der Linzer Tabakfabrik wurde der St. Florianer Moritz Otahal zum neuen JVP-Landesobmann und zum Nachfolger von Claudia Plakolm gewählt. Tips traf den 24-Jährigen zum Interview.

Der neue JVP-Landesobmann Moritz Otahal mit seiner Vorgängerin Claudia Plakolm. (Foto: JVP OÖ)
Der neue JVP-Landesobmann Moritz Otahal mit seiner Vorgängerin Claudia Plakolm. (Foto: JVP OÖ)

Tips: Moritz, du arbeitest 30 Stunden in einer Werbeagentur in Linz, hast nebenbei eine eigene Werbeagentur, bist Gemeinderat in St. Florian, JVP-Obmann von Oberösterreich und beendest gerade dein Master-Studium an der FH St. Pölten. Wie kriegt man das alles unter einen Hut?

Otahal: Grundsätzlich ist es nicht leicht. Es ist eine schöne Aufgabe, und ich bin noch jung. Ich habe einen Job, den man zum Glück sehr flexibel gestalten kann. Die Arbeit in der JVP ist sehr erfüllend, aber auch sehr angenehm für mich, weil viele Termine am Abend oder am Wochenende sind.

Tips: Du warst in einem Campaigning-Büro einer Marketingagentur angestellt, die den Wahlkampf von Sebastian Kurz geplant hat. Was hast du dort für deine politische Arbeit gelernt?

Otahal: Der Wahlkampf war noch vor meiner Zeit. Ich habe damals in Wien studiert und habe als Nebenjob in der Marketingagentur gearbeitet. Ich hatte aber eher die nicht politischen Kunden. Fachlich habe ich sehr viel gelernt. Für meine politische Arbeit war es aber nicht ausschlaggebend. Mein Studium mit den Bereichen Werbung und Markenführung hat starke Parallelen zur Jugendpolitik, weil es in einer guten Werbung darum geht, die Menschen zu begeistern und mitzureißen. In der Politik ist das in Wahrheit nicht anders. Da geht es auch darum, die jungen Leute abzuholen, damit sie mitreden und mitgestalten, und sie für unsere Inhalte zu begeistern.

Tips: Hat dir deine Vorgängerin Claudia Plakolm Tipps mit auf den Weg gegeben?

Otahal: Claudia lässt mich viel selber machen und meine eigenen Wege gehen. Wir stehen in einer sehr guten und engen Zusammenarbeit. Sie ist unsere starke Partnerin im Bund. Viele Themen, die uns Junge betreffen, sind ja nicht nur Landesthemen, sondern gehen weit darüber hinaus. Darum ist es gut, dass wir mit Claudia eine Staatssekretärin haben, die etwas bewegen kann. Sie hat jetzt auch die Lehrlings- und Zivildienstagenden dazu bekommen. Wir haben jetzt eine echt gute Ansprechpartnerin.

Tips: Ende 2021 habt ihr mit „Spotlight Oberösterreich“ euer neues Programm erstellt.

Otahal: Das neue Programm ist am Landestag fertig geworden und beschlossen worden. Es ist in drei Themengebiete aufgeteilt. Der Fokus liegt auf den Themen, die uns Jungen jetzt gerade am meisten am Herzen liegen. Die werden wir jetzt in den nächsten Jahren Schritt für Schritt abarbeiten. „Spotlight“ kommt davon, weil Dinge wie die Pandemie, aber auch aktuelle Herausforderungen wie der Krieg in der Ukraine oder die Teuerungen, uns Junge beschäftigen und wir uns Gedanken machen müssen, wie unsere Zukunft ausschauen soll. Wir haben uns daher darauf konzentriert, die Zukunftsprobleme zu beleuchten.

Tips: Was für Themen sind das genau?

Otahal: Einerseits Ehrenamt – Zusammenhalt und Gesellschaft. Dazu gehört auch der Ehrenamtstag in den Volksschulen, bei dem wir den Kindern von Anfang zeigen wollen, wie wichtig das Thema Ehrenamt für unsere Gesellschaft ist. Andererseits das Thema Umwelt, Wirtschaft und Innovationen, wo wir Anreize schaffen wollen, dass die Öffis mehr genutzt werden. Wir haben auch noch einen anderen wichtigen Punkt drinnen – das oberösterreichweite Jugendtaxi. Selbst bei uns im Bezirk Linz-Land ist es so, dass, wenn ich mich in St. Florian in ein Jugendtaxi setze, ich nur innerhalb von St. Florian fahren kann. Asten und Enns haben wieder andere Systeme. Wenn man über die Gemeindegrenze fahren will, kann ich nicht mit dem Jugendtaxi fahren. Darum wollen wir uns für ein oberösterreichweit einheitliches System einsetzen, das in jeder Gemeinde gleich ist. Darauf wird unser erster Fokus liegen.

Tips: Es hat in der ÖVP in der jüngsten Vergangenheit doch den ein oder anderen Skandal gegeben. Haben sich die auch auf die JVP ausgewirkt?

Otahal: Gott sei Dank nicht, beziehungsweise hält es sich sehr in Grenzen. Es ist momentan keine angenehme Zeit in der Politik. Es war schon einmal weit angenehmer, sich politisch zu engagieren. Ich finde es schade, dass das Bild der Politik sich dahin entwickelt, dass sich ein Junger nicht mehr politisch engagieren will. Wir Junge müssen aber mitgestalten, weil es uns und unsere Zukunft betrifft. Grundsätzlich ist es für uns Junge und auch für die Demokratie nicht förderlich, sich darauf zu konzentrieren, was nicht gut läuft.

Tips: Wie sieht die Zusammenarbeit mit anderen Jugendgruppen oder Jugendparteiorganisationen aus?

Otahal: Wir stehen miteinander in Kontakt. Der Landesvorsitzende der JG, Michael Mollner, ist auch St. Florianer. Wir haben aktuell keine gemeinsamen Forderungen und Kampagnen, aber es gibt immer wieder Treffen und einen Austausch.

Tips: Was kann die JVP, was andere Jugendparteiorganisationen nicht können?

Otahal: Wir sind die größte politische Jugendorganisation in Oberösterreich. Wir haben nicht nur eine Staatssekretärin, zwei Nationalratsabgeordnete und einen Landtagsabgeordneten aus Oberösterreich, sondern stellen auch 29 Bürgermeister, 46 Vizebürgermeister und 1.057 Junggemeinderäte. Darüber hinaus sind wir in sehr vielen Gemeinden mit einer Ortsgruppe vertreten, wo sich auch sehr viele junge Menschen engagieren. Dadurch entsteht viel Austausch unter den Ortsgruppen. Wir sagen immer, dass wir der größte politische Freundeskreis sind. Das macht uns in der JVP einzigartig. Auch der Draht zur Landesregierung ist sehr gut.


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