Ernsthofen fordert Barrierefreiheit für Bahnhof
ERNSTHOFEN. Die Bürger von Ernsthofen fordern Barrierefreiheit des Ernsthofner Bahnhof. Unterstützung erhalten sie seitens der Politik über Parteigrenzen hinaus.
Der Zugang zu den Bahnsteigen des Ernsthofner Bahnhofs ist nur über eine steile Stiege möglich. Nicht nur für gehbeeinträchtigte Menschen ist das eine Mühsal sondern auch für Radfahrer und Kinderwägen. Im Herbst des Vorjahres startete der Pensionistenverband Ernsthofen, auf Initiative von Ottilie Dolzer, eine Unterschriftenaktion für einen barrierefreien Bahnhof. 710 Unterschriften konnten bisher gesammelt werden. Vom örtlichen ADEG-Händler wurde die Aktion auch tatkräftig, mit der Sammlung von rund 300 Unterschriften, unterstützt. Ottilie Dolzer: „Wir in Ernsthofen sind grundsätzlich mit der Bahn gut an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen, aber der Zug ist nicht für alle erreichbar. Da sind einmal die Menschen, denen das Gehen nicht mehr so leichtfällt. Es sind aber auch die jungen Eltern die dann mit Kinderwagen vor eine schier unüberwindlichen Hürde stehen. Außerdem ist es mit der Zielsetzung der derzeitigen Regierung in Bezug der Umweltthemen nicht vereinbar, wenn wir zwar ein öffentliches Verkehrsmittel vor Ort haben es aber nicht alle nutzen können, meint Otti Dolzer zu ihrer Motivation diese Aktion zu starten.“
Die Gemeinde hat sich auch schon mehrmals bei der ÖBB für eine barrierefreie Umgestaltung bemüht. Beim letzten Umbau im Jahr 2006 gab es aber nur die Auskunft „Die Ernsthofner*innen können ja auf die Bahnhöfe St. Valentin oder Steyr ausweichen!“
Die Forderung wurde an die Nationalräte Alois Schroll (SPÖ) und Andreas Hanger (ÖVP) unter Beisein von Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ), Landtagsabgeordnete Kerstin Suchan-Mayr (SPÖ), Bürgermeister Karl Huber (ÖVP) und den geschäftsführenden Gemeinderäten Manfred Gaßner (SPÖ) und Johann Schaurhofer (SPÖ) zur weiteren parlamentarischen Behandlung weitergegeben.
Bürgermeister Karl Huber: „Seit Beginn der Errichtung der Bahnunterführung begleitet uns dieses Thema. Vorerst in Gesprächen von der ÖBB zugesagt, wurde die Errichtung eines barrierefreien Zuganges zum Bahnsteig von der ÖBB aus rechtlicher Sicht nicht durchgeführt. Mit der Begründung: „Es gibt im nahegelegen Bahnhof St. Valentin einen barrierefreien Zugang, sodass die ÖBB rechtlich nicht verpflichtet ist , diesen auch in Ernsthofne zu realisieren“. Genauso lange gibt es seitens der Gemeinde immer wieder Versuche, durch politische Unterstützung den Kontakt zur ÖBB herzustellen, um eine Änderung herbeizuführen. Es ist daher erfreulich, dass unsere Bestrebungen nunmehr auch durch die Initiative des Pensionistenverbandes Ernsthofen verstärkt wurden. Nunmehr ist es gelungen einen parteiübergreifenden, konkreten Antrag in dieser Angelegenheit an die Nationalräte von ÖVP und SPÖ stellen zu können. Von NR-Abgeordneten Andreas Hanger wurde uns bereits zugesagt, einen Termin zu organisieren, an dem wir die Unterschriftenliste im Parlament an die zuständigen Nationalratsabgeordneten übergeben können. In weiterer Folge wird die Petition zu den erforderlichen Gremien weitergeleitet, auch die Unterstützung bei den erforderlichen Gesprächen mit der ÖBB wurde uns versprochen.“
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