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Kindergartenstart in Ernsthofen: 2,5 Millionen Euro investiert; TBE öffnet Pforten mit 1. Oktober

Maya Lauren Matschek, 22.09.2025 16:00

ERNSTHOFEN. Die Marktgemeinde hat seit September einen neuen Kindergarten. Nach intensiven Bauarbeiten konnten die Kinder rechtzeitig in die hellen, modernen Räume einziehen. Auch eine Tagesbetreuungseinrichtung (TBE) für Kleinstkinder ab zwölf Monaten startet mit Oktober. Im Frühling wird das Großprojekt offiziell mit einem Fest eingeweiht.

Der Kindergarten bietet nun Platz für fünf Gruppen. (Foto: Gemeindeamt Ernsthofen)
  1 / 3   Der Kindergarten bietet nun Platz für fünf Gruppen. (Foto: Gemeindeamt Ernsthofen)

Bürgermeister Karl Huber, der während der Bauphase Teile der Projektkoordination übernahm, zeigt sich stolz: „Das Ziel war, dass die Kinder mit 1. September einziehen können – und es ist gelungen.“ Die Bauarbeiten waren intensiv, teilweise wurde auch an Wochenenden gearbeitet. Unterstützt wurde die Gemeinde vor allem durch das Bauhofteam und die Kindergartenleitung, die kurzfristig noch an vielen Details mitwirkten.

Finanzierung erstmals offengelegt

Der Zubau in Ernsthofen war notwendig, weil sich durch das neue Kinderbetreuungsgesetz in Niederösterreich der Bedarf an Plätzen stark erhöht hat. Seit September 2024 gilt: Alle Kinder ab dem 2. Geburtstag haben einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Damit musste auch in Ernsthofen das Angebot erweitert werden. Aus den ursprünglich drei Gruppen (plus einer ausgelagerten Kleinkindgruppe) wurden nun fünf Gruppen im Neubau, ergänzt durch eine Tagesbetreuungseinrichtung für Kleinstkinder ab zwölf Monaten.

Weniger bekannt war bisher, wie genau das Projekt finanziert wurde. Die Gesamtkosten für den Um- und Zubau belaufen sich laut Ortschef Huber auf 2,5 Millionen Euro:

Für den Kindergarten-Neubau in Ernsthofen gab es 120.000 Euro Unterstützung aus dem Kommunalen Investitionsprogramm (KIP) des Bundes. Vom Land NÖ kamen zusätzlich 175.000 Euro. Davon waren 50.000 Euro für die neue Tagesbetreuungseinrichtung vorgesehen und 125.000 Euro für die Kleinkindergruppe.

Den größten Teil der Kosten muss die Gemeinde aber selbst tragen. Dafür wurde ein Darlehen von rund 2,2 Millionen Euro aufgenommen. Dieses Darlehen läuft über 20 Jahre und hat derzeit einen variablen Zinssatz von 2,939 Prozent.

Um die Gemeinde finanziell zu entlasten, gibt es vom Land NÖ einen jährlichen Zuschuss (Annuitätenzuschuss) von insgesamt 1,19 Millionen Euro. Dieser wird über 15 Jahre ausbezahlt.

Erweiterung des Angebots für die Kleinsten

Besonders hervorgehoben wird die neue Tagesbetreuungseinrichtung, die mit 1. Oktober ihren Betrieb aufnehmen soll. Damit können erstmals auch Kinder ab zwölf Monaten in Ernsthofen betreut werden. Die Einrichtung startet mit einer schrittweisen Eingewöhnung, bis im Mai 2026 die maximal zehn Plätze voll belegt sein sollen. Für viele Eltern bedeutet das die Möglichkeit, früher wieder ins Berufsleben einzusteigen.

Offizielles Eröffnungsfest im Frühjahr 2026

Die bisher genutzten Provisorien in der Musikschule und in den Räumen oberhalb der Senioren-Tagesstätte können nun wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung dienen. „Wir haben einen Kindergarten geschaffen, der den heutigen Anforderungen entspricht und gleichzeitig Platz für die Zukunft bietet“, so Huber, der sich beim Bauhofteam, den beteiligten Firmen sowie der Kindergartenleitung Marion Grillnberger und ihrem Team für die Zusammenarbeit bedankt. Ein offizielles Eröffnungsfest ist für das kommende Frühjahr geplant.

Begriffserklärungen:
KIP: Das ist ein Förderprogramm des Bundes (Österreich), mit dem Gemeinden bei Investitionen – wie etwa beim Bau von Kindergärten, Schulen oder anderen kommunalen Projekten – finanziell unterstützt werden.
Variabler Zinssatz: Das bedeutet, dass sich die Zinsen während der 20-jährigen Laufzeit verändern können – je nachdem, wie sich das allgemeine Zinsniveau entwickelt. Das Zinsniveau wird im Wesentlichen von der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgegeben.
Annuitätenzuschuss: Damit unterstützt das Land (NÖ) die Gemeinde jedes Jahr mit einem Teil der Rückzahlung, sodass die jährliche Belastung deutlich kleiner wird.

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