Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Isabella und Philipp befinden sich nach ihrem Mexikourlaub in Heimquarantäne

Elena Auinger, 23.03.2020 13:16

ESTERNBERG. Isabella Reischl und Philipp Ensinger aus Esternberg machten sich Anfang März auf nach Mexiko. Die Reise sollte zwei Wochen dauern. Die beiden mussten sie aber aufgrund des Coronavirus vorzeitig beenden. Nur dank der Hilfe von Verwandten in Österreich schafften die zwei es, einen Rückflug nach Österreich zu bekommen. Jetzt sind sie für zwei Wochen in Heimquarantäne.

Isabella Reischl und Philipp Ensinger mussten ihren Mexikourlaub vorzeitig beenden. (Foto: privat)
  1 / 4   Isabella Reischl und Philipp Ensinger mussten ihren Mexikourlaub vorzeitig beenden. (Foto: privat)

„Wir waren in Mexiko und haben in der ersten Woche eine Yucatan-Rundreise mit dem Mietwagen gemacht. Die zweite Woche waren wir in Playa del Carmen. Ursprünglich wären wir bis 21. März dort gewesen. Unser Rückflug ging jedoch schon am 18. März aufgrund der aktuellen Vorkommnisse und auch den Flugeinschränkungen nach Europa“, erzählt Isabella Reischl.

Flugumbuchungen und -stornierungen

In Mexiko haben Isabella und Philipp vom Coronavirus nichts mitbekommen. „Aber über Social Media, Nachrichten sowie Familie und Freunde wurden wir laufend informiert, welche Zustände in Österreich herrschten. Bei der Yucatan-Rundreise in der ersten Woche hatten wir oft schlechtes bzw. gar kein Internet. Die Corona Verbreitung war noch eher gering, deshalb machten wir uns weniger Sorgen. Die letzten paar Tage unserer Reise wurden wir aber schon nervös, da unser Flug dreimal storniert und umgebucht wurde bzw. wir dann auch gar keine Informationen mehr erhalten haben, ob überhaupt noch die Möglichkeit besteht zurückzufliegen“, berichten die zwei Esternberger über die Zeit, kurz vor ihrer Rückreise.

Einen Rückflug zu bekommen, gestaltete sich jedoch äußerst schwierig. „Unser Rückflug wurde gecancelt und wir haben keine Auskunft erhalten, ob es noch eine Alternative gibt. Wir haben natürlich sofort die Botschaft und das Außenministerium informiert und uns dort auch registriert. Erst zwei Tage später erhielten wir eine E-Mail vom Ministerium, dass für Reisende in Mexiko, Belize, Guatemala, Honduras, Nicaragua, El Salvador und Costa Rica keine Heimholungen organisiert werden. Wir sollten uns doch selber um eine Rückreise kümmern“, erzählen die zwei und führen weiter aus: „Darüber waren wir sehr verärgert, da in den Medien besonders damit geprahlt wurde, dass sie alle Österreicher nach Hause holen.“

Rückflug dank Freunden und Familie

In Mexiko kam als zusätzliches Problem dazu, dass sie kein Telefonnetz hatten und sich nur per Mail oder Internet verständigen konnten. „Wir hatten das große Glück, dass unsere Familien und Freunde sehr um unsere Rückreise bemüht waren und zahlreiche Telefonate, mit oft sehr langen Wartezeiten, getätigt haben und auch im Internet nach Rückflügen geschaut haben. Direktflüge gab es keine mehr. Die meisten Flüge waren mit Zwischenstopp in Amerika, aber als Europäer wurde uns das auch verweigert. Schlussendlich hat Philipps Schwester Denise einen Rückflug gefunden und sofort gebucht“, sind Philipp und Isabella dankbar über die Hilfe von Zuhause. „Als wir endlich im Flugzeug gesessen sind, waren wir sehr erleichtert und es fiel uns ein Stein vom Herzen, da wir nicht gewusst haben, ob wir noch nach Hause kommen.“

Hoffnung auf Unterstützung vom Staat

Den Flug mussten sich die zwei selber bezahlen, da es für sie keine Heimkehrmöglichkeit vom Staat gab. Die Kosten für den Rückflug betragen rund 2.700 Euro. „Auf Nachfrage einer Rückerstattung beim Außenministerium bekamen wir die Antwort, dass sie für sowas nicht zuständig sind. Deshalb wissen wir leider nicht, ob wir auf den Kosten sitzen bleiben werden. Wir sind sehr enttäuscht darüber, wie in dieser Situation mit uns umgegangen wurde“, berichten die beiden und hoffen, dass sich doch noch eine Lösung finden wird.

Flughäfen wie Geisterstädte

Isabella und Philipp flogen von Cancun nach Madrid, von Madrid nach Barcelona und zuletzt nach München, wo ihr Auto geparkt war. „Die Flughäfen in Madrid und Barcelona waren wie Geisterstädte. Es waren relativ wenige Leute unterwegs und alle trugen Mundschutz und Handschuhe. Die Restaurants bzw. Imbisse waren alle geschlossen. Ein Gesundheitscheck wurde nirgends durchgeführt“, berichten die zwei über ihre Eindrücke von den Flughäfen. Von München ging es für sie dann mit dem Auto weiter Richtung Österreich.

Heimquarantäne wird ernst genommen

„An der Grenze in Achleiten wurden wir von österreichischen Polizisten angehalten und mussten unterschreiben, dass wir uns selbstständig verpflichtend in 14-tägige Quarantäne begeben. Danach konnten wir ganz normal heimfahren“, so Isabella. Ob die beiden wirklich in Quarantäne bleiben, wird nicht kontrolliert. „Falls wir jedoch von der Polizei in der Öffentlichkeit gesehen werden, könnten uns Verwaltungsstrafen drohen. Da wir aber das ganze ernst nehmen und hoffen, dass sich die Situation bald beruhigt, werden wir uns selbstverständlich an die Quarantäne halten.“

Rückblickend war der Urlaub in Mexiko für die zwei Esternberger wunderschön. „Mexiko ist ein Land, in dem es sehr schöne Strände, beeindruckende Ruinen und eine sehr schöne Natur gibt. Am Anfang der Reise hätten wir nie damit gerechnet, dass sich die Lage in Österreich in so kurzer Zeit so extrem zuspitzt. Wir sind sehr dankbar, dass wir trotz all der Hindernisse gut nach Hause gekommen sind und hoffen, dass sich die Lage bald bessert“, ziehen Philipp und Isabella ein abschließendes Resümee.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden

Antworten
Winter Franz
Winter Franz
25.03.2020 12:08

Mexiko Urlaubsreise im März 2020

Offensichtlich hat man im März 2020 nicht mehr daran gedacht, dass man ein Risiko eingehen wird, wenn man den sicheren Boden verlässt. Ja, man kann sogar auch Versicherungsschutz buchen. .... gelernte Konsumationsmenschen ...

Antworten
Jo
Jo
24.03.2020 08:51

Mexikourlaub

Schon mutig, so um den 7. März noch für 2 Wochen nach Mexiko abzuheben. Und sehr abgehoben, dann vom Staat (das sind wir alle) noch die Rückerstattung der Flugkosten zu verlangen ...