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Zahl der Wölfe wird zunehmen: Fünf neue Wolfsbeauftragte eingesetzt

Mag. Michaela Maurer, 01.03.2019 12:35

MÜHLVIERTEL/OÖ. Fünf regionale Wolfsbeauftragte setzt das Land in Oberösterreich ein. Wolfgang Sollberger vom OÖ Naturschutzbund ist für das gesamte Mühlviertel zuständig.

Um bei Verdacht auf Wolfsriss schneller handeln zu können, wurden die fünf Wolfsbeauftragten ausgebildet. Foto: Weihbold

Um bei Verdacht auf Wolfsrisse schneller handeln zu können, wurden die fünf Wolfsbeauftragten Wolfgang Sollberger, Gottfried Diwold, Josef Stöger, Georg Schmidinger und Wolf-Dietrich Schlemper ausgebildet. 50 Unterrichtsstunden, eine Schulungsreise und ständige Fortbildung bereiten die Vertreter auf ihre Aufgabe vor.

Die Fachkräfte sollen in Zukunft die Abwicklung der Rissbeurteilung vornehmen und erste Bisswunden, Verletzungen der Tiere begutachten. Auch als Informationsdrehscheibe vor Ort sind sie Ansprechpartner für Betroffene und die Gemeinden. Die fünf Fachkräfte sind auch regionale Wolfsachverständiger und für die Koordinierung mit dem Wolfsbeauftragten des Landes, Georg Rauer, zuständig. Weiters werden Abstimmungen mit dem Österreichzentrum für Große Beutegreifer in Raumberg/Gumpenstein gemacht. „Der Wissensaustausch mit der Schweiz und Deutschland ermöglicht es, von den dortigen Erfahrungen zu lernen“, sagt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. „Nur mit entsprechender Fachkenntnis werde auch auf Oberösterreich abgestimmte und sinnvolle Maßnahmen möglich sein.“

Rudel bei Karlstift/Liebenau und Allentsteig

Derzeit sind in Österreich drei Wolfs-Rudel bestätigt, zwei davon in Oberösterreich. Im Dreiländereck Waldviertel-Mühlviertel-Tschechien bei Karlstift/Liebenau wurden im Vorjahr fünf bis sechs Welpen beobachtet. Am Truppenübungsplatz Allentsteig ist seit 2016 ein Rudel anwesend. Im Vorjahr wurden mindestens vier Welpen bestätigt. Auch Einzelwölfe werden in verschiedenen österreichischen Regionen immer wieder entdeckt. Nutztier-Risse von Wölfen gab es in Österreich im Vorjahr zirka 130; 101 davon waren Schafe.

Jungwölfe verlassen im Alter von ein bis zwei Jahren das Rudel. „Da es in den Nachbarländern einen starken Anstieg an Wolfsrudeln gibt, ist anzunehmen, dass einige der Jungtiere zu uns nach Österreich abwandern“, erklärt Rauer. In Zukunft ist also mit einem Anstieg an Wölfen in Österreich zu rechnen.

Keine Wolfs-Sichtungen im Winter

Jetzt im Winter wurden keine Nutztier-Risse durch Wölfe oder Sichtungen bestätigt. „Im Winter sind kaum Nutztiere auf der Weide, die Wölfe bleiben im Wald und erwischen vielleicht Wildtiere“, erklärt Georg Rauer. Auch Bilder von Fotofallen sind schwer auszuwerten, erklärt Wolfgang Sollberger. „Vor allem in der Nacht ist die Qualität der Bilder nicht gut. Daher konnten im Winter die Sichtungen nicht bestätigt werden.“

„Vergrämung“ in Liebenau

In Liebenau wurde ein von der Landesregierung erlassener Bescheid zur Vergrämung (mit Schreckschussmunition und Signalpatronen) von Wölfen, vom Landesverwaltungsgericht aufgrund „massiver Mängel“ wieder aufgehoben. Laut Gericht fehlten genaue Angaben über Ort und Zeit der Wolfs-Sichtungen. „Wir wollen aber weiterhin Daten sammeln und einen zweiten Antrag stellen“, hieß es heute bei der Pressekonferenz in Linz.

Sichtungen melden

Um die aktuelle Situation und die Notwendigkeit einschätzen zu können, sollten Sichtungen mit dem Meldungsformular des Landes (www.land-oberoesterreich.gv.at/wolfsinfo) bekannt gegeben werden. Wolfsrisse an Nutztieren können unter der Tel. 0732/7720-11812 (während der Amtsstunden) und 0732/7720-18889 (außerhalb der Amtsstunden) gemeldet werden.


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Andreas Schmid
Andreas Schmid
01.03.2019 18:18

Vergrämen

Das wird in der Praxis nicht funktionieren. Das haben die Schweden schon erfolglos ausprobiert. Der Schwede, der es in Deutschland machen sollte, ist unverrichteter Dinge wieder von dannen gezogen. Ich glaube ernsthaft, die wollen von uns deutschen lernen, wie man die Bevölkerung erfolgreich verarscht.