Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

FREISTADT. Nach genau 30 Jahren wird Stadtpfarrer Franz Mayrhofer Ende August die Leitung der Pfarre Freistadt abgeben. In einem Jahr Auszeit will er neue Kräfte sammeln.
 

Ab Herbst 2017 wird Franz Mayrhofer als Kurat wirken. Foto: Pfarre Freistadt
  1 / 3   Ab Herbst 2017 wird Franz Mayrhofer als Kurat wirken. Foto: Pfarre Freistadt

„Der ursprüngliche Plan war, einige Jahre länger zu bleiben. Aber mit meinen Herzproblemen habe ich gemerkt, dass ich früher kürzertreten muss.“ Daher hat Stadtpfarrer Franz Mayrhofer beschlossen, sich Ende August 2016 von der Spitze der Pfarre zurückzuziehen und in eine einjährige Auszeit zu gehen. „Diese werde ich für Erholung nutzen, ich werde bewusst auf meine Gesundheit schauen, herunterkommen, neue Kräfte sammeln und eventuell reisen“, sagt der 64-Jährige. Danach werde er zwar nicht mehr Pfarrer sein, aber als Priester für liturgische und sakramentale Dienste zur Verfügung stehen.

Installation beim Linzertor

Damit wird Mayrhofer auf den Tag genau 30 Jahre als Stadtpfarrer in Freistadt gewirkt haben. „Ich bin am 1. September 1986, nach neun Jahren als Kaplan in der Pfarre Sierninghofen, nach Freistadt gekommen. Damals hat es eine große Installationsfeier vor dem Linzertor gegeben.“ Thema dieses ersten öffentlichen Auftritts als Pfarrer „war die Bibel-Geschichte der Brotvermehrung“, erinnert sich Mayrhofer: „Das ist eine meiner Lieblingsgeschichten, weil es darum geht, in Dankbarkeit anzunehmen, was da ist, und es auch zu teilen.“

„Baumeister“ der Pfarre

In seiner Tätigkeit sei es ihm stets „um die befreiende Botschaft des Evangeliums gegangen“. Er sei sofort sehr herzlich aufgenommen worden, sagt Mayrhofer, der bald zum „Baumeister“ der Pfarre werden sollte: Unter seiner Leitung wurde etwa die Stadtpfarrkirche renoviert, mit einer Fußbodenheizung und Bänken ausgestattet. „Weiters haben wir den Kirchturm, die Orgel, den Pfarrhof, die Kindergärten, die Liebfrauenkirche und die Kirche in St. Peter renoviert.“ Möglich war dies alles durch die breite Unterstützung der Bevölkerung sowie die Hilfe von Diözese, Land und Stadtgemeinde.

Auch Schwieriges angepackt

„Ich halte mich nicht für extrem, aber ich habe auch schwierige Themen nicht gescheut“, sagt Mayrhofer. Im Herbst 1989 hat etwa der offene Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und deren Zugang zu den Sakramenten, von Freistadt ausgehend, zu einer breiten medialen Diskussion geführt. Auch an der österreichweiten Allianz für den freien Sonntag war die Pfarre Freistadt maßgeblich beteiligt. „Besonders wichtig war mir während der gesamten 30 Jahre auch die Förderung der Ökumene.“

Weiß Pfarre in guten Händen

„Ich habe mich in Freistadt immer zu Hause gefühlt“, betont Mayrhofer: Begleitet habe ihn immer ein Satz von Papst Johannes Paul II.: „Der Mensch ist der Weg der Kirche.“ Natürlich sei bei seinem Abschied auch viel Wehmut im Spiel, aber: „Ich kann mich beruhigt zurückziehen, weil ich die Pfarre bei Irmgard Sternbauer in guten Händen weiß.“ Die Pastoralalassistentin wird für die kommenden fünf Jahre zusammen mit dem neuen Pfarrmoderator Pfarrer Dechant Klemens Hofmann aus Neumarkt und den Pastoralassistenten Wolfgang Gratzl und Ulrike Lengauer die Leitung übernehmen und war bisher schon die rechte Hand Mayrhofers. Zusätzlich wird Ronald Mutagubya aus Uganda zum Kooperator bestellt. Das Modell Pfarrassistent/Pfarrmoderator wird übrigens derzeit in 56 Pfarren der Diözese praktiziert. „Ingrid Sternbauer kennt die Pfarre und die Menschen, und die Menschen kennen sie. Damit ist für Kontinuität gesorgt“, ist der Stadtpfarrer sicher. Er selbst freut sich, „eine Zeit lang ohne Terminkalender leben zu können. Ich spüre keine Bangigkeit.“

Am Sonntag, dem 28. August, stehen die Sonntagsmessen in Freistadt im Zeichen des Abschieds vom Stadtpfarrer. Es finden eine Agape und ein Frühschoppen im Pfarrhofgarten statt.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden