Landesfeuerwehrverband zieht Bilanz: Bezirk Freistadt hat die meisten Feuerwehrmitglieder
BEZIRK FREISTADT/OÖ. Mehr als 6,47 Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden und über 63.000 Gesamteinsätze leisteten die oberösterreichischen Feuerwehrmänner und -frauen im vergangenen Jahr. Einen großen Teil absolvierten auch die Kameraden im Bezirk Freistadt, der die höchste Durchdringungsrate aller Bezirke in OÖ hat.
14,6 Prozent Durchdringung (Feuerwehrmitglieder zu Gesamtbevölkerung) weist der Bezirk Freistadt auf, dicht gefolgt von Schärding mit 14,3 Prozent. Der Frauenanteil im Bezirk ist mit 6,6 Prozent im Mittelfeld bzw. fast gleich mit dem OÖ-Durchschnitt, dafür ist der Mädchenanteil in der Feuerwehrjugend im Bezirk Freistadt am zweithöchsten (29 Prozent). 6.114 Frauen stehen aktiv im Feuerwehrdienst in Oberösterreich. Das sind 6,7 Prozent, im Bereich der Jugend geht der Prozentsatz bereits bis auf knapp 32 Prozent hinauf.
Frauen in höheren Positionen
Insgesamt 640 Feuerwehrfrauen haben mit Ende 2017 auch Funktionen in der Feuerwehrorganisation übernommen, darunter befinden sich zwei Kommandantinnen, zwei stellvertretende Kommandantinnen und weitere 119 weibliche Kommandomitglieder – Tendenz steigend. Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten und Chancen, sowohl im Bereich der Einsatzverfügbarkeit, wie auch im Rahmen der inneren Organisation. Es beschäftigt den Landesfeuerwehrverband allerdings die Frage nach der im Vergleich zu den Männern wesentlich höheren Ausfallsrate nach der Feuerwehrjugend. „Hier sind wir dabei, genauer hinzuschauen und die Gründe dafür zu erheben und zu beseitigen“, heißt es von Seiten der Landesleitung.
63.205 Einsätze fordern 640.086 Einsatzstunden
Eine erneute Steigerung (ein Plus von über 25.000 Stunden), die durchaus nachdenklich macht, wie man hinkünftig mit neuen Anforderungen an die Feuerwehren bzw. der einen oder anderen öffentlichen Annehmlichkeit künftig umgeht. Die neuerlichen Steigerungen gründen vor allem auf den gestiegenen Einsätzen auf Oberösterreichs Straßen, ob nach Verkehrsunfällen oder beim Freimachen von Verkehrswegen im Rahmen von Extremwetterlagen. Einen weiteren entscheidenden Grund bilden die durch die besondere Hitzeentwicklung im Sommer 2017 vermehrt notwendigen Brand-, Wasserversorgungs- und Insekteneinsätze.
Tor zur Sicherheit: Landeswarnzentrale alarmierte mehr als 12.000 Mal
12.477 Alarmierungen führte im Vorjahr die Landeswarnzentrale durch. Ebenfalls wurden im abgelaufenen Jahr 2440 Unwetteralarme ausgelöst. Herausfordernde Einsatztage waren der 20. Juli (273 Alarmierungen), der 18. und 19. August (561 Alarmierungen), sowie der 29. Oktober 2017 (750 Alarmierungen) mit dem Sturm „Herwart“. Besonders beachtenswert ist auch der Anstieg der Brandeinsätze: 2017 löste alleine die Landeswarnzentrale 4257 Brandalarmierungen, das sind um fast 5,4 Prozent mehr als im Vorjahr, aus. Darunter waren 95 Groß- und 265 Mittelbrände mit zum Teil sehr spektakulärem Erscheinungsbild, mit ungewöhnlich hohem Gefahrenpotenzial für die Einsatzkräfte und vor allem einem hohen Erfolgsgrad mit zahlreichen geretteten Menschen, Tieren und der Verhinderung weiteren Schadens. Die Brandeinsätze liegen damit bei rund 27 Prozent aller Einsätze. Ihr stetiges Ansteigen ist durchaus nicht überraschend und ein Rückgang wird sich kaum ergeben, da die Zahl der „potenziellen Brandobjekte“ jährlich rasant ansteigt. Ob Einfamilienhäuser oder Wohnblöcke, es wird rasant gebaut, der Wohnungsbedarf ist groß.
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