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BEZIRK FREISTADT. Sommerzeit  ist  Ferialjobzeit!  Zahlreiche  Ferialpraktikanten  werden  diesen Sommer  wieder  die  Möglichkeit  nutzen,  um  sich  ihr  eigenes  Geld  in  den  Ferien  zu  verdienen. Leider  kommt  es  dabei  immer  wieder  zu  Arbeitsunfällen,  mit  teilweise  schweren  Verletzungen.  Die Ursachen  sind  Unerfahrenheit,  kurze  Einschulun gszeiten,  Unachtsamkeit  oder  übermotiviertes Arbeiten .  Die  Präventionsexperten  der  AUVA  haben  Sicherheitstipps  für  Ferienjobber,  deren  Eltern sowie  Arbeitgeber  zusammengefasst.  

Bei Ferialjobs gibt es Einiges zu beachten.Foto: Schutterstock.com/GaudiLab
Bei Ferialjobs gibt es Einiges zu beachten.Foto: Schutterstock.com/GaudiLab

Ein  Ferienjob  ist  der  erste  Schritt  in  die  Arbeitswelt  und  bietet  Jugendlichen  die  Gelegenheit,  ins Berufsleben zu  schnuppern.  Auf  Grund  mangelnder  Erfahrung  ist  die  Einhaltung  von  Sicherheits-­  und Gesundheitsschutzbestimmung en  bei  Ferial jobbern  besonders  wichtig;  für  viele  Arbeiten  dürfen  die Jugendlichen  laut  Gesetz  gar  nicht  herangezogen  werden.

Auf  das  Alter  achten

Bei  der  Einstellung  von  Ferialpraktikanten  sollten  Arbeitgeber auf  jeden  Fall  das  Alter  beachten.  Je  nach  Alter dürfen  diese  nämlich  gar  nicht,  nur  eingeschränkt,  oder  uneingeschränkt  beschäftigt  werden.

  • Jugendliche  bis  zur  Vollendung  des  15.  Lebensjahres  (oder  bis  zur  Beendigung  der  Schulpflicht)  gelten gesetzlich  als  Kinder.  Kinderarbeit  ist  abgesehen  von  ein  paar  Ausnahmen  (z.B.  Musikaufführungen)  generell verboten.
  • Jugendliche  bis  zur  Vollendung  des  18.  Lebensjahres  gelten  gesetzlich  als  Jugendliche.  Diese  dürfen eingeschränkt  arbeiten.   Zu  berücksichtigende  Beschäftigungsverbote  für  Jugendliche  findet  man  im  Kinder-­ und  Jugendlichen -­Beschäftigungsgesetz  (KJBG)  sowie  in  der  dazugehörigen  Verordnung  (KJBG -­VO).
  • Erst  nach  Vollendung  des  18.  Lebensjahres  (z. B.  Studierende)  dürfen  Ferialjobber  nach  Erfüllung  der arbeitnehmerschutzrelevanten  Grundlagen  für  alle  Tätigkeiten  herangezogen  werden.    

Ferialpraktikanten  dürfen  nicht  alle  Arbeiten  verrichten

Für  Jugendliche  bis  zur  Vollendung  des  18.  Lebensjahres,  die  im  Sommer  jobben,  gelten  besondere Schutzvorschriften! Sie  dürfen  zum  Beispiel  weder  auf  Gerüsten  noch  mit  gefährlichen  Arbeitsstoffen  arbeiten und  – aufgrund  mangelnder  einschlägiger  Ausbildung – auch  nicht  dieselben  Tätigkeiten  durchführen  wie  etwa gleichaltrige  Lehrlinge.    Aus  Sicht  des  Arbeitnehmerschutzes  ist  daher  ein  entsprechend  hoher sicherheitstechnischer  Maßstab  anzusetzen  und  im  Rahmen  der  Arbeitsplatzevaluierung  (§  4  ASchG)  zu überprüfen,  ob  Ferialpraktikanten  für  bestimmte  Tätigkeiten  überhaupt  herangezogen  werden  dürfen.

In  der Praxis  dürfen  jugendliche  Ferialpraktikanten  unter  anderem  nicht  arbeiten:

  • auf  Stehleitern  über  drei  Meter  Höhe 
  • auf  Anlegeleitern  über  fünf  Meter  Höhe
  • auf  Bau-  und  Montagestellen,  an  denen  Absturzgefahr  besteht  (>  2m) 
  • mit  selbstfahrenden  Arbeitsmitteln  (z.  B.  Rasenmähertraktor)
  • an  Verkaufsstellen  vor  Geschäften  im  Freien
  • auf  Dächern  ohne  technische  Absturzsicherung  z.B.  zum  Reinigen,  Warten.

Intensiv  einschulen!

Als  Arbeitgeber  sollten  Sie  bei  der  Einschulung  von  Ferialpraktikanten  auf  eine  besonders  ausführliche Unterweisung  achten,  d.  h.  den  Fokus  auf  eine  detaillierte  und  leicht  verständliche  Beschreibung  der Arbeitsabläufe  legen  und  über  mögliche  Sicherheitsge fahren  und  Gesundheitsbelastungen  am  Arbeitsplatz informieren.  Eine  Aufsichtsperson,  die  notfalls  jederzeit  eingreifen  kann,  um  Gefahrensituationen  und  Unfälle zu  verhindern,  muss  immer  in  Sichtweite  sein.  

Tipps  für  Eltern  und  Jugendliche :  Worauf  ist  bei  der  Wahl  des  sicheren  Ferialjobs  zu  achten?

Damit  der  Ferienjob  kein  Flop  und  vor  allem  zu  keiner  Gefahr  wird,  sollten  Eltern   und  Kinder  gemeinsam den  richtigen  und  sicheren  Ferialjob  auswählen.

  • Informieren  Sie  sich  über  die  Aufgaben  und  Tätigkeiten,  die  der  Ferialjob  beinhaltet.  Sprechen  Sie  in  der Familie  über  den  Ferialjob  –  kommt  Ihnen  oder  Ihrem  Kind  etwas  gefährlich  vor,  gibt  es  Arbeiten,  die  dem  Kind  Angst  machen ? 
  • Geben  Sie  Ihrem  Kind  die  Botschaft  mit,  dass  es  in  gewissen  Situationen  legitim  ist,  Bedenken  zu  äußern. Ein  umsichtiger  Vorgesetzter  wird  verstehen,  wenn  man  sich  bestimmte  Dinge  mangels  Erfahrung  nicht zutraut. 
  • Achten  Sie  auf  eine  korrekte  Versicherung:  Schon  bevor  man  die  Ferialarbeit  aufnimmt,  muss  der Arbeitgeber  eine  Anmeldung  bei  der  Gebietskrankenkasse  bzw.  der  Unfallversicherung  machen.  Das  ist  sehr wichtig,  um  bei  Arbeitsunfall  oder  Krankheit  abgesichert  zu  sein.    

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