Ehemaliger Gastwirt und Schlossmuseum-Obmann Emil Vierhauser gestorben

Emil Vierhauser war gelernter Kaufmann und absolvierte seine Lehre in der Firma Meinl in Grießkirchen. 1975 übernahm er gemeinsam mit seiner Ehefrau das Gasthaus seiner Schwiegermutter in Freistadt. „Er war bis zuletzt ein passionierter Hinterglasmaler, Krippenbauer, Autor zahlreicher heimatkundlicher Schriften, Stadtführer, Radiomoderator und vieles mehr“, sagt Fritz Fellner, Leiter des Mühlviertler Schlossmuseums Freistadt. Vierhauser war von 2000 bis 2014 Obmann des Schlossmuseum. 

Museumsbetrieb erneuert

Das Heimathaus Freistadt wurde 2000 vom Land Oberösterreich dem Verein Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt unter Federführung von Obmann Emil Vierhauser übergeben. Sofort begann er mithilfe der Stadtgemeinde mit der Erneuerung des Museumsbetriebs. Seine Ideen und sein Durchsetzungsvermögen waren schlussendlich verantwortlich für den Ausbau der Museums- und der Depoträumlichkeiten. So wurde ein moderner Eingangsbereich geschaffen und die Säulenhalle und das Gesindehaus als Sonderausstellungsräumlichkeiten adaptiert. Mit der Übernahme der zoll- und finanzgeschichtlichen Sammlung wurde der Objektbestand des Museums wesentlich erweitert. Die Rosenbergerstube wurde in den Museumsbetrieb integriert und wird seither vom Museumspersonal betreut.

Es wurden mehrere Sonderausstellungen mit heimatkundlichen und zeitgeschichtlichen Themen angeboten. Höhepunkte waren die von Vierhauser kuratierten Ausstellungen wie „süße Weihnachten“ mit der großen Lebkuchenkrippe und „Altes Handwerk im süßen Kleid“ anlässlich der Landesausstellung Oberösterreich 2013. Er war Organisator zahlreicher Kulturveranstaltungen wie zum Beispiel der Feier zum 90. Geburtstag von Franz Tomschi im Salzhof.

Für die verschiedenen kulturellen Aktivitäten erhielt er den Titel Konsulent für Heimatpflege. Auch nach Beendigung seiner Obmannschaft im Jahr 2014 beteiligte er sich weiterhin aktiv am Museumsbetrieb. Die von ihm initiierte und fast fertiggestellte Ausstellung zum Jubliäumsjahr der Stadt „Stationen einer märchenhaften Stadt“ beschäftigte den Ehrenobmann des Museums. 

Auszeichnungen

Von der Stadtgemeinde Freistadt hat Vierhauser den Verdienstring erhalten. Vom Land Oberösterreich wurde er mit der Verdienstmedaille geehrt und erhielt den Titel Konsulent. 

Für das 800-jährige Jubiläum der Stadt Freisadt hat sich Emil Vierhauser gemeinsam mit Hans Lubinger, Herbert Wagner und Gottfried Kerschbaummayr zusammengetan und eine Lebkuchenausstellung organisiert. In Lebkuchengebilden wollen die vier interessante Details über das Werden, Wachsen und Sein von Freistadt aus dem großen Puzzle der 800-jährigen Geschichte erzählen. Ideengeber und Ausstellungskurator ist Emil Vierhauser, der auch für die geschichtlichen Begleittexte verantwortlich zeichnet. Zu sehen ist die Ausstellung von 24. Juli 2020 bis 2. Februar 2021 in der Säulenhalle des Schlossmuseums. Die feierliche Eröffnung findet am 24. Juli um 19 Uhr im Salzhof statt. 

Beerdigung und Trauergottesdienst

Am Donnerstag, 6. Februar, um 18.30 Uhr, wird in der Stadtpfarrkirche Freistadt für den verstorbenen Emil Vierhauser gebetet. Der Trauergottesdienst findet am Freitag, 7. Februar, um 10 Uhr statt.