Leitende Seelsorgerin Irmi Sternbauer: „Ich bin durch und durch eine Kirchenfrau“
FREISTADT. Die meisten reden sie mit „Irmi“ an, manche sogar mit „Frau Pfarrer“: Irmgard Sternbauer ist seit beinahe 30 Jahren aus dem pfarrlichen Leben in Freistadt nicht mehr wegzudenken. Seit fünf Jahren ist die 52-Jährige leitende Seelsorgerin.
Die gebürtige Innviertlerin – sie wuchs in Neuhofen im Innkreis auf – verschlug es nach ihrer Ausbildung zur Pastoralassistentin am Seminar für kirchliche Berufe 1992 nach Freistadt. „Die Stelle war von der Diözese ausgeschrieben und hat mich angesprochen. Damals war die Situation in Freistadt eine ganz andere als heute, es gab noch drei Priester: Stadtpfarrer Mayrhofer, Kurat Schöffl und einen Kaplan“, erinnert sich Irmi Sternbauer zurück. Vier Jahre wollte die Pfarrassistentin ursprünglich bleiben – jetzt sind es bald 30 Jahre. Immer an ihrer Seite: Ehemann Wolfgang Preissl, der seiner Frau bald von der Diözese St. Pölten nach Freistadt folgte.
„Mir haben die Menschen und das offene Klima in der Pfarre Freistadt gleich getaugt. Von Pfarrer Franz Mayrhofer konnte ich sehr viel lernen“, erzählt Sternbauer. Nach einigen „Zwischenjahren“ als Streetworkerin stieg Sternbauer, die mittlerweile Mutter eines Sohnes geworden war, 2004 wieder als Pastoralassistentin in die pfarrliche Arbeit ein und ist seit Herbst 2016 – als Pfarrer Mayrhofer in den Ruhestand ging – leitende Seelsorgerin in Freistadt.
Große Aufgabenvielfalt
„Diese Aufgabe hat mich gereizt, weil mittlerweile andere Voraussetzungen für uns Pfarrassistenten gegeben sind. Wir dürfen predigen, Taufen und Begräbnisse gestalten und uns an der Liturgie beteiligen“, so Sternbauer.
Sie liebt die Vielfältigkeit ihrer Arbeit. „Kein Tag ist gleich. Es ist oft anstrengend und herausfordernd, aber gleichzeitig auch sehr schön. Ich bin halt durch und durch eine Kirchenfrau“, lacht die Seelsorgerin, die Chefin über 54 Mitarbeiter in Kindergarten und Pfarre ist. Zu ihren Aufgaben zählen nicht nur das Vorbereiten und Abhalten von Gottesdiensten, Taufen und Begräbnissen – diese Arbeit teilt sie sich mit Kaplan Daniel Weber und den beiden Pastoralassistenten Ulli Lengauer und Wolfgang Roth – sondern auch das Management der Pfarrkindergärten, verschiedenste Verwaltungstätigkeiten, die Vertretung nach außen, die Unterstützung bei der Erstkommunion- und Firmvorbereitung. Außerdem achtet Sternbauer darauf, mit den Mietern der Pfarre in Kontakt zu bleiben, begleitet Ehrenamtliche, bereitet Pfarrgemeinderatssitzungen vor und und und...
Wertschätzende Worte
An ihrem Beruf schätzt die Freistädterin, dass sie mit vielen verschiedenen Menschen zusammenkommt und die Kirche mitgestalten kann: „Mir taugt es, wenn ich da immer wieder von Neuem gefordert bin.“ Manches Mal ist die Seelsorgerin auch persönlichen Angriffen ausgesetzt, weil sie als Frau quasi an Freistadts vorderster Kirchenfront steht. „Das ist durchaus herausfordernd. Aber ich bekomme umso viel mehr wertvolle, wertschätzende Rückmeldungen“, fühlt sich Sternbauer dadurch gestärkt. Kraft schöpft sie auch beim Wandern mit ihrem Mann, auf Reisen, beim Garteln und Kochen, bei Theater- und Konzertbesuchen.
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