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Mama im Porträt Elisabeth Reiter: "Pflegemutter zu sein ist ein sehr schöner Beruf"

UNTERWEISSENBACH. Tiffany (15) und Pia (14) werden in einer Pflegefamilie groß, weil ihre leiblichen Eltern überfordert waren. Tips sprach mit Elisabeth Reiter über ihren Beruf als Pflegemutter.

„Das ist unsere Mama“, sagen Pia (l.) und Tiffany über Elisabeth Reiter. Fotos: Überegger
photo_library „Das ist unsere Mama“, sagen Pia (l.) und Tiffany über Elisabeth Reiter. Fotos: Überegger

In einer recht viel idyllischeren Umgebung als auf einem großen alten Bauernhof mit Pferden, Katzen und Hund in der „Einschicht“ in Enebitschlag können Kinder kaum aufwachsen. Das dachte sich vor einigen Jahren Elisabeth Reiter, als sie mit ihrem Mann Fredi und den beiden Söhnen Marco und Simon von Linz aufs Land nach Unterweißenbach zog.

„Wir haben das alte Bauernhaus meines Onkels renoviert und hier einen kompletten Neuanfang gewagt. Hier am Hof dachte ich mir sofort, es wäre schön gewesen, wenn unsere Buben hier ihre Kindheit hätten verbringen können. Als wir einzogen, waren sie schon 17 und 18 Jahre alt, und so reifte die Idee, ein Pflegekind aufzunehmen“, erzählt die 52-Jährige.

Zwei kleine Schwestern für die beiden großen Brüder

Die Pflegeeltern-Ausbildung absolvierte das Ehepaar gemeinsam, und schon nach wenigen Monaten wurden Pflegeeltern für die beiden Schwestern Tiffany und Pia, damals drei und zwei Jahre alt, gesucht. Ihre leibliche Mutter hatte die Kinder sehr jung bekommen und war mit ihren Töchtern überfordert gewesen. So wurden Tiffany und Pia Teil der Familie.

„Unsere Söhne brauchten eine Weile, um sich damit anzufreunden. Sie fürchteten, dass ihnen die neuen Geschwister lästig sein würden“, erinnert sich Elisabeth Reiter mit einem Schmunzeln zurück. Nachdem Marco und Simon aber wussten, dass es für sie bald zum Studium nach München gehen würde, freuten sie sich schließlich sogar auf ihre kleinen Schwestern.

Trotz des großen Altersunterschieds verstehen sich die Geschwister prächtig: „Marco hat mir das Radfahren und Schwimmen beigebracht. Unsere Brüder nehmen uns mit in den Urlaub, und Pia und ich passen gerne auf unsere kleinen Neffen auf“, strahlt die ältere Tochter Tiffany, welche die erste Klasse der HLW Freistadt besucht. Pia geht in die vierte Klasse Hauptschule.

Viel Zeit und Liebe

„Als die Mädchen zu uns kamen, hat Pia auf Anhieb den richtigen Weg ins Kinderzimmer eingeschlagen und wir hatten den Eindruck, dass sich die beiden bei uns sofort wohlfühlten“, sagt die Pflegemutter. „Am Anfang war es oft anstrengend und nicht immer einfach, schließlich hat jedes Pflegekind sein Päckchen zu tragen. Wir haben sehr viel Zeit mit den Mädchen verbracht, und die Tiere am Hof und das Reiten haben ihnen in ihrer Entwicklung auch sehr gut getan“, sagt Elisabeth Reiter, die ihren Beruf als Fahrlehrerin aufgegeben hat, um als Pflegemutter ganz für die Kinder da zu sein. Zur leiblichen Mutter haben die Kinder losen Kontakt, zu der Oma sogar recht regelmäßig.

Keine Heimlichtuerei

Von Anfang an war die Familie darauf bedacht, mit dem Thema Pflegekinder ganz offen umzugehen – sowohl mit den Töchtern als auch nach außen hin. „Wir haben da nie ein Geheimnis daraus gemacht und immer über alles ganz offen geredet“, sagt die Mutter, und Tiffany bestätigt, dass das für sie und ihre Schwester enorm wichtig sei: „Ich habe in der Schule sogar schon mal ein Referat über Pflegefamilien gehalten.“

„Pflegemama zu sein ist ein sehr schöner Beruf, da sollten sich mehr Menschen drübertrauen“, findet Elisabeth Reiter, die beim Malen von Ölbildern, bei den Pferden, beim Lesen und beim Beschäftigen mit Naturheilkunde ihren Ausgleich und Entspannung findet.


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