Bezirkshauptfrau Andrea Wildberger: Mit Vertrauensvorschuss angetreten
FREISTADT. Einen bunten Strauß an Erfahrungen aus vielen Berufsfeldern bringt die Engerwitzdorferin Andrea Wildberger für ihre neue Funktion als Bezirkshauptfrau von Freistadt mit.
„In der ersten Woche in Freistadt habe ich nur zugehört, es ist unglaublich, welche Ideen und Vorschläge da gekommen sind“, sagt die in Zulissen geborene und in Leopoldschlag aufgewachsene Juristin, die mit ihrem Mann in Engerwitzdorf lebt. Für ihre Mitarbeiter hat sie eigenhändig hunderte Einstandsgeschenke gebastelt. „Ich wollte signalisieren, dass sie es mir wert sind und ich für alle da bin.“
Personalagenden waren in ihrer abwechslungsreichen Berufslaufbahn von jeher stark vertreten (siehe Infobox). „Ich kenne das Arbeitsrecht sowohl von der Arbeitnehmer- als auch von der Arbeitgeberseite und war lange Jahre im Gesundheits- und auch im Kulturbereich tätig. Alles hat jetzt irgendwie einen Sinn für meine Tätigkeit in Freistadt.“
Hart arbeiten und feiern
Ihre erste Dienstbesprechung hat die neue Bezirkshauptfrau gleich mit einem Oktoberfest verbunden. „Wir werden hart arbeiten, aber auch gemeinsam feiern, das wird künftig immer so sein“, sagt Andrea Wildberger im Tips-Gespräch. „Aber es muss auch allen klar sein, dass es auf der BH nicht immer ein Wunschkonzert sein kann. Ich begegne allen mit Vertrauensvorschuss und bin gerne per du. Bei Bedarf entziehe ich aber auch das Du-Wort wieder“, fügt sie hinzu.
Gute Durchsetzungskraft hat Andrea Wildberger auch schon ihr Vor-Vorgänger an der Spitze der Bezirkshauptmannschaft, Alois Hochedlinger, attestiert, den sie gerne als ihren Mentor und ihr Vorbild bezeichnet. „Viele meiner neuen Mitarbeiter haben ihn als Fels in der Brandung in Erinnerung, und ein solcher möchte ich auch künftig sein“, sagt Wildberger.
Was die Statur betrifft, wird das die gertenschlanke Blondine nicht schaffen, auch wenn sie den Schokoriegeln im Naschglas auf dem Besprechungstisch derzeit gerne zuspricht. „Die brauche ich jetzt einfach an den ganz langen Arbeitstagen“, schmunzelt sie. Ein Fels möchte Wildberger jedoch auf jeden Fall sein, was künftige Herausforderungen betrifft. „Es kommen viele Gesetze auf uns zu, da ist ein gutes Team unbedingt nötig. Die BH Freistadt hat künftig die Sprecherrolle für Digitalisierung und Standardisierung für alle Bezirkshauptmannschaften inne. Es wird sich vieles ändern, dafür brauche ich ein supermotiviertes Team, das ich aber auch nicht überfordern will.“
Dieser Tage ist Andrea Wildberger viel im Bezirk unterwegs, macht Antrittsbesuche in den 27 Gemeinden des Bezirks, in Seniorenheimen und Tageszentren. „Als Obfrau des Sozialhilfeverbands Freistadt ist mir der Sozialbereich natürlich besonders wichtig“, betont die 41-Jährige. Da sie Alois Hochedlinger in absehbarer Zeit auch als Bezirksstellenleiterin des Roten Kreuzes nachfolgen wird, hat sie schon einen Tagdienst bei der Unterweißenbacher Rettung mitgemacht, ein Nachtdienst an der Dienststelle in Liebenau folgt. „Ich möchte nicht von etwas reden müssen, wovon ich nicht zumindest die leiseste Ahnung habe.“
Und auch für die Anliegen der Gemeinden hat Wildberger besonderes Verständnis, schließlich kennt sie deren Sorgen und Nöte quasi von innen. Ihr Mann Christian ist seit Februar Amtsleiter der Gemeinde Engerwitzdorf. „Natürlich wird daheim oft über Berufliches gesprochen. Aber wir schauen auch, dass wir unsere Freizeit gemeinsam richtig genießen können.“
Ganz vom Beruflichen abschalten kann die Juristin allerdings auch in der Freizeit und im Urlaub nicht. „Ich will schon wissen, was daheim los ist und checke zumindest regelmäßig die E-Mails.“
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