Mühlviertler Alm: Statt Problemen Potenziale sehen
WEITERSFELDEN. Wie ganzheitliche Regionalentwicklung gelingen kann, zeigte sich bei der Vollversammlung des Regionalverbands Mühlviertler Alm. Ein Rück- und ein Ausblick.
Auch im 31. Jahr der Alm-Arbeit sind immer noch zahlreiche Frauen und Männer in Arbeitsgruppen engagiert, um die Regionalentwicklung voranzutreiben. „Wir holen uns auch immer wieder Anregungen aus anderen Regionen“, verwies Mühlviertler Alm-Obmann Johann Holzmann auf den Besuch einer Alm-Delegation im Steirischen Vulkanland, dessen Obmann Josef Ober die Festansprache zum 30-Jahr-Jubiläum der Alm gehalten hatte. Auf besonders fruchtbaren Boden fiel auch die Holzbau-Exkursion im Rahmen der Klima & Energiemodellregion (KEM) und Klimawandel-Anpassungsregion (KLAR) Mühlviertler Alm nach Vorarlberg. „Da kann bei uns etwas Schönes daraus entstehen, wir haben kleine und große holzverarbeitende Betriebe ebenso im Boot wie Planer und die bäuerlichen Waldbesitzer“, so Holzmann. Dass es an Ideen und Anregungen für die Region nicht mangelt, machte bei der Vollversammlung in Weitersfelden ein Überblick über schon abgeschlossene oder erfolgreich laufende Projekte deutlich. Die Gotikstraße wird in einem Interreg-Projekt regions- und länderübergreifend wiederbelebt.
Wandi-App: Navi zu Pferd
Das Pferdereich Mühlviertler Alm krönt seine Bemühungen um Digitalisierung am 10. Mai bei der Pferdemesse Welt mit der Präsentation der Wandi-App, einer Navigations-Hilfe für Wanderreiter. Leader-Manager Kurt Prandstetter beleuchtete die Arbeit am Leerstandsmanagement und am Kooperationsprojekt „Familien im Wandel“, an dem sieben Leader-Regionen und die FH OÖ mitarbeiten, ebenso wie die Fair-Trade-Region und die Jugendtankstelle, die wichtige Vernetzungsarbeit in der Region leisten. „Viele Jugendaktivitäten werden durch die Unterstützung der Sparkassen-Stiftung ermöglicht“, so Prandstetter. Die Resultate der 2023 durchgeführten regionalen Klima-Umfrage sind die Basis für die weiteren Akzente der Alm-arbeit beim Klimaschutz.
Tüfteln für die Region
Geschäftsführerin und Leader-Managerin Renate Fürst machte auf die frisch sanierten Regionstafeln an den Einfahrtsrouten zur Mühlviertler Alm aufmerksam. „Wir machen damit auf unsere touristischen Hauptthemen aufmerksam und weisen darauf hin, dass sich bei uns viele Menschen den Kopf über eine gute Zukunft ihres Lebensraums zerbrechen“, so Fürst.
Für die neue Leader-Periode 2023 – 2027 wurden bereits sechs neue Vorhaben bewilligt, darunter das Urkraftdorf Kaltenberg, eine Ghostbusters-Segwaytour und Mountainbiken im Aisttal, an dem gemeinsam mit der Leader-Region Mühlviertler Kernland gearbeitet wird. Ein Kooperationsvorhaben mit dem Kernland ist auch das Projekt Gemeinschaftsstiftung. Das Ziel: Betriebe und Private sollen durch ihre Beiträge Gemeinwohl-Projekte ermöglichen.
Lob für den Regionalverband Mühlviertler Alm kam von Christoph Rechberger, der beim Land OÖ für die Abwicklung der Leader-Förderung zuständig ist. Er bedankte sich für die perfekt aufgearbeiteten Projekte. In der neuen Leader-Periode müssen diese über eine digitale Förderplattform abgewickelt werden. Eine Herausforderung, bei der Renate Fürst und ihr Team den Projektwerbern zur Seite stehen werden.
Gastreferent Günther Humer von der OÖ Zukunftsakademie gratulierte allen Engagierten: „Ihr habt den Perspektivenwechsel von Problemen auf Potenziale vor 30 Jahren begonnen und macht kleine Schritte in Richtung eurer gemeinsamen Vision für eine wünschenswerte Zukunft!“
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