Zweite Chance: Vom Problemhund zum Polizeihund

Der Besitzer von Lovie war mit dem einjährigen holländischen Schäferrüden überfordert, kurzfristig stand auch kein Tierheimplatz zur Verfügung. Daher stand sogar das Einschläfern des Tieres zur Debatte. Glücklicherweise wurde etwas später im Tierheim Freistadt ein Platz frei und so wurde Lovie aufgenommen. „Lovie zeigte sich anfangs eher unsicher und laut, mit der Intension nach vorne zu gehen, wenn er sich nicht mehr anders zu helfen wusste. Nach ein paar Tagen zeigte Lovie schnell Fortschritte und orientiere sich sehr an seinen Pflegern. Die festen Rituale, die klare Führung und die sozialen Kontakte halfen dem Rüden, sich schnell einzuleben und alte Verhaltensmuster abzulegen“, heißt es von der Tierschutzstelle Freistadt.

Tierwohl bei der Ausbildung

Nach der Eingewöhnung kam der Kefermarkter Gerald Koller zum Einsatz. Koller engagiert sich seit mehr als sechs Jahren in seiner Freizeit ehrenamtlich für das Tierheim Freistadt. Besonders am Herzen liegt ihm dabei die Ausbildung von Problemhunden. „Mir ist der Tierschutz, das Tierwohl sowie Fairness und Gerechtigkeit bei der Ausbildung ein großes Anliegen“, erklärt Koller, der mit viel Geduld und Fachwissen bereits sechs Hunde aus dem Tierheim Freistadt vorausgebildet und ihnen so eine neue Chance als Polizeidiensthund ermöglicht hat. Koller erkannte Lovies Potenzial als Polizeidiensthund. Er nahm ihn unter seine Fittiche und übte täglich mit dem Vierbeiner. „Ich habe mir mein Wissen über die Hundeausbildung über Jahre angeeignet. Dabei ist es wichtig, dass der Hund positive Erfahrungen sammelt, um motiviert bei der Ausbildung zu bleiben.“

Am 1. Juli 2024 war es dann soweit: Lovie konnte mit einem ausgezeichneten Ausbildungsstand an die Landespolizeidirektion Wien übergeben werden. Dort wird Lovie nun weiter durch einen Erstlingshundeführer ausgebildet, der seine Ausbildung zum Polizeidiensthundeführer am selben Tag begonnen hat.