Mühlviertler Alm: Seit 1995 elf Millionen Leader-Euro in die Region geholt
PIERBACH. Eindrucksvolle Bilanz zog der Verband Mühlviertler Alm bei der sehr gut besuchten Vollversammlung. Die Alm beweist sich als zukunftsorientierte Lebensregion mit Vorbildwirkung. Mit über 250 umgesetzten Leader-Projekten seit 1995 und bereits 19 eingereichten Projekten in der neuen Förderperiode unterstreicht sie ihre Rolle als aktive Regionalentwicklungsinitiative in Oberösterreich.

Im Fokus der Sitzung, bei der Obmann Johann Holzmann zahlreiche Ehrengäste, Vertreter der zehn Mitgliedsgemeinden sowie Repräsentanten aus Landwirtschaft, Leader-Regionen, dem Land OÖ, dem Bankensektor, dem Sozialbereich und dem Tourismus begrüßte, stand der Bericht zur laufenden Leader-Periode 2023 bis 2027.
Mühlviertler Alm Spitze bei Leader-Regionen
Geschäftsführerin Renate Fürst und ihr Team zeigten auf, wie Regionalentwicklung konkret wirkt: Mit bislang 19 genehmigten Projekten im regionalen Projektauswahlgremium liegt die Mühlviertler Alm bei der Mittelausschöpfung im Spitzenfeld der oö. Leader-Regionen. Seit 1995 konnten rund elf Millionen Euro EU-Förderung aus dem Leader-Topf in die Region geholt werden.
Dabei wird seit Anbeginn ein Augenmerk auf die ganzheitliche Regionalentwicklung gelegt. Einerseits heißt dies, Projekte in allen Gemeinden und für alle Bevölkerungsgruppen zu begleiten, andererseits als Region selbst Themen aktiv anzugehen, Projekte zu entwickeln und diese auch bei Bedarf selbst umzusetzen. Aktuell ist der Verband Mühlviertler Alm bei sechs Leader-Projekten der Projektträger.
Beim Tätigkeitsbericht wurde auch besonders die intensive Vernetzungsarbeit – sowohl innerhalb der Region als auch über deren Grenzen hinaus hervorgehoben. Kooperationen mit Tschechien im Rahmen von Interreg-Projekten, Partnerschaften mit anderen Leader-Regionen, sowie die Gründung der ersten Gemeinschaftsstiftung Österreichs verdeutlichen den Anspruch, innovative Impulse weit über das eigene Gebiet hinaus zu setzen. Obmann Holzmann betonte, dass der Erfolg ganzheitlicher Regionalentwicklung vor allem auf der engagierten Zusammenarbeit aller Beteiligten beruht. Dazu gratulierte auch Christoph Rechberger, Abteilungsleiter der Leader-verantwortlichen Stelle des Landes OÖ.
Starke Bilanz – klare Richtung
Der vielfältige Aufgabenbereich der Mühlviertler Alm schlägt sich im Rechnungsabschluss 2024 und im Voranschlag 2025 nieder, die bei der Sitzung einstimmig genehmigt wurden. Obmann Holzmann dankte den Almgemeinden und fördernden Mitgliedern für ihre finanzielle Unterstützung. Bürgermeister Franz Xaver Hölzl ergänzte: „Leader ist und bleibt ein erfolgreiches und unverzichtbares Instrument, um die ganzheitliche Entwicklung unserer Lebensregion weiter voranzutreiben.“
Zukunft beginnt vor Ort
Höhepunkt des Abends war das Impulsreferat von Stefan Niedermoser, Obmann des Leader-Forums Österreich. Unter dem Titel „Die Zukunft beginnt in der Region“ plädierte er für eine konsequente Stärkung der Eigenverantwortung und der Kooperation ländlicher Räume: „Wir gestalten Zukunft durch Mut zu neuen Ideen und durch die Wertschätzung dessen, was unsere Regionen einzigartig macht.“ Dabei gelte es, sich klar gegen das allgemeine Krisengerede zu stellen. Als Geschäftsführer der Leader-Region regio3 im Bezirk Kitzbühel sieht er Parallelen zwischen der Mühlviertler Alm und seiner eigenen Region, wie mit faktenbasierter und mutiger Kommunikation die Sicht auf eine positive Zukunft freigemacht werden kann.
Blick nach vorne: Projekte und Begegnungen
Für die kommenden Monate kündigte der Verband mehrere Leader-Projekteröffnungen an – darunter die Boulderanlage in Bad Zell, den Generationenpark Unterweißenbach, sowie den Natur-Geheimnis-Pfad in St. Georgen am Walde. Veranstaltungen wie der Mühlviertler Alm Fußballcup in Schönau, das Mühlviertler Alm Fest in Kaltenberg oder das Burgspektakel in Prandegg sollen auch das soziale Miteinander weiter stärken.
„Die Mühlviertler Alm zeigt, was möglich ist, wenn Gemeinden, Bürger und Organisationen gemeinsam an einem Strang ziehen“, so Obmann Holzmann abschließend, „Unsere Region ist lebendig, innovativ – und bereit für die Zukunft.“
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