Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Digitale Behandlungspfade: FH Hagenberg und Treetop Medical verbessern Patientenversorgung

Regina Wiesinger, 04.07.2025 13:22

HAGENBERG. In einer Forschungskooperation entwickeln die FH Oberösterreich in Hagenberg und Treetop Medical digitale Unterstützungssysteme für Krankenhäuser. Ziel ist es, Leitlinien und Patientenpfade zu strukturieren und so medizinisches Personal bei komplexen Entscheidungen zu entlasten.

Das interdisziplinäre Team von Treetop Medical setzt sich aus Ärzten und Softwareentwicklern zusammen. (Foto: Treetop)

Kommt ein Patient mit Brustschmerz in die Notaufnahme, zählt jede Minute. Doch hinter medizinischen Entscheidungen stehen komplexe Leitlinien – oft in unstrukturierter Textform. Die FH Oberösterreich und Treetop Medical arbeiten daran, dieses Wissen digital nutzbar zu machen. Leitlinien sollen künftig als strukturierte, digitale Patientenpfade erstellt werden, um Behandlungsschritte besser nachvollziehen zu können.

„Ein Computer braucht klare Instruktionen“, sagt Christoph Praschl vom FH-Campus Hagenberg. In einem ersten Schritt werden deshalb Standard Operating Procedures (SOPs) digitalisiert. Danach folgt der Abgleich mit tatsächlichen Behandlungsdaten – zum Beispiel Laborbefunden oder Patientenbriefen.

KI mit Datenschutz

Für den Datenabgleich setzen die Forscher auf große Sprachmodelle – vergleichbar mit ChatGPT, aber unter strengen Auflagen. „Wir verwenden nur Modelle, die höchste Datenschutzstandards erfüllen“, betont Praschl. So soll etwa beim Symptom Brustschmerz ermittelt werden, welche Laborwerte tatsächlich relevant sind – und welche überflüssig. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse können zurück in die Praxis fließen und bestehende Leitlinien optimieren.

Internationale Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit mit der Wiener Firma Treetop Medical bringt zusätzliches Know-how in das Projekt ein. „Fachliches Wissen und technologische Umsetzung gehen bei uns Hand in Hand“, sagt Gründer Michael Roiss. Neben der FH OÖ zählen auch die MedUni Wien, das Tumorzentrum Oberösterreich sowie Kliniken in Deutschland und der Schweiz zu den Projektpartnern.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden