Erste Hilfe im Garten: Stürze, stark blutende Wunden und allergische Reaktionen
BEZIRK FREISTADT. Der Rasen leuchtet im satten Grün und die wärmende Kraft der Sonne lässt die Bäume blühen. Endlich ist wieder Gartenzeit. Wo aber fleißig gepflanzt, gemäht, geschnitten, umgegraben und getrimmt wird, kann vieles passieren. Das OÖ Rote Kreuz gibt Tipps, wie „garteln“ zu einer sicheren Sache wird.
Die Regenwolken haben sich verzogen und die Sonne lacht vom Himmel. Deshalb beschließen Günther und Lebensgefährtin Simone, die dürren Äste vom Apfelbaum zu schneiden. Plötzlich aber fällt Simone mit der Baumschere von der Leiter und verletzt sich am linken Bein. Sie liegt am Boden und kann nicht mehr aufstehen. Günther nimmt ein Tuch, gibt einen Kühlbeutel hinein und fixiert Simones Bein. Er alarmiert die Rettung und leistet seiner Freundin Beistand. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) verletzen sich rund 70 Österreicher pro Tag bei der Gartenarbeit. Die meisten Unfälle wären vermeidbar und passieren unter Zeitdruck.
Stürze vom Baum
„Gerade zur im Sommer startenden Obsternte passieren jährlich viele Stürze von Bäumen“, weiß Gerhard Lindner, Leiter der Bildungsakademie des OÖ Roten Kreuzes. Wenn der Gestürzte starke Schmerzen im Rücken hat, sollte man seine Lage keinesfalls verändern bis die Rettung eintrifft. Ist dem Verletzten kalt, hilft eine Decke. Scheint ihm die pralle Sonne auf den Kopf, hilft ein Schirm zum Schattenspenden.
Stark blutende Wunden
Bei starken Blutungen sollen Verletzte oder Ersthelfer fest mit Finger, Handballen oder Faust auf die Wunde drücken. Saugfähiges Material als Druckkörper unterstützt die Blutstillung. „Legen oder setzen Sie verletzte Personen auf den Boden, um bei einem möglichen Kollaps weitere Verletzungen zu vermeiden. Rufen Sie den Notruf 144, bleiben Sie beim Verletzten und führen Sie weitere Basismaßnahmen durch“, sagt Lindner.
Allergische Reaktionen nach Insektenstichen
Für die allermeisten Menschen sind Insektenstiche ungefährlich und höchstens eine schmerzhafte Angelegenheit. Wer gestochen wurde, zieht den Stachel am besten mit einer Pinzette heraus. Vorsicht: Dabei nicht auf den Giftapparat drücken. Ein kalter Umschlag lindert die Schmerzen. Manche Menschen reagieren jedoch allergisch auf einen Insektenstich. Hinweise darauf sind zum Beispiel Rötungen, Schwellungen, Fieber, Erbrechen, Atemnot oder ein Kreislaufkollaps.
„Wer weiß, dass er auf Bienen- oder Wespenstiche allergisch reagiert, soll sich vom Arzt Notfallmedikamente verschreiben lassen, die man immer mit dabei hat“, rät Lindner. Stiche in Mund und Rachen können bei starken Schwellungen zu Erstickungsgefahr führen. Der Gestochene soll Eis lutschen. Ebenfalls helfen kalte Umschläge auf die Schwellung beziehungsweise um den Hals. Lindner: „Die Rettung ist in diesem Fall sofort zu alarmieren.“
Erste-Hilfe-Kursangebot und Infos: www.erstehilfe.at
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