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Gebürtige Gutauerin leitete Transplantation eines schlagenden Herzens

Leserartikel Online Redaktion, 19.11.2021 08:51

INNSBRUCK/GUTAU. Julia Dumfarth, die Leiterin des Herz-Transplantationsprogramms an der Universitätsklinik Innsbruck, ist eine gebürtige Gutauerin. Der 37-jährigen Oberärztin gelang kürzlich eine Premiere: Erstmals wurde ein schlagendes Herz mit einer neuen Technologie eingeflogen und einem Patienten erfolgreich transplantiert.

Julia Dumfarth ist Leiterin des Herz-Transplantationsprogramms an der Universitätsklinik Innsbruck. (Foto: Weihbold)

Die 37-jährige Medizinerin stammt aus Gutau im Mühlviertel, besuchte in Freistadt das Gymnasium und studierte anschließend Medizin in Wien. Nach ihrer Zeit als Assistenzärztin an der Medizinischen Universität Wien und einem Research Fellowship an der Yale School of Medicine forscht und arbeitet sie seit 2011 als Herzchirurgin in Innsbruck.

Als Leiterin des Herz-Transplantationsprogramms an der Klinik Innsbruck hat Julia Dumfarth jahrelang am Transport eines schlagenden Herzens gearbeitet. Nun ist es gelungen: Erstmals ist ein Gerät im Einsatz, das den Transport eines schlagenden Spenderherzens ermöglicht, sagte Dumfarth: „Wir haben erstmals in Tirol eine Herztransplantation durchgeführt, bei dem das Organ nicht wie üblich auf Eis gelagert wurde, sondern bei dem das Organ in eine ganz besondere Maschine gekommen ist und dadurch durchblutet und damit schlagend transportiert und transplantiert wurde.“

Hightech-Gerät aus den USA ermöglichte Transport eines schlagenden Herzens

Der erste Patient, Alfred Jennewein aus Gries am Brenner, bekam vor ein paar Tagen dieses schlagende Herz eingepflanzt. Zwei Jahre lang hatte er auf das neue Organ gewartet. Demnächst kann er wieder in häusliche Pflege entlassen werden, so die Ärztin.

Bisher wurden Spenderherzen gekühlt und stillstehend in einer sterilen Transportbox nach Innsbruck gebracht. Nun kann man das lebensnotwendige Organ schlagend anliefern, und zwar außerhalb des Körpers. In diesem Hightech-Gerät aus den USA wird das schlagende Herz ständig überwacht. Das Organ wird auch während des Transports ständig mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

„Der Vorteil für den Patienten ist, dass, wenn das Organ schlägt, wir mehrere Möglichkeiten haben, das Organ zu beurteilen“, erklärte Herzchirurgin Julia Dumfarth: „Wir können schauen, wie der Herzrhythmus ist, wie schnell es schlägt, und wie gut es schlägt. Diese Beobachtung ist natürlich nicht möglich, wenn das Herz in einem sterilen Behälter auf Eis liegt.“


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