FREISTADT. Menschenhandel und Zwangsprostitution sind längst keine Phänomene vergangener Zeiten, sondern aktuell und brisant wie eh und je. Jedes Jahr werden auch in Europa und in Österreich Menschen, vor allelem Frauen und Kinder, Opfer sexueller Ausbeutung, Ausbeutung der Arbeitskraft und Kinderhandel. Auf Einladung der Christengemeinde Freistadt spricht Gabi Wendtland vom Verein „Mission Freedom e. V.“ aus Hamburg am Samstag, 29. April, um 19 Uhr im Salzhof zu diesen Themen.
„Menschenhandel? Hier bei uns in Österreich? Das gibt es doch schon lange nicht mehr. Vielleicht in anderen Ländern, aber doch nicht hier bei uns.“ Viele Menschen denken so. Sie glauben, dass Menschenhandel weit weg in Afrika oder in Asien stattfindet. Leider ist es aber so, dass auch Österreich, so wie fast jedes Land der Erde, von Menschenhandel betroffen ist. Österreich ist durch seine Lage im Zentrum Europas von Menschenhandel als Transit- und auch als Zielland betroffen. Es geht um sexuelle Ausbeutung, Ausbeutung der Arbeitskraft und auch um Kinderhandel, unter anderem zum Zwecke von Organspenden.
Jedes Jahr werden unzählige Menschen – vor allem Frauen und Kinder – ausgebeutet. Genannte Zahlen können immer nur Schätzungen sein, weil die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher ist. In der Regel stammen die Opfer aus ärmeren EU- oder Drittstaaten. Verschiedene Probleme, zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Armut oder die Suche nach dem vermeintlich „besseren Leben“ können bei den Opfern eine Rolle spielen, dass sie ihr Heimatland verlassen. Bei den Tätern sind oftmals Geld und eine unbeschreiblich tiefgründige Menschenverachtung die Hauptmotivatoren für derartige Machenschaften. Milliarden-Geschäfte werden mit „human trafficking“ erzielt und es ist schwierig, diese Spirale zu durchbrechen.
Task Force eingerichtet
Seitens der österreichischen Bundesregierung wurde eine Task Force zur Bekämpfung des Menschenhandels eingerichtet. Das Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten schreibt auf ihren Internetseiten dazu folgendes: „Menschenhandel stellt eine schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte und der Menschenwürde dar und gilt als eines der schlimmsten Verbrechen, das nur auf globaler Ebene und im internationalen Kontext bekämpft werden kann.“ Die Task Force organisiert jedes Jahr eine öffentliche Großveranstaltung, um das Thema Menschenhandel stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Auch zahlreiche private und öffentliche Vereine und Organisationen setzen sich für Aufklärung und Unterstützung der Opfer ein, um so ihren Beitrag zur Bekämpfung von Menschenhandel und Zwangsprostitution zu leisten.
Wie es gelingt, Betroffene zu unterstützen
Die Christengemeinde Freistadt hat die Vorstandsvorsitzende des Vereins „Mission Freedom e.V.“ in Hamburg, Gaby Wentland, zu einem Vortrag am Samstag, 29. April, um 19 Uhr im Salzhof Freistadt eingeladen. Sie wird davon berichten, was sie seit mehr als zehn Jahren zu diesem Thema erlebt und wie es ihr und ihrem Team gelingt, betroffene Menschen zu unterstützen und ihnen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. „Leisten auch Sie Ihren Beitrag zu diesem brisanten und so aktuellen gesellschaftlichen Thema und zeigen Sie durch Ihre Teilnahme am Vortrag, dass Ihnen Menschenhandel nicht egal ist, auch wenn Sie persönlich nicht davon betroffen sind“, lädt Martina Gutenbrunner von der Christeingemeinde Freistadt herzlich zum Besuch des Vortrages ein.
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