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Kinderseelen helfen: Neue Kooperation bietet Unterstützung für Kinder psychisch kranker Eltern

Mag. Michaela Maurer, 19.07.2024 10:08

FREISTADT. Kinder psychisch kranker Eltern haben ein stark erhöhtes Risiko, selbst psychisch zu erkranken. Diese Tatsache wird von zahlreichen Studien untermauert. Aus diesem Grund wurde eine Kooperation zwischen der Tagesklinik für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin des Klinikums Freistadt und dem Verein „Kinderhilfswerk“ ins Leben gerufen.

Die neue Kooperation zwischen der Tagesklinik für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin des Klinikums Freistadt und dem Verein „Kinderhilfswerk“ soll Kinderseelen helfen: v. l. Martin Pachinger, Klinikum Freistadt, Psychiatrische Tagesklinik, Rudolf Fessl, Verein Kinderhilfswerk, Maria Fessl, Verein Kinderhilfswerk Linz (Foto: OÖG)

Etwa jedes sechste Kind weltweit lebt mit einem psychisch kranken Elternteil. 60 Prozent der betroffenen Kinder zeigen selbst Auffälligkeiten zum Beispiel durch Ängste, durch soziale Probleme oder sie haben das Gefühl, an den psychischen Problemen ihrer Eltern schuld zu sein. Weitere Faktoren sind Tabuisierung und damit auch oft die Isolation der Kinder. Nicht selten kämpfen sie mit Scham. Die Problemliste dieser Kinder und Jugendlichen ist noch weit länger. Fest steht: Kinder, deren Eltern eine psychische Erkrankung aufweisen, haben ein erhöhtes Risiko später selbst psychisch zu erkranken.

Professionelle Hilfe

Es hilft dagegen Kindern, psychisch gesund zu bleiben, wenn sie altersangepasste Informationen über psychische Erkrankungen erfahren. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, die betroffenen Eltern im Umgang mit ihren Kindern zu beraten. Wenn das Kind professionelle Hilfe braucht, kann diese nun durch die neu geschlossene Kooperation bereitgestellt werden. „Es ist uns wichtig, dass die Kinder nicht allein gelassen werden. Wir sehen es als unsere Aufgabe, zu helfen und damit die Versorgungslücke zu füllen. Ich wünsche mir, dass Kinder nicht nur ein Recht auf psychische Betreuung haben, sondern auch einen viel schnelleren, kostenfreien Zugang zu einer Psychotherapie“, sagt Rudolf Fessl, fachlicher Leiter Verein Kinderhilfswerk. Und Martin Pachinger, klinischer Psychologe der psychiatrischen Tagesklinik des Klinikums Freistadt betont: „Diese Kooperation ist von großer Bedeutung, damit wir die gefährdete Zielgruppe rechtzeitig betreuen und nicht erst mit 25 Jahren. Ein beträchtlicher Teil der psychischen Probleme führt zur Chronifizierung und damit prägt es die Betroffenen.“ Dr. Maria Fessl, Leitung Kinderhilfswerk Linz ergänzt: „Die Kinder sind unsere Zukunft, was wir für die Kinder tun, tun wir für die Gesellschaft von morgen!“


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