Mit dem neuen Familien-Notfallplan werden Haushalte krisensicherer
BEZIRK. Pünktlich zum heurigen Zivilschutztag am 5. Oktober präsentiert der OÖ Zivilschutz eine Broschüre, die den Bürgern das Erstellen des eigenen Familien-Notfallplans erleichtert.
„Starkregen, Überflutungen, Hagelschäden, Schneedruck, Blackout – die Notfallszenarien und Katastrophenereignisse sind vielfältig. In solchen Situationen will man vor allem seine Familie in Sicherheit wissen“, sagt Zivilschutz-Bezirksleiter für Freistadt Ewald Niederberger. „Wer heute in haltbare Lebensmittel, Wasser, ein Notfall-Radio, Taschenlampe, Medikamente und Hygiene-Artikel investiert, sitzt morgen nicht hungrig, unvorbereitet und abgeschnitten von der Außenwelt im Dunkeln.“
Der Familien-Notfallplan
Der Familien-Notfallplan des OÖ Zivilschutzes ist ein umfassendes Nachschlagewerk. „Es geht dabei darum, die eigenen vier Wände genauer zu betrachten und sicherer zu machen. Wo sind Stolperfallen im Haus, wo könnte Wasser ins Haus eintreten und eventuell Sandsäcke bereitzuhalten“, sagt Zivilschutz OÖ-Geschäftsführer Christian Kloibhofer. „Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Thema Evakuierung. Was darf in keinem Evakuierungsrucksack fehlen? Wie können Pflegebedürftige evakuiert werden? Und auch auf die Vorsorge für Haustiere wird in der Broschüre eingegangen.“
Mit Familie besprechen
Folgende Punkte sollten für einen Notfallplan geklärt werden: Kennen alle Familienmitglieder die Sirenensignale und wissen wie darauf richtig zu reagieren ist. Notfallpläne am Arbeitsplatz, in Schulen und Kindergärten sollten geprüft werden. Besondere Bedürfnisse von älteren oder beeinträchtigten Personen sollten berücksichtigt werden. Auch für Tiere muss die Versorgung geplant werden, in Notunterkünften sind sie oft nicht erlaubt. „Ratsam wäre es, einen Kommunikationsplan bei Trennung von Familienmitgliedern zu erstellen. Wie erreiche ich meine Familienangehörigen? Sollen und können ältere Kinder vor Ort bleiben, wenn für ein paar Stunden der Strom ausfällt? Gerade in Krisensituationen will man wissen, dass es der Familie gut geht“, sagt Kloibhofer.
Geklärt werden sollen auch Fluchtwege von zuhause bzw. alternative Routen. Je nach Katastrophenart sollen die sicheren Orte im Haus identifiziert werden. Bei Wasser, Gas, und Strom ist es wichtig, die Abstellmöglichkeiten zu kennen und Werkzeuge bereitzuhalten. Der Zivilschutztag ist ein guter Tag, um den Versicherungsschutz zu überprüfen, Rauchmelder zu installieren, die Feuerlöscher zu prüfen und Erste-Hilfe-Kenntnisse in der Familie zu vermitteln. Sinnvoll ist es, Dokumentenmappen zu erstellen und Kopien ins Notgepäck zu packen. Infos über Sammelplätze, Telefonnummern, Sicherheitsvorkehrungen sollten regelmäßig aufgefrischt werden.
Bestellmöglichkeiten
Die 40 Seiten starke Broschüre kann kostenlos beim OÖ Zivilschutz unter der Tel. 0732 652436 oder unter zivilschutz-shop.at bestellt werden. Sie bietet Checklisten, in denen beispielsweise Erreichbarkeiten und Notfallsammelpunkte außerhalb des Hauses oder mögliche Gefahrenbereiche eingetragen werden können. Auch Zuständigkeiten der einzelnen Familienmitglieder für verschiedene Katastrophenszenarien werden im Notfallplan festgehalten.
Zivilschutztag am 5. Oktober
Am Zivilschutztag ruft der Zivilschutz zur Überprüfung des krisenfesten Haushaltes auf. Es wird auch eine Sirenenprobe geben. Die drei Signale für Warnung, Alarm und Entwarnung werden geprobt. „Wenn ich meine Sicherheitsgeräte, den Notfallplan und den Vorrat am Zivilschutztag kontrolliere, dann habe ich das alles für ein Jahr erledigt – und die Sirenensignale, die an diesem Tag ertönen, erinnern mich daran“, erklärt Zivilschutz-Bezirksleiter Perg Christian Zeindlhofer.
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