Bürgermeister Johannes Matzinger: „Der Ortskern soll neu gestaltet und belebt werden“
UNTERWEITERSDORF. Johannes Matzinger (ÖVP) wurde am 10. Oktober zum neuen Bürgermeister von Unterweitersdorf gewählt. Im Tips-Gespräch erzählt er von den ersten Wochen im Amt, welche Themen ihm persönlich besonders wichtig sind und welche Projekte demnächst in der Gemeinde umgesetzt werden sollen.
Tips: Wie wollen Sie Ihr Amt als Bürgermeister anlegen?
Bgm. Matzinger: Mir ist ein gutes Zusammenleben in der Gemeinde wichtig. Ich will mir für die Gemeindebürger Zeit nehmen und zuhören. Parteipolitik spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Wir hatten im Gemeinderat in den letzten Jahren ein gutes Auskommen und so soll das auch weiterhin sein. Es gibt bei uns viele Projekte, bei denen die ÖVP und die SPÖ an einem Strang ziehen.
Tips: Welche Themen und Projekte stehen in nächster Zeit auf der Agenda der Gemeinde?
Bgm. Matzinger: Ein großes Projekt, das die Gemeinde schon lange beschäftigt, ist die Ortsplatzgestaltung. Der Ortskern soll belebt werden und zu einem gesellschaftlichen Zusammenkommen einladen, zum Beispiel mit einem gemütlichen Gastgarten an der Gusen. Die Belebung des Ortskerns soll auch das „Wir“-Gefühl in der Gemeinde stärken. Für die Gestaltung gibt es schon einige Ideen und Konzepte. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, die Hausarztstelle zu besetzen. Unterweitersdorf hatte bisher keinen eigenen Hausarzt, seit zwei Jahren ist die Stelle von der Krankenkasse ausgeschrieben. Leider gibt es keine Bewerber, was auch mit der fehlenden Hausapotheke zusammenhängt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Ausbau der Verkehrssicherheit, vor allem für Fußgänger. Unsere Kinder müssen bis zu zwei Kilometer zur Schule oder zur Haltestelle gehen. Diese Schulwege müssen durch sichere Gehsteige oder Gehwege begangen werden können. Hier gibt es noch Nachholbedarf.
Tips: Wie hat Ihre politische Laufbahn gestartet? Was hat Ihr Interesse an Politik geweckt?
Bgm. Matzinger: Mein Vater war politisch sehr interessiert, war Obmann des Bauernbundes und viele Jahre im Gemeinderat. Ich habe schon in jungen Jahren viel mit ihm diskutiert. Damals waren der Umweltschutz, das Baumsterben und Industrieabgase große Themen. Diese Diskussionen haben mein Interesse an der Politik geweckt. 2003 wurde ich in den Gemeinderat gewählt und ein Jahr später ÖVP-Obmann. Im Vorjahr wurde ich nun zum Bürgermeister gewählt. Ich habe in den 18 Jahren zuvor als Gemeinderat bereits viele Leute und auch viele Entscheidungsträger auf Landesebene kennengelernt. Als Bürgermeister kann ich nun meine langjährigen Erfahrungen in der Politik und auch meine beruflichen Erfahrungen gut einbringen.
Tips: Wie waren die ersten Wochen im Amt des Bürgermeisters?
Bgm. Matzinger: Bis Weihnachten waren Termine coronabedingt überschaubar. Nun scheint es so, als ob alles in kürzester Zeit nachgeholt werden muss. Jetzt sind wieder mehr Termine. Für mich ist das allerdings nichts Neues, ich war davor als ÖVP-Obmann auch schon viel unterwegs. Es ist schön, wenn man selbst mitgestalten und etwas weiterbringen kann. Das Amt als Bürgermeister ist auf alle Fälle eine lässige Aufgabe.
Johannes Matzinger wurde in eine Großfamilie als jüngstes von zehn Kindern geboren. Nach der AHS-Matura im Stiftergymnasium in Linz hat er an der Boku (Universität für Bodenkultur) Wien Kulturtechnik und Wasserwirtschaft studiert. Heute ist der 52-Jährige Projektleiter für Siedlungswasserbau in einem Ziviltechnikerbüro. Um sich seinen Aufgaben als Bürgermeister widmen zu können, hat er seinen Job auf 25 Stunden reduziert. Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, aber auch Straßenbau und Hochwasserschutz zählen zu seinen beruflichen Kompetenzen. „Diese Kenntnisse und Erfahrungen lassen sich gut mit meiner Aufgabe als Bürgermeister kombinieren. Ich habe in unserer Gemeinde auch schon viele Projekte realisiert“, erzählt Bürgermeister Matzinger. Er gehört als ÖVP-Bürgermeister in Unterweitersdorf einer Minderheitsfraktion an. Johannes Matzinger und seine Frau Monika haben gemeinsam vier Kinder.
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