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Gallneukirchen: Gedenkstätte der Diakonissen eingeweiht

Victoria Preining, 16.06.2019 15:00

GALLNEUKIRCHEN. Als „bleibende Erinnerung an das Wirken der evangelischen Schwesternschaft der Diakonissen-Mutterhauses Bethanien“ soll die Gedenkstätte am evangelischen Friedhof in Gallneukirchen dienen.

  1 / 3   Das Marmorband, die Gedenkstätte umfassend, verewigt heute die Namen von mehr als 300 Frauen, die ihrer Berufung folgten und der Schwesternschaft beitraten. Foto: Diakoniewerk

Mehr als 300 Frauen waren einst Teil der evangelischen Schwesternschaft. Heute gibt es noch vier Diakonissen und vier Diakonische Schwestern, die ihren Lebensabend im Haus Abendfrieden und im Haus Bethanien in Gallneukirchen verbringen. Um auch künftig auf das Leben und Wirken der Diakonissen hinzuweisen, wurde eben diese Gedenkstätte als „Ort der Stille und des Erinnerns“ errichtet und vergangene Woche eingeweiht. 

 “Wir sind dankbar und wir staunen, wie sehr wir aus den Wurzeln der Schwesternschaft leben und uns ihr Spirit in die Zukunft treibt! Die Diakonissen haben spürbar gemacht, welche enorme Kraft frei wird, wenn Menschen ihre Berufung entdecken, wenn es einen gemeinsamen einzigartigen Sinn und Auftrag gibt. Mit dieser Gedenkstätte wollen wir diese Wurzeln spürbar machen und den Geist weitertragen“, so Vorstand Rainer Wettreck bei der Einweihung. 

Gabriele Berger als Gestalterin 

 Vor etwas mehr als einem Jahr begann der Prozess rund um das Entstehen der Gedenkstätte. Am Anfang stand dabei ein Juryprozess. Stets miteinbezogen wurden dabei sowohl bei der Auswahl als auch bei dem Vorgang selbst natürlich die Diakonissen. Projekt-Koordinatorin war Beate Luger-Goyer, die als Professorin an der Uni Linz unterrichtet. Sie begleitete den Prozess in enger Abstimmung mit den Diakonissen. Als Gestalterin fiel schließlich die Wahl auf die Künstlerin und Bildhauerin Gabriele Berger, die selbst aus dem Mühlviertel - genauer aus Aigen Schlägl - stammt. 

„Präsenz zeigen, gleichzeitig nicht aufdrängen. Das ist mit dem Siegerentwurf geglückt. Wir waren alle sofort davon überzeugt“, erzählt Luger-Goyer über die Entscheidung. 

318 Frauengeschichten

Berger hat bei ihrer Arbeit die Friedhofsmauern mit einem Band aus Marmor eingefasst. Darauf zu sehen sind alle Namen der Diakonissen und Diakonischen Schwestern. Auf der Gedenkstätte finden sich außerdem 318 Frauengeschichten. Über eine QR-Code und unter www.diakoniewerk.at/diakonissen ist es außerdem möglich, in die Lebensdaten der Schwestern einzusehen. Als Einleitung wurde der Spruch “In Christo Jesu gilt der Glaube, der durch die Liebe tätig ist“ gewählt. Außerdem wurden kleine Granitblöcke, die wie eine Kapelle aufgestellt, errichtet, die zum Sitzen genützt werden können. Betrachtet man die Blöcke genauer, so erkannt man, dass sie in der Form eines Lang- und eines Querhauses gebildet worden sind. Dies soll an ein Kirchenschiff erinnern. Ein weiterer Schwerpunkt war die Farbwahl: Genau wie die Tracht der Diakonissen (weiß und blau) wurde dementsprechend auf weißen Marmor und blaue Schrift gesetzt.  

Alleiniges Ziel des Projekts war es übrigens nicht, einfach nur 318 Geschichten zu zeigen, sondern allgemein den „Gedanken der Berufung zur Gemeinschaft für Andere und mit Anderen im Heute und Morgen zu stärken“. Man wollte einen Ort für Friedenhofsbesucher schaffen, aber auch eine Identitäts- und Informationsstätte zur Diakonie und zum Diakoniewerk zu schaffen. Denn sie seien diejenigen, die das Gedankengut der Diakonissen bewahren. 


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