Nordwald pur - Das neue Buch von Roland Kernstock
SCHREMS. Waldviertelspezialist Roland Kernstock hat vor wenigen Tagen ein neues Buch veröffentlicht. „Nordwald Pur! Forschung und Abenteuer im Waldviertel“ ist der Titel. Tips Redakteur Erich Schacherl bat den Autor um ein Interview.
Tips: Dein neues Buch hat den Titel „Nordwald pur! Forschung und Abenteuer im Waldviertel. Was ist der Inhalt des neuen Werkes? Worum geht es?
Roland: Wie es eine „Feel good“-Musik gibt, soll dieses Buch ein „Feel good“-Buch sein. Ich möchte die Leserinnen und Leser hinausführen in die Weite des Landes - auf meine ganz persönliche Weise. Ich möchte ihnen in Wort und Bild zeigen, wie dankbar wir sein können, in diesem Land leben zu dürfen. Und ich möchte mit ihnen Wege gehen, die bisher - im wörtlichen und im übertragenen Sinn - bisher nicht gegangen worden sind.
Tips: Wie ist es zu dem Titel gekommen?
Roland: Ich schrieb mal einen Countrysong mit dem Titel „Nordwald pur.“ Als ich auf der Suche nach einem passenden Titel für dieses Buch war, stieß ich auf diesen Song und dachte mir: Genau. Das ist es.
Tips: Abenteuer im Waldviertel. Was ist damit gemeint? Was kommt auf die Leser zu?
Roland: Auf die Leser kommt vieles zu! „Abenteuer“ heißt für mich, hinauszugehen, bisher unbekannte Gebiete zu erforschen und etwas Außergewöhnliches zu erleben. Was ist wohl hinter dem Horizont verborgen? Das möchte ich sehen. Hohe Berge zu „bezwingen“ oder die Sahara zu durchqueren - das sind für mich keine Abenteuer. Das ist Größenwahn, Selbstüberschätzung und Geltungssucht. Die Abenteuer, die ich bestehen möchte, finde ich hier in meiner Heimat. Dabei braucht man die Abenteuer gar nicht zu suchen - die kommen von selbst.
Tips: Forschung im Waldviertel, das klingt geheimnisvoll. Worum geht es dabei?
Roland: Ich weiß nach jahrzehntelangen Forschungen, dass auch hier immer wieder verblüffende Entdeckungen gemacht werden können. Ein Beispiel ist die Lokalisierung des „16. Schwedenkreuzes.“ Es gibt Granitsteine, die mit dem geologischen Modell des Waldviertels nicht in Einklang stehen; es gibt sonderbare und unerklärliche kleine Kugeln auf vielen Fotos, und es gibt im Waldviertel Lichterscheinungen, die seit Jahrhunderten bis in die unmittelbare Gegenwart beobachtet und auch fotografiert wurden. Diese Erscheinungen sind immer blau. Warum? So etwas interessiert mich.
Tips: Deine letzte Buchveröffentlichung war im Oktober 2017, das ist jetzt gerade einmal ein halbes Jahr her. Jetzt schon wieder ein Buch. Woher kommt diese Kreativität? Woher nimmst du die Ideen?
Roland: Ich durchstreife seit Jahrzehnten den Nordwald und habe im Lauf der Zeit ein Archiv mit etlichen tausend Dias und Fotos angelegt, ein Waldviertel-Archiv aufgebaut und einen abendfüllenden Film gedreht. Das ist der Fundus, aus dem ich heute schöpfe. Aber natürlich bin ich nach wie vor aktiv; ich führe Interviews, durchforste alte Quellen und bin mit großer Begeisterung draußen in der Wildnis unterwegs.
Tips: Wie umfangreich ist das Buch?
Roland: Es hat etwa 260 Seiten im Großformat DIN-A-4.
Tips: Wie ist das Buch strukturiert, welche Kapitel finden die Leser?
Roland: Die Titel der Hauptkapitel lauten: „Der Geist der Wildnis“, „Frauenpower im Nordwald“, „Zehn Traumwege durch den Nordwald“, „Die Bühne des Himmels“, „Die Apotheke des Nordwalds“, „Rückkehr ins Hochland“ und „Nordwald-Tradition - 25 Begriffe, die mit dem Waldviertel untrennbar verbunden sind.“ Dazu gibt es 20 Songtexte und Gedichte, den (hoffentlich) humorvollen Buchteil „Der Hüttendialekt“ über unsere oft seltsame Sprache, historische Textdokumente und den ungemein aufwendigen „Kalender der Wildnis.“ Ergänzt wird das Buch durch einen schwarzweißen und einen farbigen Bildteil.
Tips: Wie lange hast du daran gearbeitet? Also, wie lange recherchiert, wie lange tatsächlich geschrieben?
Roland: Die reine Schreibarbeit begann kurz nach Beginn dieses Jahres, und das Buch ging am 7. März in Druck - also etwa zwei Monate. Am Beginn stehen bei meinen Büchern immer die Idee und der Titel. Dann schaue ich, ob sich etwas daraus machen läßt. Trifft das zu, entwickle ich Inhalts- und Literaturverzeichnis, und schon bin ich mitten drin in den Recherchen. Alles zusammengerechnet, dauert es etwa vier Monate von der Idee bis zum Erscheinungstermin. Dazu möchte ich aber sagen, daß mein nächstes Buch, das ich Mitte März begonnen habe, schon fast fertig ist. Es heißt „Mythos Nordwald“, und ich erfülle mir damit einen Lebenstraum - nämlich, einen illustrierten Roman über die Geschichte meiner Heimat zu verfassen. Er beginnt mit der mythologischen Erschaffung des Universums und endet in der Gegenwart. Es ist das Buch meines Lebens und soll vor Weihnachten erscheinen.
Tips: Wie hoch ist die Erstauflage vom aktuellen Werk Nordwald pur?
Roland: 500 Stück.
Tips: Ist das Buch, so wie die letzten auch, wieder im Eigenverlag erschienen?
Roland: Wie alle meine Bücher erscheint auch dieses im Eigenverlag - das heißt, ohne Verlag, ohne professionelle Werbung und auf eigene Kosten und eigenes Risiko. Was ich deshalb nach wie vor brauchen würde, sind drei oder vier Großabnehmer. Vielleicht erbarmt sich ja jemand. Die Waldviertler Werkstätten hier in Schrems haben zum Beispiel wieder 110 Stück vorbestellt. Das ist natürlich eine tolle Sache. Und die werden auch verkauft.Tips: Was kostet das Buch und wo ist es erhältlich? Roland: Das Buch kostet 20 Euro und ist in den Buchhandlungen Spazierer in Schrems und Gmünd, den Buchhandlungen Janetschek in Heidenreichstein, Weitra und Zwettl, bei „Nuria“ in Heidenreichstein, den Waldviertler Werkstätten in Schrems, dem Moorbadrestaurant in Schrems, in der Bücherstube Horn und bei „Angelina“ in Raabs erhältlich. Möglicherweise kommen noch weitere hinzu.
Tips: Hast du Buchpräsentationen oder Lesungen geplant?
Roland: Am Dienstag, 1. Mai um 15 Uhr findet eine Präsentation in der Buchhandlung Janetschek in Weitra statt, am Donnerstag, 17. Mai um 18.30 Uhr in der Buchhandlung Janetschek in Heidenreichstein. Beide Präsentationen werde ich persönlich mit meiner Gitarre und Stimme musikalisch umrahmen.Bei dieser Gelegenheit möchte ich die Leserinnen und Leser zu meinem nächsten Konzert einladen, das am Freitag, 27. April um 19.30 Uhr im Kulturzentrum Schrems stattfinden wird. Roland Kernstock und Freunde präsentieren dabei eine Country & Western Show. Mit mir spielen Gitarrist Norbert Gschaider, Trommler Johann Koller, Sängerin Janine Batek und meine Seelenfreundin Verena. Die City Hall Line Dancers werden für zusätzliche Stimmung sorgen.
Tips: Warum schreibst du eigentlich Bücher über das Waldviertel?
Roland: Im letzten Herbst gab es mit meiner Seelenfreundin Verena eine Konzertprobe. Als ich einen meiner Nordwald-Country-Songs gesungen hatte, meinte Verena: „Wir müssen den Menschen da draußen von unserem Land, unseren Liedern, unserer Freundschaft und unseren Abenteuern erzählen. Roland, wir müssen ihnen zeigen, wie schön das ist. Deshalb schreibe ich meine Bücher“.
Weitere Informationen unter www.roland-kernstock.at, Telefon: 0680/2425774, Mail: roland.kernstock@gmx.at
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