Traunseetram zwischen Gmundner Bahnhof und Vorchdorf ist eröffnet
GMUNDEN. Trotz ungemütlichem Regenwetter war das Interesse der Bevölkerung groß, als nach vierjähriger Bauzeit am Wochenende die Traunseetram eröffnet wurde.
„Die Durchbindung der Traunseetram von Vorchdorf über Kirchham und Gschwandt bis zum Bahnhof Gmunden ist eines der Leitprojekte für den Verkehr im Großraum Gmunden“, freute sich Landeshauptmann Thomas Stelzer über den Lückenschluss. Gemeinsam mit Verkehrslandesrat Günther Steinkellner, weiteren Ehrengästen, den Projektbeteiligten und unzähligen Besuchern durchschnitt er das knapp 100 Meter lange Eröffnungsband. Minister Norbert Hofer, der zur Veranstaltung ebenfalls angekündigt war, wurde von Sektionschef Gerhard Gürtlich vertreten.
Feierstimmung auf dem Rathausplatz
Nach der anschließenden Eröffnung der Begegnungszone im Stadtzentrum begann mit der ersten VIP-Sonderfahrt der reguläre Betrieb der Traunseetram. Im Gmundner Stadtzentrum wird währenddessen bis in die Abendstunden mit Musikbegleitung weiter gefeiert. Neben den Musikkapellen der Traunseetram-Gemeinden sorgen unter anderem die Traunsee Dixieland-Band, Under the Beldtline und Tex Robinson für gute Stimmung.
„Verbindungskette, die die Region zusammenschweißt“
In seinen Grußworten sprach Gmundes Bürgermeister Stefan Krapf von einem „historischen Tag“: Das Kirchturmdenken habe im 21. Jahrhundert endgültig ausgedient, dies zeige sich auch an der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit in diesem Projekt. Er dankte besonders den Gmundner Innenstadtbewohnern und Kaufleuten, hinter denen „vier harte Jahre“ lägen. Krapfs Gschwandtner Amtskollege Fritz Steindl freute sich darüber, dass über die „Verbindungskette, die die Region noch stärker zusammenschweißt“.
Ebenfalls an der Bahnstrecke liegt Kirchham. Dessen Ortschef rechnet mit einem noch stärkenen Zusammenwachsen der 30.000 Bewohner umfassenden Anliegergemeinden: „Durch diese Investition haben wir viel mehr als nur eine neue attraktive Bahn bekommen, wir haben damit auch eine neue Region geschaffen haben – nämlich die Traunseetram-Region“. Und auch Vorchdorfs Bürgermeister Gunter Schimpl, ein erklärter Bahn-Nutzer, würdigte das Projekt: „Straßen schaffen Probleme, der öffentliche Verkehr löst Probleme“.
Erleichtert und „sehr bewegt“ zeigte sich Gmundens Verkehrsstadtrat Wolfgang Sageder, einer der Väter der Straßenbahndurchbindung: Die Traunseetram sei ein Leuchtturmprojekt, das auch über die Grenzen Österreichs hinausstrahle, verwies er auf einen erst kürzlich stattgefundenen Besuch von Politikern aus Regensburg.
Altmünster und Laakirchen als mögliche Ziele
Günter Neumann, Geschäftsführer von Stern und Hafferl Verkehr, dankte allen Projektbeteiligten. „Unser Ziel ist es, die Traunseetram als Herzstück eines nachhaltigen, öffentlichen Nahverkehrs zu etablieren – für die Menschen und für die Region.“ Für die Zukunft könne er sich durchaus eine Verlängerung in Richtung Laakirchen oder Altmünster vorstellen: „Pläne dazu gibt es schon seit 1912.“
Ähnlich außerte sich auch Otfried Knoll, als Obmann des Vereins Pro Gmundner Straßenbahn ein starker Treiber des Projektes. Manche denken sogar noch weiter: „Mir wäre am liebsten, sie würden die Bahn gleich bis Traunkirchen verlängern“, meinte dazu ein ungenannt bleiben wollender Traunkirchner Besucher der Eröffnungsfeier.
Traunseetram gratis testen
Wer die neue Verbindung gerne einmal ausprobieren möchte, hat übrigens bis 14. September kostenlos die Möglichkeit dazu: In den ersten zwei Wochen ist die Nutzung der Traunsetram gratis.
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