Video-Biografie: Das eigene Leben als Film-Dokument
ALTMÜNSTER. „Eine Videobiografie ist das wahrscheinlich schönste und nachhaltigste Geschenk, das Eltern ihren Kindern und Enkelkindern machen können“, sind Maria und Josef Neumayr überzeugt. Die beiden Altmünsterer stellen unter dem Label marandjosef ganz persönliche Dokus her.
Den Anstoß für die Videobiografien gab Maria Neumayrs eigene Geschichte: „Als ich 35 Jahre alt war, starb mein Mann Andreas plötzlich an einem Herzstillstand. Meine Töchter waren damals noch sehr klein. Um die Erinnerung an ihren Vater aufrecht zu erhalten – daran, wie er gelacht hat, wie er war – haben wir gemeinsam die Filme von ihm angesehen. Das tun wir auch heute noch.“ Aus der Erfahrung, wie groß die Bedeutung von Fotos und Filmen für Hinterbliebene sein können, entwickelte sie gemeinsam mit ihrem zweiten Mann, dem ehemaligen Fernsehjournalisten Josef Neumayr, die Idee zu den Videobiografien: persönliche Dokumentationen, in denen Menschen aus ihrem Leben erzählen. Auch eigenes Foto- oder Videomaterial kann eingearbeitet werden.
„Wir beide mögen die Menschen. Und wir sind ehrlich interessiert an den großen und kleinen Geschichten, die das Leben schreibt“, erzählt Maria Neumayr. Josef ergänzt: „Mit einer Videobiografie öffnen Väter und Mütter ihren Kindern und Enkerln die Türen zum besseren Verständnis der Familiengeschichte.“ Die Interviewten wiederum gewinnen durch das Besprechen und Nacherzählen des eigenen Lebens mehr an Gewissheit und Klarheit über die vergangenen Tage. „Natürlich kommen auch die schlimmen Erlebnisse zur Sprache, aber bisher haben immer noch die guten und schönen Erinnerungen überwogen. Und zwar bei weitem“, so die beiden Altmünsterer.
Am meisten erstaunt aber die Reaktion von Enkeln und Urenkeln. „Da ist nämlich oft nicht so sehr der Inhalt das Wesentliche, sondern die Art des Erzählens.“ Erkennen sich doch die Nachgeborenen in Gestik und Mimik über Generationen wieder. Und über dieses Erbe kann man nicht streiten, „das ist verbindend“, weiß Maria Neumayr.
Rund 75 Arbeitsstunden stecken in einer 60-minütigen Videobiografie. Infos: www.marandjosef.at
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