Corona-Erfahrungsbericht: „Fühle mich körperlich noch immer sehr schwach“
GSCHWANDT. 4.782 Menschen aus dem Bezirk Gmunden haben sich bisher mit dem Corona-Virus infiziert. Einer davon ist der Gschwandtner Bürgermeister Fritz Steindl. Ihn machen die Demonstrationen auch persönlich betroffen.
Bei Fritz Steindl wurde die Corona-Infektion im Rahmen der Massentestung vor Weihnachten festgestellt. Er erkrankte schwer und musste acht Tage mit Corona und einer beidseitigen Lungenentzündung im Krankenhaus behandelt werden. „Ich habe dort gesehen, wie sich das Personal einsetzt und möchte mich auch für die gute Betreuung bedanken. Was ich aber auch erlebt habe, waren schwere Fälle: Etwa ein jüngerer Patient, dem es nach einem schweren Verlauf schon wieder deutlich besser zu gehen schien, und bei dem Corona dann an einer anderen Stelle erneut zuschlug – er ist dann verstorben“, erzählt Steindl.
Auch er selbst – seit Jahresanfang aus dem Spital entlassen – leidet noch unter den Folgen der Erkrankung: „Ich fühle mich körperlich noch immer sehr schwach“, so Steindl.
Unvorsichtige Demonstranten gefährden sich und andere
Angesprochen auf „Corona-Demos“, bei denen kaum Masken zu sehen waren und oft auch nur geringe Abstände eingehalten wurden, zeigt er sich „betroffen und wütend“: Viele hätten keinen Respekt vor den Erkrankten, die an Spätfolgen leiden oder sterben, vor dem Pflegepersonal, das unter schwersten Bedingungen beste Arbeit leiste, vor den Volksvertretern und den vielen Freiwilligen, die sich um die Eindämmung der Pandemie bemühen.
Wer Corona nicht ernst nehme und mit der Teilnahme an einer solchen Demo das Risiko eingehe, die Krankheit weiter zu verbreiten, solle „einmal eine Woche in einer Pflegeeinrichtung arbeiten“, um zu wissen, was diese Krankheit bedeutet.
„Gemeinsam können wir die Pandemie besiegen“
Es sei für ihn unbegreiflich, wenn „Verschwörungstheorien und gewissen Politikern 1:1 geglaubt und die Meinungen von erfahrenen Menschen und Wissenschaftlern als Fakenews abqualifiziert werden“.
„Wir durchleben sicher keine einfache Zeit und es läuft nicht alles perfekt. Aber diese Pandemie hat uns überrascht, und nur wenn wir uns an gewisse Regeln halten, können wir sie besiegen“, appelliert Steindl.
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