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Unmut über geplanten Hotel-Parkplatz im Auwald

Daniela Toth, 01.06.2021 13:29

GMUNDEN. Das geplante Kongresshotel beim Landschloss Ort ist eines von zwei Projekten, die den großen Bettenmangel im Gmundner Tourismus beheben sollen. Nun regt sich jedoch Widerstand gegen den geplanten Hotel-Parkplatz: Ihm soll ein Teil des Auwaldes zwischen Wartgraben und Toscanaparkplatz weichen.

Gundula Pehn hat zum geplanten Parkplatz einen Bürgerantrag eingebracht. Dieser muss nun im Gemeinderat behandelt werden. (Foto: Tóth)

Besonders aktiv gegen den geplanten Parkplatz engagiert sich die Gmundnerin Gundula Pehn. Eine von ihr gestartete Unterschriftenaktion gegen die Rodung des „Urwäldchens am Pfahlbauweg“ wurde innerhalb weniger Tage von 230 Personen unterstützt. Mit einer Petition für einen Bürgerantrag – auch diese erhielt weit mehr als die notwendigen 50 Unterschriften – erzwingt Gundula Pehn nun auch eine Behandlung im Gemeinderat.

Alternative „Parkhaus“ über Toscana-Parkplatz

„Der Ärger der Menschen über anhaltenden Bodenfraß und Waldrodungen ohne Rücksicht auf die Notwendigkeit von Klimaschutz und Tierschutz ist enorm“, erinnert sich die Gmundnerin an die Reaktionen von Spaziergängern im Auwald, die sie mit den Parkplatz-Plänen konfrontierte. Gmunden – Mitglied sowohl beim Klima- als auch beim Bodenbündnis – sollte hier eine bessere Lösung finden. Alternative: Parkhaus auf dem Toscana-Parkplatz Als Alternative schlägt sie ein Parkhaus auf dem bereits bestehenden Toscana-Parkplatz vor: „Diese Fläche ist bereits versiegelt, und damit könnte man das Wäldchen erhalten.“

Umweltanwalt gegen Versiegelung

Auch Umweltanwalt Martin Donat plädiert für eine Parkhaus-Lösung: „Wir sprechen immer vom Bodenschutz: Hier gebe es eine konkrete Möglichkeit dazu.“ Außerdem könnte ein exklusives Hotel-Parkdeck auch über einen Baumwipfelpfad mit dem Hotel verbunden werden – „eine zusätzliche Attraktion für die Hotelgäste“. Immerhin seien sowohl der Toscana-Parkplatz (Gemeinde) als auch das Auwald-Areal (Bundesimmobiliengesellschaft BIG) in öffentlicher Hand, hier müssten doch Gespräche möglich sein, appelliert Donat.

„Gemeinde hat hier wenig Einfluss“

Die Bauverhandlung für das geplante Hotel fand am Montag (nach Redaktionsschluss) statt. Der Parkplatz sei dort jedoch kein Thema, wie Baustadtrat Reinhold Kassmannhuber (Bürgerinitiative Gmunden BIG) erklärt: „Da die infrage kommenden Flächen bereits eine entsprechende Widmung als Parkplatz bzw. als Sondergebiet des Baulandes für Tourismusgebiet haben, kann die Gemeinde hier auch nicht über die Widmung eingreifen.“ Die Entscheidung liege allein beim Bauherrn und dem Grundstückseigentümer BIG. Man habe in Gesprächen mittlerweile die Zahl der Parkplätze von 265 auf 220 reduziert, auch ein mögliches Parkhaus sei thematisiert worden. „Natürlich ist das für den Projektanten auch ein Kostenfaktor“, so Kassmannhuber. Die von der Forstbehörde geforderten Aufforstungs-Ersatzflächen für die Rodung habe der Bauherr jedenfalls schon bereitgestellt.

„Hotelprojekt ist für Gmunden wichtig“

„Hotels gibt es nur mit einer gewissen Anzahl an gesetzlich vorgeschriebenen Parkplätzen“, betont Bürgermeister Stefan Krapf (ÖVP). Im Fall des Kongresshotels würden diese „ökologisch gestaltet“. Gmunden jedenfalls brauche zusätzliche Hotelbetten: „Beide Projekte – Landschloss Ort und Seeviertel – sind wichtig für die Wirtschaft, die Kultur, den Tourismus und auch für die Kulturhauptstadt.“

Mittlerweile wurde auch bereits eine Online-Petition zum Erhalt des Wäldchens gestartet: www.openpetition.eu/at/petition/online/stoppt-die-abholzung-beim-toskanapark

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