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Chat-Skandal in der Pflegeschule erschüttert Gmunden

Katharina Wimmer, 16.12.2022 15:36

GMUNDEN. Das Auftauchen schrecklich grausamer Chats zwischen den Schülern der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Gmunden sorgt für großes Aufsehen.

Chat-Skandal an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Gmunden (Foto: sitthiphong/Stockphoto)
Chat-Skandal an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Gmunden (Foto: sitthiphong/Stockphoto)

Einem Bericht der Kronen Zeitung zufolge versendeten die Schüler und Schülerinnen der Gesundheits- und Krankenpflegeschule innerhalb einer Chatgruppe horrende Bilder, in denen es hauptsächlich um sexuelle Gewalt ging. Diesen Veröffentlichungen ging der Vorwurf eines sexuellen Übergriffs an zwei Schülerinnen voran - mutmaßlich getätigt von ihrem bereits älteren Klassenkollegen. Diese Vorwürfe konnten jedoch - wie auf Nachfrage der Tips die Pressesprecherin der OÖ Gesundheitsholding Jutta Oberweger erklärt - nicht bestätigt werden.

Vorwurf sexueller Belästigung Auslöser

Der 50-jährige Beschuldigte konnte vollständig entlastet werden, da bei allen Übungen der Pflegeschüler Lehrer anwesend waren, die diese Vorwürfe ausräumen konnten. Der betroffene Schüler zeigte daraufhin jedoch die besagten Chats der Schulleitung - woraufhin vier Schülerinnen entlassen und zwei verwarnt wurden, wie Oberweger klarstellt. Dem Artikel der Krone zufolge seien diese vier Schülerinnen aber nicht jene, die vom sexuellen Übergriff betroffen waren. Mehr als grausam seien laut dem Bericht die verschickten Bilder, zeigen sie doch zumeist sexuelle Gewalt an und mit beeinträchtigten und farbigen Personen. Neben Bildern seien auch rassistische und sexualisierte Sprüche gepostet worden.

Noch nie dagewesener Vorfall

Oberweger beteuert, dass „in den 20 Jahren, in denen ich in dem Unternehmen beschäftigt bin, noch nie ein solcher Fall vorgekommen ist“. Sie sei generell „sehr betroffen“ und finde, dass der Ausschluss der betroffenen Schülerinnen richtig sei. Die Schüler der besagten Klasse sowie die zuständigen Lehrer werden laut Oberweger von einem Kriseninterventionsteam der Gesundheitsholding betreut.

Gesundheitsstadtrat schlägt Alarm

Michael Raml (FP), Gesundheitsstadtrat von Linz, zeigt sich in einem ersten Statement mehr als betroffen darüber, „wenn junge Menschen, die diesen Beruf gewählt haben, sich in so einer brutalen und grausamen Art und Weise zeigen“. Das sei „unvereinbar mit jeder Aufgabe in einer Gesellschaft“, insbesondere aber „mit einer Aufgabe im Bereich der Pflege“. Raml sagt weiter, dass „Gewaltverherrlichung nicht zu akzeptieren“ sei, dies aber „besonders bei überforderten Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein Schrei nach Hilfe und Aufmerksamkeit sein“ könne, den man keinesfalls überhören solle. Als Gesundheitsstadtrat erwarte er sich „volle Aufklärung zu diesem Vorfall“.

 


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