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Surfin’ Ebensee oder warum das Surfen ins Salzkammergut passt

Mag. Lisa-Maria Laserer, 26.08.2025 19:00

EBENSEE. Im beschaulichen Salinenort Ebensee gibt es seit 2020 „The Riverwave“, eine künstliche Welle für Surfer in der Traun. Max Neuböck, Mastermind hinter der außergewöhnlichen Sportanlage, erklärt im Tips-Porträt, wie er auf die Idee der Riverwave kam und wieso das Surfen auch im Salzkammergut seinen Platz hat.

Max Neuböck erfüllte sich den Traum von einem eigenen Surfparadies. (Foto: Laserer)
  1 / 2   Max Neuböck erfüllte sich den Traum von einem eigenen Surfparadies. (Foto: Laserer)

Max Neuböck ist 32 Jahre jung und ein waschechter Ebenseer. Er lebt mit seiner Freundin Birgit und einem Hund in der Salinengemeinde und ist dort fest verwurzelt. Schon als Kind entdeckte er seine Leidenschaft für das Surfen – zunächst am Meer, später auch am Fluss. Erste Erfahrungen sammelte er mit sieben Jahren in Spanien. „Beim Surfen fühle ich mich einfach frei“, sagt er. Was als Urlaubsbeschäftigung begann, entwickelte sich rasch zu einer Passion, die ihn regelmäßig an die Küsten Europas, Nordamerikas und Nordeuropas führte. Mit der Zeit zog es ihn zunehmend zu Flusswellen, die den Vorteil haben, dass man nicht auf den richtigen Moment einer Meereswelle warten muss. Während seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften in Linz arbeitete er nebenbei im elterlichen Betrieb und war zeitweise als Surflehrer im Ausland tätig. Die Idee, eine eigene Surfwelle in seiner Heimat zu verwirklichen, begleitete ihn schon damals und wurde mit den Jahren immer konkreter. Man möge meinen, das Surfen und das Salzkammergut sind unvereinbar. Aber Neuböck widerspricht: „Das Surfen passt sehr gut ins Salzkammergut, weil das Gemütliche vom Surfen zur Gemütlichkeit in der Region passt.“

Von der Vision zur Realität

Eigentlich begann die Geschichte des Projekts bereits im Jahr 2007, als Max Neuböck erstmals auf einer natürlichen Flusswelle in Ebensee surfte. Diese Erfahrung weckte den Traum, eine künstliche Welle zu schaffen, die den Ozean in die Berge des Salzkammerguts bringt. Die Suche nach einem geeigneten Standort und die erforderlichen Genehmigungsverfahren zogen sich über viele Jahre. Schließlich fand sich der passende Platz nur wenige hundert Meter von jener natürlichen Welle entfernt, die Neuböck einst für den Sport begeistert hatte. Nach vielen Jahren der Planung fiel im August 2019 der Startschuss für den Bau. Knapp über zwei Millionen Euro investierte die Familie Neuböck privat in das Projekt, Förderungen spielten nur eine geringe Rolle. Innerhalb von neun Monaten Bauzeit entstand die „The Riverwave“. Im Mai 2020 öffnete sie erstmals für Besucher. Heute steht „The Riverwave“ für eine Mischung aus sportlicher Herausforderung, regionaler Attraktion und touristischem Anziehungspunkt.

Der Betrieb erfolgt als Familienunternehmen: Max, Vater Horst und Mutter Regina ziehen alle gemeinsam am selben Strang. Unterstützt werden sie von zusätzlichen Mitarbeitern in der Hauptsaison. Geöffnet ist an sieben Tagen in der Woche und das ganze Jahr über – auch im Winter, wenn die Wassertemperatur zwischen drei und sechs Grad liegt.

Größte künstliche Flusswelle Europas

Die „The Riverwave“ ist zehn Meter breit, bis zu eineinhalb Meter hoch und kann die Form ihrer Welle je nach Wasserstand anpassen. Auch Anfänger können hier surfen, da der Zugang zur Welle direkt vom Ufer aus erfolgt. Fortgeschrittene Sportler nutzen die Anlage ebenso wie erfahrene Riversurfer aus dem In- und Ausland. Das Einzugsgebiet reicht weit über die Region hinaus. Neben Gästen aus Österreich kommen Besucher aus Deutschland, anderen europäischen Ländern und sogar aus Übersee. Manche reisen gezielt für ein Wochenende an, andere verbinden einen Aufenthalt in der Region mit einem Besuch der Welle. Die Anlage gilt als die größte künstliche Flusswelle Europas und ist damit ein Alleinstellungsmerkmal im Umkreis von rund 300 Kilometern.

Zukunftstrend Wassersport

Für Neuböck ist „The Riverwave“ nicht nur ein Freizeitangebot, sondern auch ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Region. Er sieht Wassersport als wachsenden Trend, der durch immer heißere Sommer zusätzlich an Bedeutung gewinnt. Die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen und gleichzeitig im Wasser abzukühlen, mache Angebote wie seines attraktiv. Neuböck ist auch in der Surf-Community aktiv und organisiert größere und kleinere Events auf seiner Anlage. Was anderes zu machen, kann er sich nicht vorstellen, denn „das Surfen ist definitiv eine Lebenseinstellung und nicht nur ein Beruf“.


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