Ischler Hotelprojekt "Grand Elisabeth": ein Vorwurf jagt den nächsten
BAD ISCHL. Zu den neuesten Entwicklungen rund um das Projekt meldeten sich nun die Investoren, Konditoren-Familie Zauner, zu Wort. Sie werfen Vize-Bürgermeister Hannes Mathes von der Liste „Zukunft Ischl“ vor, den Entstehungsprozess zu bremsen und sich gegen Gespräche zur Betriebsansiedelung zu wehren. Dem widerspricht Mathes und erklärt gegenüber Tips, dass er für ein weiteres Hotel in Bad Ischl sei, allerdings an einem besser geeigneten Standort. Auch die Terminfindung sei intern im Laufen.
Nach den letzten Entwicklungen rund um eine mögliche Leibrente auf dem Grundstück des Hotelprojekts (Tips berichtete www.tips.at/n/561646) wandten sich Susanne, Philipp und Josef Zauner an Tips: „Mathes will Ischler Betrieben eine Wertschöpfung von 15 Millionen Euro pro Jahr vorenthalten“, so die geäußerten Bedenken, und er bremse den Entstehungsprozess des Investitionsprojekts „Grand Elisabeth“. Als Quelle für die Zahl wird der Tourismus Monitor Austria genannt. Vize-Bürgermeister Hannes Mathes von der Liste „Zukunft Ischl“ kennt diese Zahl nicht: „Niemand von uns bremst die wirtschaftliche Entwicklung der Ischler Unternehmen. Die genannte Zahl kenne ich nicht. Ich möchte aber ein weiteres Mal festhalten: Ich bin für ein weiteres Hotel in Bad Ischl, ich glaube, unsere Stadt braucht das. Allerdings an einem besser geeigneten Standort, der weniger Verkehrsprobleme verursacht. Vor allem muss so ein Projekt zu deutlich besseren Bedingungen für die Stadt umgesetzt werden. 4.200 Euro Jahreszins für ein knapp 10.000 Quadratmeter großes Grundstück sind unanständig niedrig. Das sieht auch die schweigende Mehrheit der Bevölkerung so.“
Bürgermeisterin Ines Schiller (SPÖ) schildert, dass Bad Ischl schon seit vielen Jahren auf der Suche nach einem Investor ist, der auf dem Areal hinter dem Kongress- und Theaterhaus ein Hotel errichtet. „Schon zu lange sind unserer Stadt wichtige Einnahmen entgangen, weil Kongressgäste aufgrund zu geringer Bettenkapazitäten in Nachbargemeinden untergebracht werden mussten. Vorsichtig gerechnet wird das Hotel bereits bei einer Auslastung von 60 Prozent zirka 10 Millionen Euro an Wertschöpfung pro Jahr nach Bad Ischl bringen.“
Fehlende Gespräche zur Betriebsansiedelung
Die Ischler Unternehmerfamilie kritisiert auch die Bereitschaft Mathes für Gespräche zur Betriebsansiedelung: „Man kann im Programm der Liste „Zukunft Ischl“ nachlesen, dass er für „Vernetzung und ehrliche Zusammenarbeit mit interessierten Ischlern bei Stadtprojekten“ eintritt. Er schlägt aber jede Bitte unsererseits um ein klärendes Gespräch aus. Wir stehen für Offenheit, Fairness und Transparenz; wir kommen jeder Aufforderung für ein klärendes Gespräch jederzeit nach; wir haben von Beginn an den Kontakt zu Politikern und Anrainern gesucht; es war uns immer wichtig, Befürchtungen und Ängste ernst zu nehmen und auftretende Probleme einer Lösung zuzuführen.“
„Wir sind intern in der Terminfindung“, sagt Mathes auf Anfrage, „Mein Kalender ist bis nach Ostern sehr voll. Sobald wir eine Möglichkeit finden, werden wir mit Herrn Zauner ein Gespräch zum geplanten Hotel führen.“
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