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Häuser des Salzkammergut Klinikums werden zu Sonnenstrom-Kraftwerken

Daniela Toth, 13.10.2022 08:06

GMUNDEN/VÖCKLABRUCK. Die OÖ Gesundheitsholding startet eine Solaroffensive: das Kepler-Universitätsklinikum produziert bereits Sonnenstrom am Dach – im November sollen die Standorte Gmunden und Vöcklabruck des Salzkammergut Klinikums sowie der KUK am Neuromed Campus in Linz folgen. Am Standort in Bad Ischl gibt es bereits eine PV-Anlage.

 (Foto: Adobe Stock / Angelo Esslinger)
(Foto: Adobe Stock / Angelo Esslinger)

Bereits im Vorjahr wurde zwischen der Energie AG und der OÖ Gesundheitsholding (OÖG) ein Contracting-Vertrag zur Errichtung von Photovoltaik-Anlagen an Klinik-Standorten der OÖG abgeschlossen. Die Energie AG errichtet dabei die Photovoltaik-Anlagen und wartet diese.  Die OÖG wiederum pachtet diese Anlagen über eine Laufzeit von 20 Jahren und übernimmt sie dann selbst. Die Vorteile: Die Umwelt profitiert durch die CO2-Einsparung, die OÖG reduziert den Anteil an fossiler Energie und die Stromkosten. Gleichzeitig werden die Energienetze entlastet, da 100 Prozent des erzeugten Ökostroms vor Ort verbraucht wird. Für die Energie AG ist diese PV-Offensive das bisher umfassendste Projekt eines einzelnen Partners, welches in die Realisierung geht.

„Das Land Oberösterreich setzt bei den Landeskliniken nicht nur auf moderne Techniken im Bereich Medizin und Pflege, sondern auch im Bereich der Gebäude immer mehr auf einen nachhaltigen Ressourceneinsatz. Die PV-Anlagen auf den Dächern der Landeskliniken sind nicht nur ein Beitrag zur Nachhaltigkeit sondern tragen auch zur Versorgungssicherheit unserer Patientinnen und Patienten bei. Darüber hinaus leisten wir damit auch ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit im öffentlichen Bau“, so Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.

Gmunden und Vöcklabruck folgen im November

Das Potenzial der möglichen Ausbauflächen auf den Dächern der Kliniken wurde vor Vertragsabschluss erhoben. Die intensiven Detailprüfungen und Detailplanungen konnten schließlich nach Lockerung der Corona-bedingten Zugangsbeschränkungen in den Spitälern gestartet werden. Mit der Inbetriebnahme der ersten PV-Anlage am Med Campus IV des Kepler Universitätsklinikums in Linz Ende August wurde nun die Umsetzung dieser beispielhaften oberösterreichischen Solaroffensive gestartet. Die nächsten Anlagen gehen noch im November an den Salzkammergut-Kliniken Gmunden und Vöcklabruck sowie am Neuromed Campus des Kepler Universitätsklinikums in Betrieb. Alleine mit diesen vier Projekten werden künftig jährlich rund 500.000 kWh an erneuerbarer Energie erzeugt, was in etwa einem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von bis zu 200 Haushalten entspricht.

In Etappe II werden das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr und die Kliniken Freistadt und Rohrbach folgen. Hier laufen die Detailplanungen. Die Standorte der Landespflege- und Betreuungszentren werden zusätzlich in das Projekt miteinbezogen und weitere Ausbaumöglichkeiten, wie etwa die Überbauung von Parkplätzen mit PV-Anlagen, geprüft.

Wichtiger Impuls in Richtung erneuerbare Energien

„Energie vom Dach ist ein wesentliches Ziel unserer ‚OÖ. Photovoltaik-Strategie 2030‘, mit der wir die Sonnenstromproduktion in unserem Bundesland bis 2030 verzehnfachen wollen. Die Erzeugung von Sonnenstrom auf den Dächern der OÖ Landesspitäler ist ein weiterer wichtiger Impuls in diese Richtung“, unterstreicht Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner die Bedeutung des Projektes für das Land OÖ.

Besonders hohe Standards bei der Errichtung im Spitalsbereich

Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit der Patientinnen und Patienten gelten in Kliniken besonders hohe Standards bei der Errichtung von PV-Anlagen. Höchste Priorität haben u.a. die Vermeidung von Störeinflüssen der Wechselrichter auf das Energieversorgungsnetz und damit auf die medizinischen Geräte im Krankenhaus oder ein entsprechend hoher Blitzschutz. Auch gelten höhere Anforderungen an die Gebäudeklasse und damit an die Vorgaben zur Ausführung und Umsetzung der Projekte. „Der Spitalsbetrieb ist ein höchstsensibler Bereich. Eine stabile Energieversorgung ist essentiell und überlebensnotwendig. Entsprechend komplex und hoch sind die Anforderungen bei der Errichtung und dem Betrieb von PV-Anlagen im Klinikbereich“, so Karl Lehner, Geschäftsführer der OÖ Gesundheitsholding.  

Mit diesem Projekt setzt die OÖ Gesundheitsholding ihren strategisch verankerten Weg der nachhaltigen Ressourcenverwendung fort. Mit vielen unterschiedlichen Energieeffizienzmaßnahmen konnte schon in den vergangenen zwei Jahrzehnten der Energieverbrauch wesentlich optimiert werden. Neben der Gewinnung von sauberer Energie auf den Klinikdächern stehen weitere Projekte zur Energiewende im Fokus der OÖG.  So laufen derzeit, neben den permanenten Anlagenoptimierungen zur fortlaufenden Steigerung der Energieeffizienz, Erhebungen im Bereich Wärmeversorgung. Schon vor einiger Zeit wurde beschlossen, die Energieversorgung der Kliniken zu dekarbonisieren und z.B. verstärkt auf Biomasse auszurichten, um mittelfristig den Einsatz fossiler Energieträger deutlich zu minimieren.   

„Auf dem Weg in Richtung Energiewende ist der Ausbau ein zentraler Baustein. Hier gilt es umzusetzen, was möglich ist. Die Projekte auf den OÖ. Spitälern sind dafür ein gutes Beispiel. Als Energie AG setzen wir unsere Ausbaumaßnahmen in der Eigenerzeugung und im Contractingbereich konsequent fort. Mittlerweile werden in allen PV-Anlagen der Energie AG (eigene Anlagen, Bürgerkraftwerke, Contracting etc.) 13,8 GWh Strom pro Jahr erzeugt“, erklärt Werner Steinecker, Generaldirektor der Energie AG Oberösterreich.


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