ALMTAL. Beim Gespräch von Landesrat Markus Achleitner mit den Vertretern der Eigentümergemeinden am gestrigen 16. März wurde beschlossen, dass man bis zum Sommer eine Lösung für den Kasberg finden will (zum Tips-Bericht). Auch Vertreter von FPÖ und NEOS aus der Region fordern eine rasche Klärung. Die OÖ. Plattform für Klima, Energie und Verkehr drängt auf eine zukunftsfähige Lösung.
NEOS und FPÖ reagierten auf die Ankündigung von Landesrat Achleitner, die - nach der Absage mehrerer Grundstückseigentümer an einen Kasberg-Sommerbetrieb - geänderte Situation nun zu analysieren und bis zum Sommer eine Lösung zu finden. Beide sehen in den angekündigten Gesprächen mit den Grundstückseigentümern eine wichtige Chance.
NEOS: „Begrüßen weitere Gespräche“
So fordern die NEOS eine rasche Klarheit für die Menschen und Betriebe. Sie habe bereite eine schriftliche Anfrage zur Zukunft des Kasbergs im Landtag eingebracht, so die stellvertretende NEOS Klubobfrau im Landtag, Julia Bammer.
Bis dahin brauche es zumindest erste Lösungsansätze für die Zukunft der Kasberg-Region, fordert die Vorchdorfer NEOS-Gemeinderätin Elisabeth Steinbach: „Viele Vorchdorferinnen und Vorchdorfer haben am Kasberg das Skifahren gelernt. Der Kasberg gehört zu unserer DNA, deshalb fällt es vielen schwer zu glauben, dass es keine bessere Lösung gibt, als das Skigebiet zu schließen. Zumindest braucht es aber endlich Klarheit über neue Konzepte und das rasch. Deshalb begrüßen wir NEOS die Bestrebungen der Bürgermeister der umliegenden Gemeinden gemeinsam mit Landesrat Achleitner und den Grundstückseigentümern in weitere Gespräche zu gehen.“
Julia Bammer verweist zudem auf den Wirtschaftsfaktor Kasberg-Tourismus: „Die Menschen und Betriebe in der Region haben ihre Bedürfnisse gerade in den letzten Tagen ganz klar kommuniziert. Landesrat Markus Achleitner hat gemeinsam mit den Gemeinden und den Grundeigentümern nun ein Konzept zu finden, mit dem der Kasberg weiterhin - in welcher Form auch immer - Menschen in die Region bringt. Das erwarten sich gerade die vielen Menschen, die eine Petition zum Kasberg unterschrieben haben.“
FPÖ: „Chance für eine für alle verträgliche Lösung“
Der Pettenbacher Vizebürgermeister und FPÖ-Landtagsabgeordneter und Vizebürgermeister Michael Gruber stellt angesichts der nach wie vor offenen Zukunft für das Skigebiet Kasberg fest: „Für die FPÖ Oberösterreich ist der Deckel noch nicht drauf, dass mit letzten Sonntag wirklich das Aus für den Skibetrieb besiegelt wurde. Wir müssen weiter kämpfen, auch wenn es fünf nach Zwölf ist. Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Und erst wenn wirklich alle Optionen transparent abgehandelt wurden, der Steuergeldaufwand in einer Unverhältnismäßigkeit stehen würde, dann muss über andere Alternativen im Sinne der Region nachgedacht werden.“
Nötig sei aus Sicht von Gruber, „die Möglichkeiten umfassend neu zu bewerten. Und nur wenn in der Region an einem Strang gezogen wird, sehe ich eine Chance, dass wir zu einer für allen verträglichen Lösung kommen. Auch wenn es ein Kompromiss sein sollte.“
„Regionales Skigebiet erhalten“
In einer Aussendung fordert die OÖ. Plattform für Klima, Energie und Verkehr, das Skigebiet zu erhalten. Die Einstellung regionaler Skigebiete sei auch aus Sicht des Klimaschutzes kontraproduktiv, da dies zu längeren Anreisestrecken für Skifahrer führe, betont deren Sprecher Peter Baalmann. Zudem sei gerade der Kasberg auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die Einstellung am Kasberg würde womöglich ökologisch bedenkliche Neuerschließungen, etwa im Stodertal, begünstigen, so die Aussendung. Der Winterbetrieb solle jedenfalls, wie vereinbart, für die nächsten drei Jahre sichergestellt werden.
Neben ökologischen Argumenten argumentiert die Plattform auch mit der Wertschöpfung und den Arbeitsplätzen, die durch die Seilbahn ermöglicht werden. Es sei zudem demokratiepolitisch bedenklich, wenn „ganze fünf Einwohner von gut 2.000 der Gemeinde Grünau“ eine Entscheidung gegen die Seilbahn bewirken, so die OÖ. Plattform für Klima, Energie und Verkehr in ihrer Aussendung.
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