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Kontroverse um Schulneubau in St. Wolfgang

Thomas Leitner, 11.09.2024 08:20

ST. WOLFGANG. In der Gemeinde St. Wolfgang spitzt sich der Konflikt um die Zukunft der Volksschulen zu. Der geplante Neubau in Rußbach und die Schließung der traditionellen Schule im Markt sorgen für kontroverse Diskussionen in der Gemeinde. Eltern, Politiker und Bürger sind gespalten – nun steht eine entscheidende Volksbefragung bevor.

Volksschule Rußbach (Foto: Perfaller PR)
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Der geplante Schulneubau in St. Wolfgang sorgt für heftige Diskussionen. Elternverein und Grüne kritisieren das Aus für die Volksschule im Markt, während Bürgermeister Franz Eisl auf den klaren Mehrheitsbeschluss des Gemeinderats verweist, der im Juli gefasst wurde. Demnach soll die Volksschule im Markt geschlossen und mit der Schule im Ortsteil Rußbach zusammengelegt werden.

Als Reaktion auf diese Entscheidung hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, die den Erhalt der Volksschule im Ortszentrum fordert. Die Initiative ruft alle wahlberechtigten Bürger von St. Wolfgang zu einer anonymen Abstimmung auf, um über die Zukunft der Schule zu entscheiden. Diese Volksbefragung könnte maßgeblich die Entwicklung der Schullandschaft in St. Wolfgang beeinflussen. Die geplante Schließung der Volksschule in Rußbach hat zu intensiven Debatten in der Gemeinde geführt. Spitzenvertreter von FPÖ, SPÖ und ÖVP im Gemeinderat appellieren an die Bevölkerung, sich an der Volksbefragung zu beteiligen und mit „nein“ zu stimmen, um eine begründete Spaltung der Ortsgemeinschaft zu vermeiden

Der ÖVP-Bürgermeister von St. Wolfgang, Franz Eisl, setzt auf Zusammenhalt und Miteinander: „Für mich steht die beste Bildung für die Kinder im Mittelpunkt, wir wollen Großes für die Kleinen leisten“, so der Ortschef und ergänzt: „Wir dürfen uns nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen lassen, eine gemeinsame neue Schule zu bauen. Das ist für die 33 Kinder aus den Ortsteilen Markt, Au und Aschau und Schwarzenbach sowie für die 6 Kinder aus der Ried und natürlich für die 71 Kinder aus dem Wolfgangthal eine großartige Zukunftschance.

FPÖ-Obmann Ronald Eichenauer wirft den Grünen vor, die geplante Volksbefragung zur neuen Volksschule politisch zu instrumentalisieren: „Die Grünen wollen aus der Standortentscheidung Kapital schlagen – das lehnen wir ab. Mit der Zukunft unserer Kinder spielt man nicht.“ Eichenauer bezweifelt zudem die Unabhängigkeit der Bürgerinitiative, da drei GRÜNEN-Gemeinderäte Teil des Komitees seien und die Zustelladresse der Initiative der des Grünen-Führungsteams entspreche.

SPÖ-Vizebürgermeister Josef Hinterberger kritisiert die Grünen ebenfalls und weist darauf hin, dass die Behauptung, die neue Schule könne am Markt-Standort untergebracht werden, falsch sei. „Das wurde vom Land Oberösterreich geprüft und abgelehnt,“ so Hinterberger. Er betont, dass die alte Marktschule nicht genügend Platz für die Anforderungen biete.