GRUNDDORF. Wer die Wachau schon immer einmal im Kleinformat sehen wollte, sollte unbedingt in die 200-Seelen-Ortschaft fahren. Denn dort sieht man auf rund 280 Quadratmetern die Sehenswürdigkeiten der Region im Maßstab 1:87. Bis ins kleinste Detail!
Die Interessens-Gemeinschaft-Modellbahn Wachau (IGM Wachau) kann beinahe die ganze Wachau ihr Eigen nennen. Denn am Ortsring 12 (schräg hinter der Fest- und Modewelt Pichler) erstreckt sich das Mini-Weltkulturerbe samt Bahnstrecke in zwei großen Räumen. Obmann Josef Inthal und seine zwölf Modelleisenbahnkollegen, darunter zwei Frauen, haben sich ihrem Hobby ganz und gar verschrieben. Doch was ist die Triebfeder dafür? „Im Prinzip ist es die Liebe zum Hobby. Der zweite Antrieb ist es, die Motive aus der Wachau zu präsentieren sowie die Lust an der Gestaltung.“ Daher rührt es auch, dass viele Dinge gebaut wurden, die nichts mit dem ursprünglichen Gedanken des Bahnmodells zu tun haben. Gerold Fürlinger und Co haben unter anderem die Pfarrkirche St. Michael, die Kletterwand in Dürnstein, den Campus Krems die Ausgrabungsstätte in Willendorf und viele andere Sehenswürdigkeiten in Miniatur errichtet. Der Lohn für die stundenlange Arbeit ist das Feedback der Besucher. „Die Leute sagen uns, dass wir dies und jenes gut umgesetzt haben“, freut sich der Obmann über die Lorbeeren.
3000 Stunden pro Jahr
Im Schnitt werkeln die Modellbauliebhaber rund 3000 Stunden jährlich für ihr Hobby. „Weil wir Wahnsinnige sind“, bringt es Obmann-Stellvertreter Wolfgang Amon mit einem Lächeln auf den Punkt. Die entstandenen Werke können sich jedenfalls sehen lassen. Daher erfreut es umso mehr, dass die Stücke aus dem Weltkulturerbe für Jedermann zugänglich sind. Denn die Modellbahn ist am 25. und 26. März sowie am 9. und 10. September (je von 10 bis 18 Uhr) als auch am 16. und 17. Dezember (10 bis 17 Uhr) bei freiem Eintritt zu besichtigen. Zudem findet am 19. März und am 8. Oktober (von 9 bis 12 Uhr) die Kremser Modellbahn-Börse im Volkshaus Krems-Lerchenfeld statt.
Nachwuchsprobleme
Bei all diesen Tagen hoffen die Mitglieder auch Werbung in eigener Sache machen zu können. Denn, das geben Inthal und seine Kollegen unumwunden zu: der Nachwuchs fehlt. Nachwuchs ist aber nicht gleich Nachwuchs. Denn die IGM sucht Herren und Damen, die es mit dem Hobby Ernst meinen.
„Hier sprechen wir in erster Linie Leute ab zirka 35 Jahre an. Denn wenn dich das Modellbau-Fieber hat, lässt es dich nicht mehr los“, so Inthal. Der Vollständigkeit halber sei jedoch gesagt, dass jeder eingeladen ist mitzumachen. Es gibt weder Alters- noch Geschlechtergrenzen. „Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass die Leute ab einem fortgeschrittenen Alter eher dabei bleiben als Jugendliche“, erklärt Inthal abschließend.
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