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Pramer stellt sich der Wahl zum Bezirksbauernkammerobmann

Lisa Hackl, 11.11.2020 16:45

PRAM. Klaus Wimmesberger kandidiert als Bezirksbauernkammerobmann für den Bezirk Grieskirchen. Erstmals steht damit ein Kandidat zur Wahl, der nicht zum Bauernbund gehört. Mit Tips hat der Pramer über seine Motivation und seine Forderungen für die nächste Periode gesprochen. 

Klaus Wimmesberger vor seinem Hof in Pram.  Foto:LHackl
Klaus Wimmesberger vor seinem Hof in Pram. Foto:LHackl

Wimmesberger ist Kammerrat der Landwirtschaftskammer für den österreichischen unabhängigen Bauernverband (UBV). Er lebt mit seiner Frau und drei Kindern auf einem 20 Hektar umfassenden Bauernhof in Pram. Die Familie mästet Stiere, züchtet Schweine und hält Hühner. Die dazu notwendigen Futterpflanzen werden großteils selbst angebaut. Wimmesberger ist Lehrer an der Polytechnischen Schule in Raab (Bezirk Schärding). 2009 trat er in den UBV ein, seither hat er es zum Ortsbauernobmann und Kammerrat gebracht. Für die nächsten Landwirtschaftskammerwahlen am 24. Jänner 2021 kandidiert der 49-Jährige als Bezirksbauernkammerobmann in Grieskirchen.

Verbesserungen gefordert

Wimmesberger will für die Bauern bessere Bedingungen erkämpfen. Die Prämie für die ersten 30 Hektar soll erhöht werden, um damit kleine Betriebe zu fördern. Im Handel sollte das Pfandsystem auf Flaschen und Aludosen erweitert werden, eine CO2-Steuer auf ausländische Produkte soll den einheimischen Markt unterstützen. Die Landwirtschaftskammer müsse sich stärker behaupten. Dazu sei auch eine höhere Wahlbeteiligung der Bauern nötig. Zusätzlich will sich Wimmesberger für die Verwendung von Erdkabeln statt Hochspannungsleitungen, fairere Beiträge für die Sozialversicherung und ein Importverbot von Holz einsetzen. Wichtig ist ihm dabei, auch selber zu diesen Werten zu stehen. „Wenn du glaubwürdig sein willst, musst du deine Forderungen auch leben“, ist der Landwirt und Lehrer überzeugt.

Schwächen aufzeigen

Seine Position als Landwirtschaftskammerrat nutze er auch, um die Schwächen am System aufzuzeigen. Dabei sei er manchmal bewusst emotional. „Wir haben in jeder Fraktion gute Leute, aber wir müssen mehr zusammenarbeiten“, ist Wimmesberger überzeugt. Das Ziel sei, für bessere Bedingungen für alle Bauern zu sorgen.

Pram als Hochburg

In Pram hat der UBV drei der sieben Mandate über, so viel wie in keiner anderen Gemeinde in Oberösterreich. Auch in Geboltskirchen stellt der UBV den Ortsbauernobmann, die Mehrheit im Ort hat der Bauernbund. „Ich habe vor der Wahl alle 333 Wahlberechtigten persönlich besucht, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen“, so Wimmesberger. Mittlerweile stellt der UBV in Pram nicht nur den Ortsbauernobmann, auch die Ortsbäuerin zählt sich zu seiner Fraktion. „Mir ist es wichtig, die Leute in meinem eigenen Ort zu überzeugen, auch wenn ich im ganzen Bezirk kandidiere“, meint er. Die Ortsbauerschaft Pram hat in den vergangenen Jahren versucht, die Landwirtschaft transparenter zu machen. Schulanfänger bekamen eine regionale Schultüte, in Kallham wurde im Bezirksaltenheim ein Streichelnachmittag mit Tieren organisiert. Wimmesberger rechnet mit dem Besten für die Landwirtschaftskammerwahl. Und er appelliert auch an die Bauern selber. „Wir müssen aufhören immer nur zu sudern und zu butteln (viel arbeiten), und stattdessen mehr auf uns schauen.“

Oberösterreichische Landwirtschaftskammerwahl 2021

Die Landwirtschaftskammer vertritt die Landwirte in Österreich. Zusätzlich organisiert sie Angebote zur Bildung und Beratung. Neuwahlen finden alle sechs Jahre statt. Alle Eigentümer und Bewirtschafter von land- und forstwirtschaftlichen Flächen mit mindestens zwei Hektar sowie deren mitarbeitende Familienmitglieder über 16 Jahren oder sonstigen landwirtschaftlichen Arbeiter. Die Wahl findet am 24. Jänner 2021 statt.


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