NEUMARKT. In Jacqueline Mittelböcks erstem Kochbuch trifft ihre Leidenschaft für vegane Ernährung auf einfache Rezepte.
Inspiriert von ihrer Familie und ihren Kindheitserinnerungen auf dem Bauernhof ihrer Großeltern hat sich die 39-jährige Jacqueline Mittelböck dazu entschlossen, ein rein veganes Kochbuch zu schreiben. „Jedes Mal, wenn der Onkel kam, um ein Schwein zu schlachten, weinte ich. Ich hörte die Schreie des Schweins, das ich liebevoll gefüttert habe und das sich meine Geschichten anhörte. Es lag jetzt im Sterben und schrie nach seinem Leben. Dieser Augenblick riss große Wunden in mein tierliebendes Herz“, erinnert sich die Veganerin an ihre Kindheit auf dem Bauernhof. Jahre später kam dann der Entschluss, kein Fleisch mehr essen zu wollen. Zwei Jahre lang lebte Mittelböck von da an vegetarisch, vor zehn Jahren ist sie gemeinsam mit ihrem Mann vegan geworden.
Großes Blutbild vor Umstellung
Die Umstellung war für Mittelböck kein schwieriger Schritt, sie betont als vegane Ernährungstrainerin jedoch die Bedeutung von Information und ärztlicher Begleitung bei einer Ernährungsumstellung: „Die größte Herausforderung ist der erste Schritt zum Umstieg. Generell rate ich in erster Linie dazu, vorab das große Blutbild zu machen. Wenn man seine Ernährung umstellen will, sollte das immer in Begleitung eines Ernährungsberaters oder Ernährungstrainers, in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt, geschehen.“ Vorteile einer rein vollwertig pflanzlichen Ernährung gibt es laut Mittelböck viele, vor allem in Bezug auf Gesundheit und Landwirtschaft.
Kochbuch als Spiegelbild der Überzeugungen
Mittelböcks Kochbuch ist nicht nur eine Sammlung von Rezepten, sondern ein Spiegelbild ihrer Werte und Überzeugungen. Die Rezepte sind einfach gehalten und leicht umsetzbar. Ihr liebstes Rezept gehört zu den österreichischen Klassikern: die Palatschinken.
Regional und vegan ist möglich, auch am Land
Dass es aufgrund der Schnitzelkultur am Land als Veganerin schwieriger sei, verneint Mittelböck: „Wenn man am Lande zu Hause ist, hat man eigentlich viel Bezug zur Natur und ihren Schätzen für die Küche. Schwierig ist eigentlich in den meisten Fällen nur die Akzeptanz anderer, dass man vegan lebt.“ Die Sätze „Was isst man denn dann überhaupt noch?“ oder „Ich könnte das nicht“ hört die Kochbuch-Autorin recht häufig. Trotz anfänglicher negativer Resonanz aus dem Freundeskreis hat sie sich in ihrer Einstellung als Veganerin nicht entmutigen lassen und geht mit einer Prise Positivität auf skeptische Stimmen ein: „Am Anfang habe ich mich geärgert, wenn ich doof angesprochen wurde, mittlerweile habe ich gelernt, das nicht persönlich zu nehmen.“
Vorurteilen sachlich begegnen
Auch Vorurteile kenne die 39-Jährige zur Genüge. „In den meisten Fällen haben diese Personen sich nie genau damit befasst, wieso und warum sich jemand dazu entscheidet, diesen Schritt zu gehen“, so Mittelböck. Daher antworte sie gerne sachlich und höflich auf Bedenken. Schwierig werde es für sie eher dann, wenn man selbst nicht die Möglichkeit hat, Essen anzupflanzen. „Denn viele Bauern und Landwirte bringen Gülle und Mist von den Tieren auf die Felder aus, wo dann Gemüse und Salate gepflanzt werden“, sagt Mittelböck. Als Trend sehe sie Veganismus nicht, sondern eher als Möglichkeit, sich selbst und der Erde etwas Gutes zu tun: „Sicherlich trägt diese Ernährungsform dazu bei, mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie.“
Kochbuch im Tintenshop
Mittelböcks „Veganes Kochbuch mit Herz“ kann direkt bei Mittelböck unter 0676 9501221 per WhatsApp oder im Tintenshop in Neumarkt am Hausruckkreis um 27,50 Euro erworben werden.
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