In zahlreichen Gemeinden keine vollzeittaugliche Kinderbetreuung
BEZIRK GRIESKIRCHEN/BEZIRK EFERDING. Die Arbeiterkammer (AK) hat für ihren AK-Kinderbetreuungsatlas das Angebot an institutioneller Kinderbildung und -betreuung erhoben, auch für die Bezirke Grieskirchen und Eferding. In zahlreichen Gemeinden fehlt es an vollzeittauglichen Angeboten.
Der jährliche Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer gibt seit 26 Jahren Auskunft über das Angebot an institutioneller Kinderbildung und -betreuung. Das Angebot ist in den Bezirken Grieskirchen und Eferding von Gemeinde zu Gemeinde stark verschieden. Während die eine Familie eine gute Infrastruktur vorfindet, können andere nicht einmal einer Vollzeit-Arbeit nachgehen.
Das Fazit der Arbeiterkammer ist: Oberösterreich ist Kinderland-Schlusslicht im Bundesländer-Vergleich. Denn es fehlt in vielen Gemeinden an vollzeittauglichen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen, die die VIF-Kriterien (Vereinbarkeitsindikator für Familie und Beruf) erfüllen. Gerade einmal 6,7 Prozent der Unter-Dreijährigen und 38,9 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen befinden sich in Oberösterreich in solchen Bildungseinrichtungen.
Zu den Ergebnissen im Detail
Sowohl im Bezirk Grieskirchen als auch im Bezirk Eferding bietet mehr als die Hälfte der Gemeinden ein gutes bis sehr gutes Angebot. 16 Grieskirchner Gemeinden erfüllen die Kriterien für die höchste Kategorie 1A, weiters acht Eferdinger. Das heißt, sie erfüllen acht bis neun der geforderten Kriterien.
Weitere vier Gemeinden in Grieskirchen erreichen die Kategorie A (sechs bis sieben Kriterien), außerdem St. Marienkirchen und Stroheim. Damit liegt der Bezirk Grieskirchen nahe am oberösterreichischen Durchschnitt von 60,5 Prozent aller Gemeinden mit gutem Betreuungsangebot, der Bezirk Eferding liegt sogar deutlich über dem Durchschnitt.
Eingeschränktes Angebot für Unter-Dreijährige
Für die Kleinsten gibt es in vielen oberösterreichischen Bezirken zu wenig Betreuungsplätze. Bad Schallerbach und Alkoven schneiden in diesem Bereich als beste mit 1A ab. Weitere 16 Grieskirchner Gemeinden und sieben Eferdinger Gemeinden erfüllen die Kriterien für Kategorie A. Die Gemeinde Prambachkirchen hat ihr Betreuungsangebot verbessert und ist von Kategorie B auf A aufgestiegen.
Besseres Angebot in Kindergärten
Für Kinder zwischen drei und sechs Jahren schaut die Situation in den Bezirken besser aus. Zehn Grieskirchner Gemeinden und acht Eferdinger Gemeinden erfüllen alle Kriterien und bieten ein 1A-Angebot. Weitere zehn Gemeinden im Bezirk Grieskirchen konnten in Kategorie A eingestuft werden, genauso wie Prambachkirchen und St. Marienkirchen. Die Gemeinden Rottenbach und Wendling wurden als C-Gemeinden kategorisiert, da sie nur eines der drei Kriterien in Kindergärten erfüllen. Aus Eferding musste keine Gemeinde in dieser Alterskategorie in die Kategorien C und D eingereiht werden.
Wenig Betreuungsangebot für Volksschul-Kinder
Sobald die Kinder in die Schule eintreten, verändert sich die Angebotssituation stark. Die Nachmittagsbetreuung für Volksschul-Kinder ist wenig ausgebaut und nur in sechs Gemeinden in beiden Bezirken (Bad Schallerbach, Schlüßlberg, Wallern, Alkoven, Prambachkirchen und Scharten) gibt es ein Angebot mit ausreichend Betreuungszeit, Mittagessen und wenig Schließtagen im Schuljahr.
19 Grieskirchner Gemeinden erfüllen zwei der drei Kriterien und wurden daher in die Kategorie B eingereiht, acht weitere aus Eferding in der Kategorie B.
Zur Erhebung
An der aktuellen Erhebung haben sich 313 der 438 oberösterreichischen Gemeinden beteiligt. 125 Gemeinden (28,5 Prozent) haben keine Daten an die AK Oberösterreich und das Institut für empirische Sozialforschung (IFES) übermittelt.
Von 33 Gemeinden in Grieskirchen haben neun Gemeinden nicht mitgemacht: Heiligenberg, Hofkirchen, Meggenhofen, Michaelnbach, Pollham, Pötting, St. Agatha, St. Thomas und Steegen. Von zwölf Gemeinden in Eferding hat als einzige Gemeinde Haibach nicht mitgemacht.Das erhobene Kinderbildungs- und -betreuungsangebot wird auf die drei Kriterien Öffnungszeiten, Mittagessen und Schließzeiten für die jeweilige Altersgruppe (Unter-Dreijährige, Drei- bis Sechsjährige, Volksschulkinder) überprüft. Daraus ergibt sich eine Bewertung zwischen Kategorie 1A bis D. Die Erhebung zum Kinderbetreuungsatlas 2025 wurde zwischen Juli und September 2025 in den oberösterreichischen Gemeinden durchgeführt.
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