Arbeiterkammer-Erhebung: Mieten im Bezirk Grieskirchen sind im Vergleich hoch, in Eferding deutlich niedriger
BEZIRK GRIESKIRCHEN/BEZIRK EFERDING. Die Arbeiterkammer hat ihrem Wohnzufriedenheitsindex erhoben, dass die Mieten im Bezirk Grieskirchen im Bezirksvergleich relativ hoch liegen. Im Bezirk Eferding liegen sie deutlich niedriger. Bei der Wohnzufriedenheit liegt der Bezirk Grieskirchen im oberösterreichischen Mittelfeld.
Die Arbeiterkammer OÖ hat ihre Mitglieder zu relevanten Fragen rund ums Wohnen befragt. Der Wohnzufriedenheitsindex zeigt wie viele der unselbständig Beschäftigten zur Miete oder im Eigentum wohnen, wie zufrieden sie mit der Wohnsituation sind und wie tief sie fürs Wohnen in die Tasche greifen.
Während in den Städten Linz oder Wels und dem jeweiligen Umland rund zwei Drittel der Menschen zur Miete wohnen, nimmt der Anteil der Mieter in Richtung des ländlichen Raums ab. Im Bezirk Grieskirchen leben 70 Prozent der Menschen im Eigentum. Neun Prozent leben im geförderten Wohnbau. Das ist der zweitniedrigste Wert in ganz Oberösterreich. Gleichzeitig sind die durchschnittlichen Mieten im Vergleich zu anderen Regionen relativ hoch.
Im Bezirk Eferding hingegen leben mehr als die Hälfte der Menschen in Miete.
Mieten in Grieskirchen relativ hoch, niedriger in Eferding
Die monatlichen Mietkosten betragen im Bezirk Grieskirchen durchschnittlich 761 Euro. Zum Vergleich: In den Bezirken Rohrbach und Freistadt betragen die monatlichen Mietkosten 730 Euro, in der Region Steyr/Kirchdorf nur 707 Euro pro Monat.
Teurer ist die Miete nur in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden mit durchschnittlich 853 Euro pro Monat.
Im Bezirk Eferding liegen die durchschnittlichen Mietkosten deutlich darunter, nämlich bei 712 Euro. Zum Vergleich: Die Menschen in Linz, Wels, Linz-Land und Wels-Land zahlen ebenfalls rund 712 Euro pro Monat Miete.
Als besonders belastend werden von den Menschen überall die Strom- und Heizkosten sowie die Miet- und Betriebskosten wahrgenommen.
Zufriedenheit liegt im Landesschnitt
Bei der Wohnzufriedenheit unterscheiden sich die Bezirke: So sind Menschen, die in Bezirken mit hohem Anteil an Eigenheimen leben zufriedener mit den eigenen vier Wänden als in Bezirken mit hohem Mietanteil.
Bei der Wohnzufriedenheit liegt der Bezirk Grieskirchen im oberösterreichischen Mittelfeld. Menschen in Bezirk Eferding (genauso wie in den Bezirken Linz und Wels, Bezirken Linz-Land, Wels-Land) sind die Oberösterreich die am wenigsten zufrieden mit ihrer Wohnsituation sind.
Während in urbaneren Gebieten die Menschen das öffentliche Verkehrsnetz, Einkaufsmöglichkeiten oder Kulturangebote als besonders positiv sehen, schätzen sie in ländlicheren Regionen die Nachbarschaft, ihre nähere Wohnumgebung, die Luftqualität und die als höher wahrgenommene Sicherheit.
Arbeiterkammer fordert Entlastung
Angesichts der als besonders hoch empfundenen Belastung durch die Wohnkosten und einer weiterhin starken Teuerung, fordert Arbeiterkammer-Präsident Andreas Stangl dringend wirksame Maßnahmen, um Wohnen leistbar zu halten. Dazu brauche es eine Initiative für geförderten Wohnbau. Immerhin liegen die monatlichen Mietkosten in Braunau, Grieskirchen, Ried und Schärding mit durchschnittlich 761 Euro im oberösterreichischen Spitzenfeld.
„Zusätzlich zur Initiative für geförderten Wohnbau fordern wir eine echte Mietpreisbremse und einen Wohnbonus in der Höhe von zehn Prozent der Wohnkosten bis zu maximal 800 Euro für alle Beschäftigten“, fügt Stangl hinzu.
Erhebung im Herbst
Der Arbeiterkammer Wohnzufriedenheitsindex trifft wichtige Aussagen über Bedürfnisse, politische und gesellschaftliche Erwartungshaltungen sowie Sorgen der Menschen zum Thema Wohnen. Er hat eine Spannweite von 0 (maximal negativ) bis 100 (maximal positiv). Die aktuelle Erhebung fand im Oktober und November 2023 statt. Der Gesamtindexwert für Oberösterreich liegt unverändert bei 69 Punkten.
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