Gute Anbaubedingungen und hohe Qualitätsstandards bei heimischem Getreide
GRIESKIRCHEN/OÖ. Die heimische Ackerfrüchte-Produktion, die Anbaubedingungen, der Boden- und Gewässerschutz und die Digitalisierung waren Themen bei einer Pressefahrt der Landwirtschaftskammer „entlang der Wertschöpfungskette Ackerbau“. Eine Station war die Haberfellner Mühle in Grieskirchen.
Der oberösterreichische Ackerbau hat hohe und stabile Erträge. Ein Viertel der Getreideproduktion Österreichs findet in Oberösterreich statt. Durch den guten Boden und die ausreichenden Niederschläge sind die Bedingungen für den Ackerbau in Oberösterreich gut.
Die heimischen Ackerbauern müssen sich aber auch Herausforderungen stellen und sich dem Markt und den sich verändernden Umweltbedingungen anpassen. So wurden die Anbauflächen von Zuckerrüben und Soja in den letzten Jahren stark erhöht. 85 Prozent der Landwirte nehmen am Österreichischen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft (Öpul) teil. Für den Natur- und Bodenschutz oder die Anlage von Biodiversitätsflächen erhalten sie Unterstützungszahlungen. 20 Prozent der Betriebe sind Bio-Betriebe.
Die Landwirtschaftskammer bietet den Landwirten Arbeitskreisberatungen zu innovativen Bewirtschaftungsmethoden, Ergebnisse von Daten aus Versuchs-Anbauflächen oder einen Pflanzenschutz-Warndienst an.
90 Prozent Selbstversorgung bei Getreide
Bei Getreide liegt der Selbstversorgungsgrad in Österreich bei 90 bis 95 Prozent, erklärt Landwirtschaftskammerpräsident Franz Waldenberger. Er fordert von der EU eine Renaturierung mit Augenmaß. Es könne nicht sein, dass in der EU weniger Getreide hergestellt wird und man unter fragwürdigen Bedingungen produzierte Ware aus Übersee importieren müsse, erklärt er.
Erstmals AMA-Gütesiegel
Mit der heurigen Ernte wird es erstmals Getreide geben, das mit dem AMA-Gütesiegel gekennzeichnet ist. Dadurch soll der österreichische Speisegetreidemarkt vom internationalen Markt besser hervorgehoben werden.
Der Anteil bei Ackerfrüchten mit AMA-Gütesiegel wird sich in den nächsten Jahren noch erhöhen, wie Waldenberger meint.
Familienunternehmen Haberfellner Mühle
Auf die hohe Qualität des österreichischen Getreides verlässt sich auch die Haberfellner Mühle in Grieskirchen. Seit 1892 werden hier Mehle vermahlen. Das Sortiment des Familienunternehmens umfasst eine Vielfalt an österreichischen Getreidesorten, die von ober- und niederösterreichischen Bauern angebaut werden. Über 15.000 Tonnen Mehl produziert man monatlich für gewerbliche Bäcker und Konditoren, Gastronomen, die Backwarenindustrie und über den Einzelhandel für die Haushalte. Dabei werden auch für Kunden maßgeschneiderte Mehle hergestellt. 17 Prozent werden exportiert.
In der Produktion hat die reinste Qualität oberste Priorität. Strenge Qualitätskontrollen garantieren, dass nur bester Weizen, Roggen oder Dinkel vermahlen wird. Dazu wurden in den letzten Jahren über 15 Millionen Euro in Gebäude, computergesteuerte Maschinen und eine hochmoderne Technologie investiert. Eine lückenlose Rückverfolgbarkeit ist garantiert. Die Mühle hat rund 70 Mitarbeiter.
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