Haberfellner Mühle in Grieskirchen als Gastgeber der Mühlen Masters
GRIESKIRCHEN. Die besten Nachwuchs-Müller des Jahrganges im deutschsprachigen Raum haben sich bei der Haberfellner Mühle getroffen. Es wurde der Wettbewerb „Mühlen Masters“ ausgetragen.
Ohne Mehl ist nichts gebacken. Die Arbeit der Müller ist für die Versorgung der Bevölkerung mit Getreide, Mehl und Brot unentbehrlich. Wie komplex das Handwerk ist, zeigte sich bei den Mühlen Masters, einem Wettbewerb, der vom Verband Deutscher Mühlen ausgetragen wird und erstmals bei der Haberfellner Mühle in Österreich stattfand. Zwölf frisch gebackene Müller-Gesellen (vier Damen und acht Herren) sind dazu angetreten. Zehn Teilnehmer kamen aus Deutschland und je einer aus Österreich und der Schweiz. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Lehrabschluss mindestens mit der Note „Gut“.
Der Wettbewerb zeigt das Fachwissen und handwerkliche Können der Teilnehmer. Die duale Ausbildung im Müllerhandwerk in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist in dieser Form weltweit einmalig und bildet gefragte Fachleute aus.
Platz drei für den Österreicher
Es galt, sechs Stationen zu absolvieren. Das Programm umfasste Labortätigkeiten zur Rohstoffanalyse, Einstellen und Bedienen von Walzenstuhl und Plansichtern, Expertise in der Backwarensensorik, bei Futtermitteln und Getreidereinigung sowie handwerkliches Geschick an der Hammermühle. Alles essenzielle Fähigkeit in einem High-Tech-Handwerk, das Tradition und modernste Technik vereint. Der österreichische Teilnehmer war der 22-jährige Manuel Schießwald. Er erlernte seinen Beruf in der Sierndorfer Walzmühle in Niederösterreich und belegte Platz drei. Seit 2016 nimmt Österreich an dem Wettbewerb teil. Der erste Platz ging allerdings noch nie nach Österreich.
Bei der Siegerehrung waren auch Bürgermeisterin Maria Pachner und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner zu Gast, um die jungen Fachkräfte, für die der Wettbewerb ein wichtiger Schritt ihrer Karriere ist, zu beglückwünschen.
Bedeutung des Müllerhandwerks
„Es erfüllt mich mit besonderem Stolz, dass wir den traditionsreichen Wettbewerb des Müllerhandwerks in Oberösterreich zu Gast haben“, sagte Achleitner bei der Siegerehrung.
Stolz, das Mühlen Masters auszutragen und das Handwerk vor den Vorhang zu holen, zeigten sich Ulrike und Markus Haberfellner. Die Haberfellner Mühle ist seit 1892 im Familienbesitz. Sie ist eine der größten Mühlen Österreichs mit einer monatlichen Produktionskapazität von über 15.000 Tonnen Mehl aus Weizen, Roggen und Dinkel. Rund 300 verschiedene Mehle werden im Unternehmen hergestellt. Damit steht die Mühle in Österreich für rund 20 Prozent der Versorgung der Bevölkerung mit Mahlerzeugnissen.
„Das Müllerhandwerk ist essenziell und bildet das Fundament für die Versorgung unserer Gesellschaft mit dem Grundnahrungsmittel Mehl. Seid stolz auf diese Verantwortung. Ihr seid mit eurer fundierten Ausbildung weltweit gefragt – wir leben ein Handwerk mit Weltruf“, fügte Markus Haberfellner, Geschäftsführer der Haberfellner Mühle, hinzu.
In ganz Österreich schließen jährlich rund 15 junge Erwachsene die Ausbildung zum Müller-Handwerk (Verfahrenstechnologen Mühlen- und Getreidewirtschaft) ab. Die Berufsschule besuchen alle in Wels, den praktischen Unterricht in der HTL für Lebensmitteltechnologie in Wels.
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