Gschwandtner baute den Kölner Dom aus Honig, Mehl und Lebkuchengewürz
GSCHWANDT. Thomas Schneebauer ist ein Baumeister der etwas anderen Art: Nach dem Schloss Ort, Taj Mahal und Petersdom hat er nun den Kölner Dom gebaut – aus Zuckerguss und Lebkuchen.
Schon seit Jahren fertigt der Gschwandtner alljährlich vor Weihnachten ein ganz besonderes „Lebkuchenhaus“ an. Mit dem Kölner Dom hat er sich diesmal einer großen Herausforderung gestellt: „Mit den vielen Bögen hat man schnell einmal ein paar hundert Teile beieinander“, die dann – wie in einem 3D-Puzzle – zusammengefügt und -geklebt werden müssen.
Kunstwerk beim Schlösser Advent zu besichtigen
Die Grundlagen für seinen Bau holte Schneebauer aus dem Internet, zwei Wochen lang baute er an seinem Dom, der diesmal in dreifacher Ausfertigung entstand: Einen bringt der rührige Pensionist alljährlich in das Zisterzienserinnenkloster Mariastern-Gwigger im vorarlbergischen Hohenweiler, ein weiterer geht an einen Freund in Deutschland. Die dritte Version ist beim Traunsee Schlösser Advent ausgestellt und kann dort ganz genau in Augenschein genommen werden.
Liebevoll gestaltete Details
Und das lohnt sich, denn auch die Details haben es in sich. So sind die filigranen Kirchturmspitzen aus Zuckerguss gestaltet. Für die Stabilität sorgen eingearbeitete Zahnstocher. Und auch die zahllosen Bögen sollte man genau betrachten – schließlich wurde jeder einzelne mittels Herzerl-Keksausstecher von Hand konstruiert.
12,5 Kilogramm schwer ist jedes der drei Kunstwerke, inklusive einem ebenfalls handgefertigten Sockel aus Holz und Styropor und der eigens installierten stimmungsvollen Innenbeleuchtung.
Mit dem Doppelquartett im Kölner Dom
In sein diesjähriges Kunstwerk hat Thomas Schneebauer auch eine persönliche Erinnerung einfließen lassen: Vor 15 Jahren war er, damals Mitglied das Doppelquartetts Edelweiß, im Kölner Dom zu Gast. Den damaligen Auftritt im Kostüm der Heiligen Drei Könige hat er im Modell nachgestellt. „Das war damals ein beeindruckendes Erlebnis: Es hat elf Sekunden gedauert, bis der Klang im Dom verklungen ist“, erinnert sich der vielseitig talentierte Gschwandtner.
Süßer „Bauschutt“ sehr gefragt
Vom Doppelquartett hat er sich mittlerweile verabschiedet, auch, um seinen zahlreichen anderen Hobbys, Talenten und Aufgaben nachzugehen – vom Harfespielen über den Instrumentenbau bis zum „Babysitten“ für die Enkelin. Ob die Lebkuchenkunstwerke nicht in der Anwesenheit von Kindern besonders gefährdet sind? Da muss Schneebauer lachen: „Der süße „Bauschutt“ ist natürlich schon sehr gefragt – aber davon haben wir wirklich genügend im Haus.“
Honig, Mehl, Zucker – und ein kleines Extra
Immerhin wurden heuer neun Kilogramm Honig, zwölf Kilogramm Mehl, fünf Kilogramm Kristallzucker und 60 Deka Lebkuchengewürz verbraucht. Für den besonderen Geschmack gibt“s übrigens noch eine Extrazutat: „Da kommen noch drei doppelte Schnaps dazu“, schmunzelt Schneebauer.
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