Haslacher erhielt für sein Straßenkinder-Projekt in Bolivien den Eduard Ploier-Preis
HASLACH. Seit seinem Praktikum fürs Studium im Jahr 2003 engagiert sich der gebürtige Haslacher Martin Berndorfer für Straßenkinder in Bolivien. Dieser langjährige Einsatz wurde mit dem Eduard-Ploier-Preis für Entwicklungszusammenarbeit gewürdigt.
Als Martin Berndorfer in einem Heim für Straßenkinder gearbeitet hat, fiel ihm auf, dass Kinder, die von der Straße ins Heim kommen, nicht darauf vorbereitet sind und oft nach kurzer Zeit wieder weglaufen. Für den Haslacher war das der Auslöser, um Maya Paya Kimsa zu gründen. Ein Projekt, bei dem die Kinder durch unabhängige Streetworker in einem Vorprozess begleitet werden. Denn der direkte Weg in ein Heim ist für Kinder, die Gewalt und Kriminalität ausgesetzt sind und denen Beheimatung und Geborgenheit fehlen, nicht gleich der richtige.
Betreuung auf der Straße und im Tageszentrum
Martin Berndorfer stellte mit seinem Team in Bolivien ein Straßenkinderprojekt auf die Beine, das sich von seinem Ansatz her von anderen unterscheidet. Ziele sind Begleitung von Straßenkindern, Aus- und Weiterbildung, Unterstützung bei der Suche nach einem Wohnplatz, Reintegration in die Familie und Arbeit mit den Eltern und der Familie und Lobbyarbeit, um auf politischer Ebene auf die Straßeninder aufmerksam zu machen. Martin Berndorfer und sein Team von Maya Paya Kimsa betreuen zirka 300 bis 400 Kinder und Jugendliche pro Jahr direkt auf der Straße und im Tageszentrum. Sie bereiten die Kinder auf ein geregeltes Leben in Gemeinschaft vor und vermitteln geeignete Wohnplätze, Ausbildungs- und Arbeitsstellen. So schaffen es die Kinder und Jugendlichen auch langfristig, dem harten Leben auf der Straße zu entkommen.
Nach 16 Jahren in Bolivien kehrte Martin Berndorfer 2017 mit seiner Familie nach Haslach zurück. Er ist weiterhin Obmann des Trägervereins und eng mit dem Projekt verbunden.
Dank für Einsatz
„Die Entwicklungszusammenarbeit trägt entscheidend dazu bei, wie unsere Welt morgen und übermorgen aussehen wird. Das Land OÖ unterstützt daher zahlreiche Projekte, die direkt vor Ort helfen. Mit dem Eduard-Ploier-Preis zeichnen wir Menschen aus, die Herz, Hirn und Tatkraft in den Dienst der Entwicklungszusammenarbeit stellen“, betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer bei der Preisverleihung.
Bischof Manfred Scheuer lobte: „Es gibt in unserem Land bzw. aus unserem Land mehr Männer und Frauen, die durch ihren Einsatz um Entwicklungszusammenarbeit einen wegweisenden Beitrag für das menschliche Zusammenrücken weltweit leisten, als uns bewusst ist. Ihnen gilt es aufrichtig danke zu sagen, ihnen gilt es aber vor allem sich vermehrt anzuschließen.“
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