Montag 18. März 2024
KW 12


Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Warum es nicht mehr einfach ist, ein kleiner Nahversorger zu sein

Martina Gahleitner, 14.11.2019 04:20

HELFENBERG. Es ist Kauffrau Monika Troller nicht leichtgefallen, ihr Geschäft zuzusperren – nach 18 Jahren, in denen sie als Nahversorgerin in Helfenberg tätig war. Über die Gründe hat sie mit Tips gesprochen.

Die hohen Fixkosten machten Kauffrau Monika Troller zu schaffen, zumal etwa der Parkplatz dem ganzen Ort nutzte.  Foto: Gahleitner
Die hohen Fixkosten machten Kauffrau Monika Troller zu schaffen, zumal etwa der Parkplatz dem ganzen Ort nutzte. Foto: Gahleitner

Der letzte Öffnungstag war sehr emotional für die Spar-Kauffrau, die noch gerne bis zur Pension in zwei Jahren weitergearbeitet hätte. „Da kamen wahnsinnig viele Leute, die sich verabschieden wollten“, erzählt sie und denkt dabei vor allem an die ältere Generation oder Menschen, die nicht so mobil sind. Die treuen Kunden waren es auch, die Monika Troller dazu bewogen haben, immer wieder weiterzumachen.

Schon oft ans Aufhören gedacht

Denn ans Aufhören hat sie schon öfter gedacht: „Seit dem Umzug vor 13 Jahren vom Rechberger-Haus an diesen Standort lief es eigentlich nicht mehr rund.“ Die hohe Miete und die Kosten für den Parkplatz, die sie alleine stemmen musste, machten ihr zu schaffen. Gerade in letzterem Punkt hätte sie sich von der Gemeinde und der ortsansässigen Wirtschaft mehr Unterstützung erwartet. „Der Parkplatz nutzte dem ganzen Ort. Da waren oft alle Plätze voll und gerade mal drei Kundschaften im Geschäft. Vor allem Wanderer haben hier geparkt“, berichtet Troller.

Schwindende Kundschaft und kein Personal

Dazu kommen die gesellschaftlichen Veränderungen, die die Unternehmerin miterlebt hat. „Die jungen Leute sind mobil und kaufen eher in größeren Geschäften ein. Zu meiner Kundschaft gehörten sehr viele Ältere.“ Monika Troller hat versucht, sich mit regionalen Produkten und der Bioschiene von anderen Märkten abzugrenzen, was auch funktioniert hat. Fürs Überleben hat“s aber nicht gereicht. Denn auch die zunehmende Aktionspolitik machte ihr zu schaffen, „das ist für kleine Geschäfte katastrophal und nicht leistbar.“ Außerdem habe sie kaum mehr Personal gefunden, sagt Troller, die deshalb ihren treuen Mitarbeiterinnen sehr dankbar ist.

Sobald die letzten Arbeiten erledigt sind und das Geschäft leer geräumt ist, will Monika Troller erst mal runterkommen, mehr auf ihre Gesundheit schauen, vielleicht auch auf Kur fahren. Einem möglichen neuen Nahversorger wünscht sie, „dass er mehr Rückhalt bekommt, den wird er brauchen. Und dass er von Anfang an besser verhandelt.“


note_stack

Mehr zum Thema



Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden


Neugestaltung des Rohrbacher Stadtplatzes: Bevölkerung einbinden

Neugestaltung des Rohrbacher Stadtplatzes: Bevölkerung einbinden

ROHRBACH-BERG. Die Radlobby Oberes Mühlviertel appelliert für eine breite Bürgerbeteiligung bei der Neugestaltung des Stadtzentrums.

Tips - total regional Martina Gahleitner
Die innere Dimension des Bergsteigens: Gerlinde Kaltenbrunner kommt ins Centro photo_library

Die innere Dimension des Bergsteigens: Gerlinde Kaltenbrunner kommt ins Centro

ROHRBACH-BERG. Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner ist am 4. April im Centro zu Gast und erzählt von der inneren Dimension des Bergsteigens, ...

Tips - total regional Martina Gahleitner
Auf zum Gstanzl singa nach Rohrbach-Berg

Auf zum Gstanzl singa nach Rohrbach-Berg

ROHRBACH-BERG. Nach dem Erfolg der letzten Jahre lebt das alte Volksgut des „Gstanzl singa“ im April auch in Rohrbach-Berg wieder auf.

Tips - total regional Petra Hanner
Mann bei Forstunfall in Rohrbach-Berg verletzt photo_library

Mann bei Forstunfall in Rohrbach-Berg verletzt

ROHRBACH-BERG. (Update) Freitagnachmittag wurde ein Mann bei einem Forstunfall in Nößlbach in der Gemeinde Rohrbach-Berg verletzt. ...

Tips - total regional Online Redaktion
Altenfeldner Firmlinge tun was

Altenfeldner Firmlinge tun was

ALTENFELDEN. „Damma wos“: Das haben sich 43 Altenfeldner Jugendliche in ihrer Firmvorbereitung fest vorgenommen.

Tips - total regional Martina Gahleitner
Heimischer Genuss zum Osterfest photo_library

Heimischer Genuss zum Osterfest

PUTZLEINSDORF. Nach der Fastenzeit ist Genießen angesagt. Was würde da besser passen, als Junglammfleisch aus der Region?

Tips - total regional Martina Gahleitner
Volksschüler erlebten die Welt von Menschen mit Beeinträchtigung photo_library

Volksschüler erlebten die Welt von Menschen mit Beeinträchtigung

AIGEN-SCHLÄGL.„Heute bin ich einmal du“: Mit ihrem Diplomprojekt machten vier angehende Diplom-Sozialbetreuer einen Perspektivenwechsel ...

Tips - total regional Martina Gahleitner
Auf der Suche nach dem X und warum ein Hoffnungsschimmer so wichtig ist photo_library

Auf der Suche nach dem X und warum ein Hoffnungsschimmer so wichtig ist

ST. MARTIN. „Lass das Positive in dein Leben“: Diese klare Botschaft richtete Ronja von Wurmb-Seibel an ihre Zuhörenden im Pfarrsaal St. ...

Tips - total regional Martina Gahleitner