Hubert von Goisern und sein völkerverbindendes Wirken wird auch in Julbach geschätzt
JULBACH. Für die Vergabe des 20. St. Anna-Preises hat man bis ins Salzkammergut geschaut - und dort ist die Jury bei Hubert von Goisern fündig geworden. Der Liedermacher setzt mit seiner Musik und seinen Projekten völkerverbindende Akzente und reiht sich damit perfekt in die Riege der bisherigen Preisträger ein.

100 Mal will die Künstlerfamilie Reiter gemeinsam mit der Gemeinde Julbach den St. Anna-Preis an Personen vergeben, die sich um Kunst und Kultur im Grenzraum verdient gemacht haben. „Musik und Kunst überwindet Grenzen, baut Brücken, macht Freundschaften möglich und verbindet Kulturen - das lebt auch Hubert von Goisern bei seinen Tourneen stets vor“, lobte Moderator Ludwig Gabriel, der sich selbst als Fan outete. Ausschlaggebend war vor allem die völkerverbindende Aktion mit dem Konzertschiff auf der Donau; andererseits „hat Hubert von Goisern die Musiklandschaft durch Verwendung und Weiterentwicklung der Volksmusik geprägt“, heißt es in der Begründung der Jury.
Laudator Friedrich Urban, ehemaliger Intendant des ORF-Landesstudios Salzburg, meinte: „Man kann jede Idee, auch eine Schnapsidee, realisieren. Hubert ist seinen eigenständigen, kreativen Weg trotz aller menschlichen, bürokratischen, finanziellen Hindernisse gegangen. Er hat Ungewöhnliches aus Gewöhnlichem kreiert und das Wort Heimat von seinem Mief befreit.“
„A scheener Preis“
Dabei mag es der frisch gebackene St. Anna-Preisträger gar nicht, im Rampenlicht zu stehen, wie er selbst erklärte: Zu Beginn seiner Karriere sei er vor jedem Auftritt krank gewesen, denn er stamme aus dem Salzkammergut und habe gern seine Ruhe. Auch das völkerverbindende Element in seinem Schaffen und Leben sei ihm eigentlich immer schwer gefallen, „das war mit viel Skepsis verbunden und ich bin mit vielen Ideen gescheitert“, erzählte Hubert von Goisern, der trotz aller Hürden seinen Drang, Grenzen auszuloten, gelebt hat. Über die ihm verliehene Bronzeskulptur freute er sich natürlich. „A scheener Preis is es nu dazua“, meinte der Musiker, der schon 1991 für die ersten Proben mit den Alpinkatzen im Mühlviertel war. Was er aber gar nicht mag, ist, wenn Politik in die Kunst reinkommt, „des tuat da Musik schiach“, sagte er. Denn: „Musik und Kunst sind viel größer, als die Politik sein kann.“
Angespornt von seinen Worten, betonte auch Bürgermeister Johannes Plattner, dass man „die politische Sache weglassen soll.“ Er werde vorleben und sich dafür einsetzen, dass die ganze Gemeinde an einem Strang zieht.
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