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KATSDORF. Bei Bauarbeiten im Bahnhofsbereich Lungitz sind im Oktober 2018 mehrere Skelette und Überreste menschlicher Asche entdeckt worden. Nun liegen die ersten Ergebnisse vor.  

Foto: Gedenkdienstkomitee Gusen
Foto: Gedenkdienstkomitee Gusen

„Aufgrund der räumlichen Nähe zum ehemaligen Konzertrationslager „Gusen III“ gehen wir davon aus, dass es sich um Opfer des „Komplexes Mauthausen“ handelt“, betont Stephan Matyus, Mitarbeiter der Gedenkstätte Mauthausen, am Mittwoch im Katsdorfer Kino bei einer Infoveranstaltung für die Bevölkerung. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Menschen in Lungitz selbst zu Tode gekommen sind. Universitätsprofessorin Claudia Theune wurde mit der Aufarbeitung beauftragt und geht davon aus, dass Asche, die für den Unterbau für die Errichtung des Nebengleises verwendet wurde, aus Krematorien in Gusen oder Mauthausen stammen könnte. „Die Asche und die Funde darin sind übliche Funde im Kontext der NS-Zeit, auch in der ehemaligen Aschehalde in Mauthausen wurden solche Materialien gefunden“, betont Theune.

6.500 Funde werden untersucht – Geduld der Bevölkerung erforderlich

Auf einer Länge von 150 Meter und 30 Meter Breite wurden insgesamt 6.500 Funde gesichert. Als die verdächtige Ascheschicht bei den Bauarbeiten entdeckt wurde, wurde beschlossen nicht nur das Gleisbeet auszuheben sondern auch rundherum die Erde zu sieben, um wirklich alle möglichen Funde gewinnen zu können. Aber es ist mehr als Asche entdeckt worden, auch viel Erde, Schlacke, Buntmetall, Eisen, Porzellan, Gummi, Aluminium, Zähne und Knochenfragmente. „Es sind alles Funde aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“, so Theune. Aufgrund der Menge der Funde wird die Bevölkerung um Geduld gebeten. „So eine Untersuchung ist nun mal sehr intensiv was Zeit und auch Energie betrifft“, sagt die Universitätsprofessorin weiter.

Die durchgeführten DNA-Tests haben keine Ergebnisse geliefert. „Aber trotzdem: Es ist wenig aber es gibt menschliche Funde“, betont Theune. Weiters sagt sie: „Feststeht, dass sich die drei gefundenen Skelette dem Frühmittelalter zuordnen lassen.“

Pietätvoller Umgang

Auch Bürgermeister, Ernst Lehner, betont wie aufwendig hier diese Untersuchungen sind und gibt den Historikern die Zeit, die sie benötigen: „Ich möchte weitere Untersuchungen für noch mehr Klarheit und eine würdevolle sowie künstlerisch-architektonische Stätte schaffen.“ Die Asche mit den menschlichen Überresten wurde mittlerweile neben einem vorhandenen Gedenkstein in Lungitz beigesetzt.

„Auf emotionaler Ebene ist das natürlich sehr schwer, wenn menschliche Asche für Bauarbeiten verwendet wurde. Jeder Mensch ist ein Mensch und es ist egal ob sich ein Mensch oder 50 Menschen in der Asche befinden - Jeder einzelne verdient einen pietätvollen Umgang und eine Bestattung“, betont Andrea Wahl, Geschäftsführerin der Bewusstseinsregion.

Die Bevölkerung soll von nun an regelmäßig über die Fortschritte der Untersuchungen und zur Grabgestaltung informiert werden.


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