Mit dem Schlauchboot am Dach ziehen die Chaoscamper alle Blicke auf sich
BEZIRK KIRCHDORF. In einer Garage in Adlwang steht ein Renault Espace, Baujahr 1988, mit einem roten Schlauchboot auf dem Dach. Es ist kaum zu glauben, dass dieses kuriose Fahrzeug noch anspringt. Doch die „Chaoscamper“ starten damit sogar bei einem Rennen.
Die „Chaoscamper“ – Christian Hotz aus Ried im Traunkreis, Christian Kiennast aus Kremsmünster, Günther Asch und Christian Schiffel aus Leonstein sowie Herbert Baumgartner aus Bad Hall – gehen bereits zum zweiten Mal mit dem Renault beim Spaßevent auf dem Nordring bei Fuglau (Niederösterreich) an den Start. Der 1100 Meter lange Rallycross- Kurs verlangt den teilnehmenden Autos – alles ausgefallene oder ältere Modelle – viel ab. Ziel ist es, in den 24 Stunden im Schnitt 50 km/h zu fahren, das ergibt eine Strecke von 1200 Kilometern.
Die „Chaoscamper“, im Schnitt 35 Jahre alt, haben vergangenes Jahr 902 Kilometer geschafft. „Wir haben nicht erwartet, dass das Auto die 24 Stunden durchhält. Es waren zwar einige elektrische Defekte zu beheben, wir haben aber mit mehr gerechnet“, erzählt Christian Hotz. Sie wurden 30. von 50 Startern und waren sogar unter den 19 Autos, die es auf der eigenen Achse über die Ziellinie geschafft haben. „Der Veranstalter bestand darauf, dass wir wieder kommen“, berichtet Hotz. Also starten die fünf Freunde dieses Jahr noch einmal. Heuer müssen sie sich gegen 60 Starter durchsetzen.
Adrenalin steigt beim Fahren
Der Bewerb beginnt am Freitag, 17. Juni, um 16 Uhr. Die Fahrerwechsel können selbst bestimmt werden, es muss jedoch mindestens fünf Fahrer geben. Beifahrer sind nicht erlaubt.
Christian Schiffel und Herbert Baumgartner haben bereits Renn-Erfahrung. Die beiden sind schon gemeinsam Kart gefahren. „Es hat uns schon lange gereizt bei diesem Bewerb mitzumachen“, so Schiffel. „Wir werden uns stündlich abwechseln. Alle Autos starten gleichzeitig. Der Adrenalinspiegel ist sehr hoch“, erzählt Hotz, der sich im vergangenen Jahr als Erster hinters Steuer gesetzt hatte. Damals haben die „Chaoscamper“ alle Blicke auf sich gezogen. „Wir waren der Publikumsliebling“, so der Rieder stolz.
Dabei sein ist alles
Nicht nur zirka 2000 Euro, sondern auch rund 200 Stunden Arbeit haben die Männer für ihr „Rennauto“ insgesamt investiert. Das Ziel ist unklar, denn einerseits soll der Renault „vernichtet werden und andererseits wollen wir ihn wieder mit nach Hause nehmen“, so Hotz. Besonders groß wäre die Freude, wenn die „Chaoscamper“ die 1200 Kilometer schaffen würden. Alle sind überzeugt: „Er hält durch!“ Auch der Mechaniker im Team, Günther Asch, meint: „Es kommt auf die Wetterverhältnisse an, aber wir sind optimistisch.“ Die Freunde sind sich jedoch einig: „Uns geht es um den Spaß!“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden