A9 Pyhrn Autobahn ab 20. Dezember durchgängig vierspurig befahrbar
MOLLN/ST. PANKRAZ/KLAUS. Nach der symbolischen Verkehrsfreigabe der Tunnelkette Klaus, werden die Tunnel nach letzten Tests und Kontrollfahrten in den Morgenstunden des 20. Dezember für den Verkehr freigegeben.
Mehr Sicherheit für täglich rund 18.000 Lenker bringt der jetzt abgeschlossene zweiröhrige Ausbau von vier Tunnel in den Gemeindegebieten Molln, St. Pankraz und Klaus. Bei der Beseitigung des letzten Gegenverkehrsabschnitts auf oberösterreichischen Autobahnen ist nach dem Bau der neuen Röhren auf der Richtungsfahrbahn Linz, durch die der gesamte Verkehr seit September 2017 rollt, nun auch die sicherheitstechnische Modernisierung der alten Röhren geschafft.
166 Millionen Euro investiert
Nach letzten Tests und Kontrollfahrten werden die Tunnel in den Morgenstunden des 20. Dezember unter Verkehr gehen. Die ASFINAG investierte 166 Millionen Euro für mehr Verkehrssicherheit im südlichen Oberösterreich.
Arbeiten dauerten fünf Jahre
Fünf Jahre dauerten die Arbeiten im acht Kilometer langen Abschnitt mit Spering-, Klauser-, Falkenstein- und Traunfriedtunnel. Damit endet im Bundesland das Kapitel des Sicherheitsausbaus der Pyhrnachse, die bereits seit 2004 vom Voralpenkreuz bis Spielfeld an der slowenischen Grenze durchgehend befahrbar ist. Bis Ende 2019 schließt die ASFINAG die letzte Lücke im Vollausbau: Mit der Freigabe des zweiröhrigen Gleinalmtunnels in der Steiermark ist dann auch das letzte „Nadelöhr“ beseitigt.
700 Meter Brücke und 6,3 Kilometer Tunnel
Beim insgesamt 7,6 Kilometer langen Vollausbau waren Brücken und neue Tunnel zu errichten. Der Start erfolgte 2013 mit den Brücken, die auch die Voraussetzung für die Tunnelarbeiten selbst waren. Errichtet wurden eine Rampenbrücke im Bereich der Anschlussstelle Klaus, weiters die Talübergänge Steyr (270 Meter), Pertlgraben (190 Meter), Wallergraben (50 Meter), Rettenbach (90 Meter als architektonisch anspruchsvolle Bogenbrücke ausgeführt), und Teichl (90 Meter). Alle Brücken dienten im Anschluss als Anfahrtstrecken beim Vortrieb der zweiten Röhren bei den Tunnel Klaus (2,2 Kilometer), Spering (2,9 Kilometer), Traunfried (450 Meter) und Falkenstein (750 Meter), wobei die letzten beiden völlig neu ausgebrochen wurden. Die beiden längeren Tunnel Spering und Klaus verfügten bereits über jeweils durchgehende Fluchtstollen, die entsprechend aufgeweitet wurden. Die Freilandbereiche beschränken sich auf wenige hundert Meter zwischen Brücken und Tunnel sowie insbesondere auf die Anschlussstellen Klaus und St. Pankraz.
Modernste Sicherheits-Ausrüstung
Die neuen Tunnel – und im Anschluss auch die bestehenden Röhren – erhielten die modernste Ausstattung in Sachen Sicherheit. Beleuchtung, Lüftung, Funk, Notruf, Brandmeldeanlage, Video mit Bilderkennung, Wechselverkehrszeichen und Bordsteinreflektoren in LED-Technik gehören zum ASFINAG-Standard. Innovatives Highlight: Das sogenannte akustische Tunnelmonitoring AKUT. Intelligente Mikrofone erkennen blitzschnell untypische Geräusche – wie etwa Schreie, einen Aufprall oder quietschende Reifen.
Stellungnahmen der Ehrengäste
NORBERT HOFER, BUNDESMINISTER FÜR VERKEHR, INNOVATION UND TECHNOLOGIE:
„Österreich ist international ein Vorzeigeland im Bereich der Tunnelsicherheit. Mit dem nun abgeschlossenen Vollausbau der Tunnelkette Klaus wird eines der letzten Nadelöhre im österreichischen Autobahnen- und Schnellstraßennetz beseitigt. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für ihre tolle Arbeit und wünsche den Verkehrsteilnehmern eine gute und sichere Fahrt durch die neuen Tunnelröhren.“
THOMAS STELZER, LANDESHAUPTMANN OBERÖSTERREICH:
„Die A 9 Pyhrn Autobahn ist eine der wichtigsten Verkehrsadern unserer Republik und unseres Bundeslandes. Sie bedeutet Arbeitsplätze, rasche Anbindungen, und vor allem Chancen und Möglichkeiten – auch insbesondere für die Menschen in der Region. Die Gesamtfreigabe der Tunnelkette Klaus, bei der in allen Planungen und Umsetzungsschritten die Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer im Vordergrund stand, ist ein Meilenstein für die Infrastruktur und damit den Wirtschaftsstandort – und letztlich für den Wohlstand in Oberösterreich.“
GÜNTHER STEINKELLNER, LANDESRAT FÜR INFRASTRUKTUR:
„Täglich rund 18.000 Autofahrerinnen und Autofahrer sind mit dem zweiröhrigen Vollausbau der Tunnelkette Klaus sicher unterwegs. Hierfür sorgt neben dem Richtungsverkehr in zwei Röhren auch modernste Sicherheitstechnik, die verbaut wurde.“
KLAUS SCHIERHACKL, VORSTANDSDIREKTOR ASFINAG:
„Als Infrastrukturbetreiber wollen wir ein optimal ausgebautes und sicheres Netz bieten. Der Vollausbau der A 9 in Oberösterreich, 14 Jahre nach Fertigstellung der Autobahn ist ein wesentlicher Meilenstein für die Verkehrssicherheit. Diese wichtigen Investitionen in den Wirtschaftsstandort sind primär durch unsere Maut- und Vignetten-Einnahmen gesichert.“
RAINER KIENREICH, GESCHÄFTSFÜHRER ASFINAG SERVICE GMBH:
„Zwei Tunnelröhren mit insgesamt vier Fahrspuren bedeuten künftig weniger Ableitungen und Ausweichverkehr durch die an der Autobahn gelegenen Gemeinden. Das ist ein Stück mehr Lebensqualität. Und mehr Kapazitäten bringen auch weniger Stau an diesem Abschnitt der A 9, die als Nord-Süd-Route bei Urlaubenden immer beliebter wird.“
ANDREAS FROMM, GESCHÄFTSFÜHRER ASFINAG BAU MANAGEMENT GMBH:
„Das Projekt Tunnelkette Klaus war aus technischer Sicht eine absolute Herausforderung. Es gibt in Österreich kein vergleichbares Autobahnprojekt, das fast nur aus neuen Brücken und Tunnel so wie hier bestand. Österreichweit gelten aber einheitliche Top-Sicherheitsstandards: Alle vier Tunnel haben wir mit modernster Kommunikations- und Videotechnik ausgerüstet.“
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