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Bedrohte Schmetterlingsart "Augsburger Bär" im Nationalparkgebiet gesichtet

Sophie Kepplinger, BA, 08.07.2025 10:53

MOLLN. Bei einer gemeinsamen Exkursion von Schutzgebiets-Vertretern wurde auf einer Trittsteinfläche zwischen den Nationalparks Gesäuse und Kalkalpen erstmals der stark gefährdete „Augsburger Bär“ nachgewiesen. Der Fund bestätigt die Wichtigkeit ökologischer Verbindungsflächen für den Erhalt der Artenvielfalt.

  1 / 2   Der seltene Augsburger Bär wurde erstmals auf einer Trittsteinfläche zwischen den Nationalparks Gesäuse und Kalkalpen entdeckt. (Foto: NPK/Christian Pichler-Scheder)

Zwischen den Nationalparks Gesäuse und Kalkalpen liegt eine Trittsteinfläche, die sich im Besitz der Österreichischen Bundesforste befindet – und auf der kürzlich ein seltener Schmetterling gesichtet wurde. Ein Exemplar des „Augsburger Bären“ wurde dort im Zuge einer gemeinsamen Exkursion mit Vertretern der Nationalparks Gesäuse, Kalkalpen sowie dem Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal nachgewiesen.

Stark gefährdete Art

Der „Augsburger Bär“ (Arctia matronula) ist ein nachtaktiver Falter aus der Familie der Bärenspinner und erreicht eine Spannweite von bis zu 80 Millimetern. Er gilt in Österreich als stark gefährdete Art und ist als sogenannter Kulturflüchter vor allem auf naturnahe, ungenutzte Wälder angewiesen. Seine Bestände in Europa sind stark fragmentiert und treten nur mehr vereinzelt auf.

Trittsteinflächen als Lebensretter

Trittsteinflächen wie jene zwischen den Nationalparks Gesäuse und Kalkalpen spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz solcher Arten. Sie verbinden isolierte Schutzgebiete und ermöglichen den genetischen Austausch zwischen Populationen. „Im Nationalpark Gesäuse gibt es ein inselartiges, aber stabiles Vorkommen dieses seltenen Nachtfalters. Darum ist es sehr erfreulich, dass wir ihn nun auch bei einem ökologischen Trittstein der Region entdecken konnten. Bei so kleinen Populationen ist die Vernetzung ein wichtiger Aspekt, der zum langfristigen Überleben der Art beiträgt“, erklärt Alexander Maringer vom Nationalpark Gesäuse.

Schutzgebietsexperten sehen sich bestätigt

Auch aus Sicht des Wildnisgebiets Dürrenstein-Lassingtal hat der Fund hohe Relevanz: „Der aktuelle Nachweis des seltenen Nachtfalters Arctia matronula bestätigt die herausragende Bedeutung großräumiger, streng geschützter Naturräume. Der Fund unterstreicht die Notwendigkeit konsequenter Schutz- und Vernetzungsstrategien im mitteleuropäischen Raum“, so Katharina Pfligl, stellvertretende Geschäftsführerin des Wildnisgebiets.

Josef Forstinger, Direktor des Nationalparks Kalkalpen, sieht die Strategie der ökologischen Vernetzung bestätigt: „Der Fund des Augsburger Bären unterstreicht die außerordentliche Wichtigkeit der Trittsteine als Maßnahme der Vernetzung zwischen den Schutzgebieten.“

Unterstützt werden solche Maßnahmen auch vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft. Umweltminister Norbert Totschnig betont: „Der Nachweis des seltenen ‚Augsburger Bären‘ zeigt eindrucksvoll, wie wichtig sogenannte Trittsteinflächen für den Erhalt bedrohter Arten sind. Investitionen in Schutzgebietsnetzwerke und Trittsteinbiotope sind ein Gewinn für die Biodiversität und ein nachhaltiger Beitrag zur Bewahrung unserer Natur.“


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