Der hausärztliche Notdienst ist nicht der Notarzt
BEZIRK KIRCHDORF. Da es immer wieder irrtümliche Vorstellungen und Erwartungen in der Bevölkerung gibt, die den hausärztlichen Notdienst – kurz HÄND – mit dem Notarzt gleich setzen, erklärt Bezirksärztevertreterin Angelika Reitböck aus Steyrling die wesentlichsten Unterschiede.
Der HÄND ist der Ersatz für den eigenen Hausarzt, wenn dieser keine Sprechstunde hat und etwas vom Hausarzt benötigt wird. Durch die Einführung des HÄND kann die hausärztliche medizinische Versorgung der Bevölkerung außerhalb der Öffnungszeiten der Ordinationen aufrechterhalten werden.
HÄND funktioniert hervorragend im Bezirk
„Tatsächlich funktioniert der HÄND seit seinem Start mit 1. Jänner 2016 hervorragend im Bezirk. Ich bekomme immer wieder sehr positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung und auch aus den Altenheimen,“ sagt Angelika Reitböck, Bezirksärztevertreterin des Bezirkes Kirchdorf.
Ein Arzt mit Fahrer in Bereitschaft
Der HÄND Fahrdienst besteht aus einem Arzt mit Fahrer in Bereitschaft beim Stützpunkt des Roten Kreuz Kirchdorf. Dieser ist rund um die Uhr am Wochenende und unter der Woche von 19 Uhr bis 7 Uhr mit einem Arzt besetzt. Zusätzlich ist zur Entlastung am Samstag, Sonntag und an Feiertagen jeweils eine hausärztliche Ordination im Norden und Süden des Bezirkes von 9 bis 11 Uhr und von 16 bis 18 Uhr geöffnet.
Auch während der Woche sind nachmittags immer drei hausärztliche Ordinationen im gesamten Versorgungsgebiet zusätzlich geöffnet. Auskunft gibt das Rote Kreuz unter der Telefonnummer 141.
Notarzt bei akuten lebensgefährlichen Fällen
Der HÄND ist jedoch nicht der Notarzt. Das Notarztsystem hat sich im Vergleich zu früher nicht geändert: Der Notarzt versorgt bei akuten lebensgefährlichen Fällen die Bevölkerung, beispielsweise bei plötzlich akuten starken Schmerzen über der Brust, verbunden mit Übelkeit und starker Blässe, einem plötzlichen Schlaganfall, allergischen Reaktionen verbunden mit Atemnot. In diesen Fällen ist der Notarzt unter der Telefonnummer 144 zu verständigen.
Beispiele für den HÄND
Unter der Telefonnummer 141 wird mit dem HÄND Kontakt aufgenommen. Dieser wird beispielsweise bei Ohrenschmerzen, heftigen plötzlichen Kreuzschmerzen, ansteigendem Fieber, Kopfschmerzen und Husten kontaktiert.
360 telefonische Beratungen pro Monat
„Oft werden enttäuschte Erwartungen aus der Bevölkerung geäußert, wenn es nach Kontaktaufnahme mit dem hausärztlichen Notdienst nicht automatisch auch zu einer ärztlichen Visite kommt“, berichtet Angelika Reitböck: „Der diensthabende Arzt berät in weniger dringenden Fällen die Patienten nur telefonisch, damit diese über die Nachtstunden kommen und am Morgen gleich ihren Hausarzt aufsuchen können. Derzeit führen wir neben unseren Hausbesuchen auch noch ca. 360 derartige telefonische Beratungen pro Monat durch.“
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